Patchworkfamilie gescheitert - wie ging es bei euch weiter?

Meine Frage steht ja schon oben.

Da ich mich momentan in der Anfangssituation befinde, wollte ich gerne wissen, wie es bei euch danach weiter ging. Hattet ihr weiterhin Kontakt untereinander, gemeinsame Treffen?

Ich bin vor ca. 3 Monaten mit meinen beiden Kinder bei ihm ausgezogen, nachdem ich ein Jahr zuvor eingezogen bin. Es war ein großes Experiment, worauf wir uns eingelassen hatten und was letztendlich dennoch gescheitert ist. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Wie gehe ich jetzt mit der Situation um?
Letztendlich haben unsere Kinder noch Kontakt miteinander, telefonieren miteinander und wollen sich auch einmal wieder sehen, weil sie sich sehr gut verstanden haben.

Allerdings wohnen wir zwei Autostunden voneinander entfernt, daher wäre ein möglicher Kontakt her über ein Wochenende effizienter.

Vielleicht hat jemand von euch eine ähnliche Situation erlebt und mag diese einmal schildern? Gern auch über PN.

Liebe Grüße
Nicki

1

Hallo Nicki,

schade, dass Euer Patchwork nicht geklappt hat.

Wie alt sind den eigentlich Eure Kinder?

Könntest Du Dir ein rein platonisches Treffen mit Deinem Expartner überhaupt vorstellen? Könnten sich die Kinder eventuell bei Ihm oder Dir treffen (deshalb auch die Frage nach dem Alter..)?
Magst Du vielleicht darüber berichten, weshalb Eure Beziehung nicht geklappt hat?

Ich kann nicht (noch nicht??!!) über gescheiterte Patchworkgeschichten erzählen, bin gerade am schwierigen Aufbau eines komplizierten Patchworks...

Liebe Grüße
Alex

4

Hall Alex,

meine beiden sind 7 und 14 und seine zwei Kinder auch in etwa in dem Alter +/- 1 Jahr Unterschied, vom Alter der Kinder her war es optimal, sie kamen prima miteinander aus.

Ein Treffen kann ich mir schon vorstellen., Nach der Trennung hatten wir uns zwischenzeitlich auch einmal alleine getroffen und es war völlig unbeschwert, stressfrei.

Tja, warum hat es nicht geklappt?
Zu einem war es für mich selbst eine große Umstellung, von meiner Heimatstadt und meinen Freunden wegzuziehen, ich hatte alles für ihn aufgegeben. Nur hatte ich nie wirklich das Gefühl, dass er mich beim Einleben dort unterstützt. Zum Beispiel war ich bei Dorffesten oft bzw. meist mit den Kindern alleine dort :-(
Es kam mir meist vor, dass er froh war, jemanden bei sich zu haben, der sich um Haus/Kinder usw. kümmert, damit er unbeschwert seine Hobbies genießen kann.

Selbst Umgestaltungen bzw. Dekoration im Haus, selbst Bilderrahmen waren ein Akt.
Da durfte ich nicht viel bzw. kaum etwas machen. Und ich tat mich somit auch sehr schwer damit, mich dort einzuleben, zumal noch sehr viel von seiner Exfrau dort war - also die Dinge, welche sie damals eingerichtet hat.

Nicht, dass ich etwas gegen sie habe, nein wir verstehen uns bis heute noch super (seine Exfrau und ich), aber allein ihr Satz im Sommer "es hat sich ja gar nichts geändert" (als sie während des Urlaubs um Blumen usw. gekümmmert hat) - hat mir sehr zu denken gegeben.

Dann die Probleme mit den Kindern. Ich war immer dafür, solche Dinge gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu finden, mit den Kindern zusammen. Meist hat er es aber mit seinen Kindern ausgemacht. Oder ich kam einmal zufällig zu einem Gespräch mit seiner großen Tochter hinzu und er meinte "ich könne gleich da bleiben, die nächsten Punkte würden mich betreffen" :-( Ich fühlte mich ganz klar übergangen, dachte als Patchwork löst man die Probleme gemeinsam, nicht jeder für sich. Was wäre gewesen, wenn ich nicht zufällig vorbei gegangen wäre???

Heute, drei Monate nach unserer Trennung, kann ich sagen, dass es schon vor unserem Zusammenziehen Anzeichen/Zweifel gegeben hat, welche ich sicherlich aus Blindheit vor Liebe nicht erkannt habe. Heute bin ich schlauer und werde wohl - auch meinen Kindern zu liebe - nie wieder alles für nur einen Menschen aufgeben.

Eine Beziehung sollte ein Geben und Nehmen sein, und nicht nur eine einseitige Sache - wie ich z.B. meist nur gegeben (bzw. auch aufgegeben) habe.

LG Nickis

5

Ach Gott,du sprichst mir aus der Seele...
Bin in der selben Situation wie du oben beschrieben hast und überlege auch auszuziehen!!!!
Wobei es bei mir noch schlimmer ist da meine Kinder und die von meinem Lebensgefährten jünger sind.
Ständig sind seine Kinder die Engel und meine die Bösen.Immer wieder streiten wir uns deswegen.Und es macht kein Spaß mehr.Selbst das weihnachtliche dekorieren war ein Akt es machen zu dürfen.Da ich ja wegen Lichterketten Tesafilm an die Fensterrahmen kleben wollte.

Tja bei mir wird es genauso scheitern weil alles einsam und nicht gemeinsam läuft.

weiteren Kommentar laden
2

Hallo.

Ich kann nur sagen Patchwork braucht seine Zeit. Mit einem Jahr habt ihr euch nicht genug Zeit gegeben. Ich wünsche euch trotzdem alles Gute.

LG

3

Hallo,

gern hätte ich auch noch mehr Zeit gegeben ... Aber, es ging einfach nicht mehr!
Mir ist die letzten Tage, Wochen erst wieder bewusst geworden, wie sehr er mich unter Druck gesetzt hat, mich eigentlich "ändern" wollte, so dass es für ihn passt.

Aber ich bin nun mal ich und kann mich nicht verbiegen bzw. verstellen für andere.
Das sagen mir auch eindeutig meine Tagebuchaufzeichungen aus der Zeit, bevor wir zusammen gezogen sind :-( ... nur war ich damals wohl blind aus Liebe zu ihm.