Wie denkt ihr Klassenfahrten mit dem Bus (Sicherheit)?

Hallo, mal eine Frage in die Runde.

Nachdem es gestern Abend in Nordfrankreich erneut (3. in kurzer Zeit) zu einem Busunfall unter Beteiligung deutscher Schüler kam, frage ich mich, was macht das mit den Eltern. Stimmt ihr mittlerweile solchen Fahrten bedenkenlos zu, oder gibt es da auch kritische Stimmen, die das ablehnen oder alternativenZug/Flug fordern?

Früher hat man sich da kaum Gedanken gemacht, nur irgendwie scheinen gerade Klassenfahrten solche Vorfälle nahezu anzuziehen.

Ist die Klassenfahrt überhaupt noch zeitgemäß, in anbetracht von Lehrermangel und Stundenausfall?

Wie sind Eure Meinungen?

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In der Schule meines Sohnes ist die 8tägige Skifahrt in der Klasse 8 ein Teil des Schulprogramms, d.h. melde ich mein Kind dort an, dann wird es für diese Fahrt 14h im Bus sitzen für die Hinfahrt und nochmal 14h für die Rückfahrt. In der Schule sind die Hälfte der Lehrer auch Skilehrer, die fahren auch mit diesen Bussen. Die Lehrer wollen auch sicher reisen und die haben ja viel eher die Möglichkeit zu sagen, mit diesem Reiseunternehmen fahren wir nicht.
Dann kann man einmal um den Bus gehen und sich vielleicht die Reifen anschauen, aber mehr auch nicht.

Das, was dann, auf der Strecke passiert, ist das Risiko " Straßenverkehr" und dieses Risiko wird ja immer klein geredet. Mit dem Zug zu reisen ist um ein vielfaches sicherer, zum Beispiel. Das Busunfälle durch die Medien gehen ist normal, weil eben viele Menschen betroffen sind. Grundsätzlich verunfallen Busse nicht öfter als Pkws.

Ich verstehe deine Bedenken, aber halte den positiven Effekt, den Lehrneffekt, von Klassenfahrten für notwendiger denn je. Wir fahren mit dem ganzen Jahrgang 2 in ein Landheim. Für viele der Kinder das erste mal, dass sie ohne ihre Eltern übernachten, das erste mal ohne ständige Überwachung im Wald spielen, sich selber ausprobieren mit einem Schnitzmesser ( das unter Aufsicht), das erste Mal nachts im Wald etc.

Erlebnisse, Erfahrungen, die manche Kinder unter der Aufsicht ihrer Eltern niemals machen würden. Das ist so wichtig, das die Kinder merken, DAS kann ich, ich alleine, ohne Mama, sooo wichtig, gerade in der heutigen Zeit.

Auf Klassenfahrten verzichten? Nein.

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Mir wird auch immer ganz schlecht, wenn ich sowas in den Nachrichten höre. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass z.B Skifahren bestimmt nicht sicherer ist als die Fahrt zur Skifreizeit.

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Hm, immer wnen so eine Meldung kommt, dann muß ich auch kurz schlucken, keine Frage. Aber danach ist auch wieder gut...passieren kann überall was.

Unsere hat die letzten Ausflüge und Klassenfahrten in der Tat mit dem Zug gemacht und ich muß sagen, das ich mir da mehr Sorgen mache. Die meisten hier sind Zugfahren nicht gewohnt, ganz anders als ich früher.

Grundsätzlich sehe ich Ausflüge und Klassenfahrten immer noch als wichtig an, allerdings sollte man von dem "höher, schneller, weiter"-Trip der letzten Jahre mal wieder wegkommen. Drei Tage in einer abgeranzten Jugendherberge für 280€ ist schon deftig....und die Fahrt selber kostet ja dank Deutschlandticket nix, das haben hier alle Schüler. Also lieber mehrere Tagesausflüge, anstatt Übernachtungen und würde eben auch nicht die Lehrkräfte so einspannen.

Mehr Gedanken mache ich mir wirklich, wenn ich die vollgestopften Schulbusse bei uns sehe....das finde ich viel gefährlicher, als eine Tour mit dem Bus, wo jeder nen Sitzplatz hat.

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Mein Sohn saß in einem brennende Bus auf dem Weg zur Klassenfahrt. Meine Kinder fahren weiterhin mit dem Bus auf die Klassenfahrt, auch weitere Stecken. Flugzeuge können auch abstürzen ( siehe der Austausch einer Schule nach Spanien).

Natürlich war die nächste Klassenfahrt zunächst für mich etwas belastend, trotzdem finde ich es wichtig, dass die Kinder fahren.

Mit dem Zug (ich bin selbst Lehrerin) finde ich bei jüngeren Kindern sehr schwierig. Vor allem wenn Züge ausfallen, zu spät sind, du den Anschluss nicht bekommst.

Und ja, Klassenfahrt werden dir zeitmäßig nicht erstattet. Du hast super viel Verantwortung, aber du lernst deine Schüler nochmal ganz anders kennen und baust eine ganz andere Beziehung zu ihnen auf. Das ist oftmals nicht zu bezahlen.

Bearbeitet von basket
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Oh mein Gott, der Bus hat wirklich gebrannt? Wie schrecklich! Auf einer meiner Fahrten nach Italien hatten wir mal eine Buspanne. Da sind wir nicht über den Brenner, sondern aus irgendeinem Grund durch die Schweiz gefahren, ging bergauf, bergab über schmale Straßen. Und dann gab uns jemand aus einen PKW heraus zu verstehen, dass unser Bus hinten brennt. Es stellte sich zum Glück im Nachhinein heraus, dass es "nur" abgefahrene Bremsscheiben waren, die Funken schlugen und qualmten. Aber das war wirklich abenteuerlich. Ich bin noch auf keiner Schulfahrt so ins Schwitzen gekommen. Dann standen wir mit 50 SuS stundenlang auf einer engen Bergstraße herum und blockierten mit dem Bus die Fahrbahn, bis dann der Pannendienst grünes Licht zur vorsichtigen Weiterfahrt zur nächsten Werkstatt gab. Dann musste noch eine spontane Zwischenübernachtung in der Schweiz organisiert werden. Seitdem vertraue ich auch den Busunternehmen nicht mehr wirklich, wenn es um die ordnungsgemäße Wartung der Fahrzeuge geht. Wir machen die Fahrt aber trotzdem weiterhin.

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Ja, der Bus ist komplett ausgebrannt, aber zum Glück sind alle unverletzt, Dank des mutigen Einsatzes eines Transporterfahrers.

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Ich glaube nicht dass Klassenfahrten Busunglücke anziehen.
Ich glaube eher das ist halt eine Meldung wert die man auch wahrnimmt...

Ja, ich fände es schon gut wenn der Busfahrer ausgeschlafen ist.

Aber für eine normale Klassenfahrt ist Zug oder Flugzeug doch kaum eine Alternative. Das kann man bei der Abschlussfahrt machen, wenn die Kinder groß sind und zur Not alleine checken an welches Terminal sie müssen.

Aber eine 6. Klasse auf dem Weg zum Landschulheim oder Skifahrern? Da fährt doch eh kein Zug hin!

Gar nicht fahren finde ich auch blöd. Lehrermangel und Stundenausfall entstehen doch vor allem, wenn der Beruf immer weniger attraktiv ist. Und das wäre ohne diesen zusätzlichen Spaß doch noch mehr der Fall.

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Spaß? ! Für die Lehrer?

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Ja. Meine Lehrer hatten immer Spaß und die Lehrerin von meinen Kindern freut sich auch schon auf die erste Klassenfahrt 🤷‍♀️

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Ich habe als Schülerin Klassenfahrten gehasst und jetzt als Lehrerin finde ich sie genau so schrecklich

Aber: ja, sie sind zeitgemäß , grad wo so viele sich keinen Urlaub mehr leisten können, viel mehr gepaddelt wird, ist eine Woche mit der Klasse eigentlich ein intensives soziales Kompetenztraining das die Klassengemeinschaft stärkt .

Diese Meldungen mit den Bussen sind dramatisch, aber welchen Plan b sollte es geben?
Meine Kids fahren jeden Morgen mit dem Schulbus , auf Klassenreise ebenfalls mit dem Bus, weil Bahn oder Flieger meist viel zu teuer sind.
Keine Klassenfahrt fände ich schrecklich. Die Kids nehmen letztlich einiges davon mit .

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Ich glaube nicht, dass Busfahren gefährlicher ist als Autofahren...

Klassenfahrten finde ich sehr, sehr wertvoll für die Kinder und die Klassengemeinschaft. Ich hätte nichts dagegen, wenn jedes Jahr eine stattfindet. Leider ist es bei uns nur alle 2-3 Jahre eingeplant.

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Ich finde Klassenfahrten furchtbar. Das war schon als Schülerin so und ist jetzt als Lehrerin immer noch so. Natürlich lass ich das die Kinder nicht spüren. Würde man mich fragen, ob ich darauf verzichten würde, wäre ich sofort an Start.
Ich würde allerdings niemals freiwillig mit dem Zug oder dem Flieger wohin fahren. Das ist viel zu stressig.
Im Bus ist häufig das Problem, dass die Kinder sich nicht an Regeln halten. Sie schnallen sich nicht an oder laufen umher. Würde das funktionieren, wäre vieles einfacher.

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Kannst du nicht ablehnen mit der Klassenfahrt?
Unsere Lehrerin (3. Klasse) hat schon im September gesagt, dass es mit ihr keine Klassenfahrt geben wird. Fanden alle Eltern doof und es sollte Ersatz gesucht werden. Im Januar hieß es dann spontan, im Mai könnten sie mit anderen Klassen mitfahren, Schulleitung und Referendarin würden mit unserer Klasse fahren. Allerdings fahren die anderen 3 Klassen mit dem Bus, unsere 20 Kinder fahren mit 2 Lehrerinnen mit dem Zug....3,5h Fahrt mit 2 mal umsteigen... Davon einmal im morgendlichen Berufsverkehr in Hamburg... Mit den ganzen Koffern... Ganz wohl ist uns dabei nicht, aber nicht mitfahren lassen ist auch blöd... Wir hoffen mal, es geht alles gut

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Meine Nichten waren im vergangenen Herbst auf Abschlussfahrt in GB. Per Zug, verteilt auf verschiedene Waggons, mehrfach umsteigen inkl. Verspätung und verpasstem Anschluss, Gepäck mitschleppen, Ausflüge innerhalb des Landes (sie waren an 3 verschiedenen Orten) immer auch wieder mit dem Zug und Gepäck. Klar war die Reise an sich auch spannend und ein Erlebnis. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es deutlich bequemer ist, mit dem Bus direkt ans Ziel zu kommen und vor Ort auch eine Fahrgelegenheit zur Verfügung zu haben. Wäre pro Kind 50€ teurer gewesen, hätte aber den Mehrwert gehabt, dass sie die Zeit vor Ort besser hätten nutzen können. An unserer Schule arbeitet man seit langem mit einem ortsansässigen Busunternehmen zusammen, da gibt es eine Vertrauensbasis. Tagesausflüge oder Fahrten zu Orten oder Veranstaltungen, die man mit dem ÖPNV nur schlecht erreichen kann, werden immer mit dem Bus gemacht. Die Lehrkräfte wollen die Zeit vor Ort nutzen und nicht mit der An- und Abreise verplempern.
Klar, kann immer was passieren - mit jedem Verkehrsmittel. Meine Tochter fährt täglich Bus, von der Schule nach Hause, da sind die Busse nicht ganz so voll. Die Hinfahrt, stehend im übervollen Bus, erspare ich ihr meistens und setze sie auf dem Weg zur Arbeit an der Schule ab. Das halte ich nämlich für gefährlicher als eine Fahrt in einem gut gewarteten Reisebus mit Sitzplatz, Gurtpflicht und einem ausgeruhten Fahrer.
Klassen- oder Studienfahrten halte ich für sehr wichtig. Das gemeinsame Erlebnis, Bildung vor Ort z.B. bei Geschichtsthemen usw. sind m.E. unverzichtbar.

Bearbeitet von sanblu
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Unsere Kids fahren ganz normal mit auf Klassenfahrt per Bus.
Die Große war 2023 auf Skifahrt - 14 Std hin und 14 Std zurück....
Anders geht's ja nicht, wie soll man dort hin kommen.

Der Kurze fuhr im ersten Halbjahr jede Woche per Bus zum Schwimmbad mit der Klasse....auch nicht anders.

Die Große fährt täglich mit dem Bus zur Schule 30 min. auch nicht anders.

Es kann ja auch auf kurzen Strecken was passieren...

Ich mache mir mehr Gedanken, wenn die Große (16)- durchs Hobby mit anderen Freunden im Auto mitfährt, die erst 1-2 Jahre den Führerschein haben.....


Natürlich sind Klassenfahrt noch zeitgemäß -- und bezüglich Stundenausfall -- der Kurze wird im Sommer ans Gym wechseln wo die Unterrichtsversorgung bei 103 Prozent liegt -- dort war die Große jetzt auch seit 2018 und es stimmt.
In der 5 +6 Klasse wird jede Stunde durch Fachlehrer vertreten bspw.
Sie haben 30 Std / Woche ( Pflicht wären 29)
Da mache ich mir gar keine Sorgen, dass läuft dort super.


Ich würde eher bei Zielen ggfls davon absehen, die Kids mitfahren zu lassen.
Die Klasse, die über Finnland per Glück aus dem Kriegsgebiet ausgeflogen wurde..das muss man ja nicht wagen...

Bearbeitet von Elise22
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Unsere Tochter ist seit August auf dem Gym, also 5. Klasse... Was da im ersten Quartal/halben Jahr an 1.&6. Stunde ausfiel, wegen Krankheit, Klassenfahrten etc.. Wahnsinn... Sie hatte oft genauso Unterricht wie ihr Bruder in der 1. Klasse.... Momentan ist es etwas besser....

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Vor allen, wenn eine ganze Jahrgangsstufe oder verschiedene Kurse mit mehreren Lehrkräften eine Tour machen, dann fehlen diese Kräfte für den Unterricht, dann fallen die Stunden, die diese Kräfte in anderen Klassen geben, aus.

Zumindest waren das immer Gründe, für Unterrichtsausfall.

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