Chronische Migräne zerstört mich

Seit der Geburt meiner Tochter (2 Jahre her) leide ich unter chronischer Migräne. Meine Attacken haben sich meistens bis zu 7-8 Tagen gezogen. Ich bekam einen Termin beim Neurologen, dieser Verschrieb mir Amitriptylin.

Es hat geholfen, ca ein halbes Jahr. Kürzere Attacken und nicht den ganzen Monat durch.
Seit 3 Monaten geht es mir wieder extrem schlecht.
Meine Attacken sind sehr lang und ich hab meist nie 1-2 Tage Pause dazwischen.

Ich weiß nicht ob es immer nur Migräne ist oder auch spannungskopfschmerzen.

Blutbild wurde damals untersucht war ok..

Vitamine nehme ich zusätzlich.

Heute an meinem freien Tag liege ich Bett und kann nur noch weinen weil diese Migräne mir meinen ganzen Tag mit meinen Kindern wieder versaut. Ich liege im dunklen Zimmer und bin komplett ausgeknockt. Wieder Tag 7 und ich kann einfach nicht mehr..

Den nächsten Termin hab ich erst Ende Dezember.. ich weiß das mir womöglich keiner helfen kann aber vielleicht hat doch jemand einen Rat.

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Hey, ich fühle mit Dir!
Auch ich habe/hatte so häufig Migräne und weiß wie frustrierend das alles ist!
Es gibt wie so oft nicht das EINE bahnbrechende Detail, es spielen so viele Faktoren eine Rolle.
Ich kann Dir allerdings aufzeigen was ich alles tun „musste“, bis meine Migräne sich endlich auf ein Minimum (1x im Monat) reduziert hat.

🌸Ernährung vegan, zuckerfrei und möglichst Vollkorn

🌸Kein Alkohol

🌸Schlafmangel so gut es geht vermeiden

🌸Stressfaktoren identifizieren und reduzieren (oft sind es Dinge, die man auf den ersten Blick nicht als Stress bewertet, zum Beispiel viele Verabredungen in kurzer Zeit…)

🌸Yoga/Meditation/Entspannung

Ich versuche so oft wie möglich Ruhephasen für MICH zu finden, auch mal „nein“ sagen und auf MEINE Bedürfnisse hören (wir haben 5 Kinder), ansonsten zwingt mich mein Körper eben mit Migräne zur Ruhe!

In akuten Migräneattacken nehme ich Naratriptan und Ibu in Kombination, das hilft in 95% der Fällen bei mir. Vielleicht möchtest Du das mal ausprobieren?
Und tatsächlich schaffe ich es mittlerweile mit Liebscher&Bracht oft aus einer Kopfschmerzsituation heraus!
Es gibt extra ein Video für Kopfschmerzen und Migräne. Ich mache mir dann Entspannungsmusik an und nehme mir 10-15 Minuten Zeit für die Übungen.

Ich weiß, msn wünscht dich eine einfache und schnelle Lösung, aber ich fürchte hier muss man langfristig seine Gewohnheiten etwas verändern.

Dir alles Gute!! 🍀

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Hallo du liebe,

danke für die Antwort. Nimmst du auch etwas gegen die Migräne, also etwas tägliches? Mir wurden jetzt schon öfter blutdruckmedikamente empfohlen, aber mein Neurologe hält es nicht für nötig. Mir bringen leider die amitriptylin garnichts. Nara und ibu heute genommen und keine Besserung in Sicht.

Ich hab von 31 Tagen im Monat aktuell vielleicht 5 Tage ohne diese Kopfschmerzen. Die Attacken halten bis zu 8 Tage und mittlerweile bin ich nur noch kaputt. Schlafmangel steht an oberster Stelle. Hab zwei kleine Kids fast 2 und 3 Jahre alt.

Zuckerfrei bin ich noch nicht. Das werde ich mal probieren. Hab aktuell immer enorm Heißhunger auf süßes vor und während den Attacken. Ich arbeite in der Pflege und im Einzelhandel. Den Minijob werde ich nun erstmal hinschmeissen um etwas mehr Ruhe zu bekommen..

Mir macht die Länge der Attacken sehr große Sorgen. Meist sollten es ja nur 3 Tage sein, aber solange am Stück bis zu einer Woche, dass ist doch nicht normal? Ich weiß einfach nicht wie das alles weitergehen sollen. Teilweise fühle ich mich so Unfähig noch irgendwas zu erledigen.

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Uff! Das klingt wirklich heftig. Ich hatte ebenfalls eine Weile ein Medikament zur Vorbeugung, ich weiß aber nicht mehr was es war. Hatte bei mir leider keinen Effekt.

Unbedingt Minijob vorerst lassen. Ich weiß, es fehlt dann Geld, aber was ist das alles wert, wenn die Gesundheit so stark leidet…

Klingt vielleicht abgedroschen, aber warst Du mal beim Osteopathen?
Der hat mir vor vielen Jahren auch sehr geholfen, aber tatsächlich hat er mir zusätzlich ans Herz gelegt meine Lebensweise zu ändern, nur habe ich das damals (leider!) noch nicht als wichtig empfunden.

Ansonsten gehörst Du wenn irgendwie möglich, in eine Klinik, um aus dieser massiven Schmerzspirale raus zu kommen.
Das ist mit so kleinen Kindern natürlich eine Herausforderung.

Mir fällt da gerade noch ein Ratschlag vom Osteopathen ein. Er sagte ich soll mich JEDEN Tag 10-15 Minuten auf ein spezielles Nackenkissen legen. Das fliegt hier irgendwo rum und auch diesen Tipp habe ich nie konsequent umgesetzt. Vielleicht schaffst Du es ja…

Oh man, ich wünsche Dir wirklich, dass es bald Linderung für Dich gibt 🙏🏼

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Mich wundert es etwas, dass Du kein Triptan für akute Attacken bekommst, ich kannte Amitriptylin gar nicht, und google spuckt aus, dass es zur Vorbeuge von Migräneattacken genommen werden kann, aber nur ein Medikament 2. Wahl. Es ist ein Antidepressiva.
Was Du außerhalb der verschreibunspflichtigen Medikamente noch als Prophylaxe probieren kannst, ist hochdosiertes Magnesium .
Und ansonsten: geh bitte zu einer spezialisierten Migräne-Schmerz Klinik!

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Genau mein Neurologe meint, dass es den meisten wohl gut hilft. Mir hat es auch geholfen allerdings nur über einen kurzen Zeitraum. Ich nehme triptan, allerdings soll ich die nicht zu häufig nehmen. Oft helfen auch schmerztabletten, aber es ist für mich einfach kein Zustand mehr ständig Tabletten schlucken zu müssen. Brauch ich für die Kliniken eine Überweisung von meinem Neurologen?

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Das weiß ich nicht, da ich meine Migräne mit Triptan ganz gut momentan im Griff habe. Aber so wie Du das schilderst ist das absolut kein Zustand und m.E. gehörst Du in die Hände von Fachleuten.

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Ich fühle mit Dir!

Was mir enorm geholfen hat meine Migräne mit Aura in den Griff zu bekommen.

- immer ! Zur selben Zeit aufstehen und zu Bett gehen

- immer Kohlenhydratreich (porridge) zu frühstücken

- Koffein Verzicht

- Alkohol Verzicht

- keine künstlichen Farbstoffe

- kein raffinierter Zucker, kein Weizenmehl

- jeden Tag 1 Stunde Sport draußen.

- diverse NEMs

Ansonsten emotionalen Stress reduzieren, versuchen ausgeglichen zu leben.
Auch mal einen Besuch beim Ostheopath versuchen um Evtl Blockaden zu lösen.

Alles Gute dir !

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Ich habe auch migräne aber bei weitem nicht so schlimm wie du.
Ich kann mir aber vorstellen, wie sehr du leidest.
Nimmst du triptane?.
Amitriptilyn ist halt eine "Nebenwirkung", dass es bei migräne helfen kam, es ist aber eigentlich ein anti-depressiva, meine osycharterin und mein Neurologen meinten beide, dass es unterstützend helfen kann, aber eben nicht immer hilft. Ich nehme esaus anderen Gründen.

Führst du ein kopfschmertagebuch?
Habt ihr schon mal über Botox Behandlung und die Immuntherapie gesprochen?
Ich kenne einige, die Die Immuntherapie bekommen und deutlich an lebensqualitat gewonnen haben, da die therapie sehr teuer ist, müssen erst andere therapien probiert werden.
Hast du mal deinen Nacken und deine ln Kiefer checken lassen? Bei mir hat ein orthopädischer osteopath Wunder gewirkt (hier kann ich nur empfehlen, einen Orthopäden zu wählen, der die Zusatzausbildung hat) und eine eine beißschiene.
Hast du mal deine Blut- und Hormonwerte checken lassen? Nimmst du die Pille? Bei mir war das eine zeitlang ein extremer Auslöser.

Als letztes kann ich dir noch die ErnährungsDocs empfehlen. Die haben auch einige Rezepte etc bei Patienten mit migräne. Findest du alles über den NDR.

Du musst mir die festen nicht beantworten, aber vielleicht helfen sie dir
Ich wünsche dir, dass du schnell Linderung findest.

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Entschuldige die Rechtschreibfehler, aber meine kranke Tochter schläft auf mir. Ich hoffe es ist alles verständlich

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Mir fällt gerade noch was ein: Ausdauersport hilft bei sehr vielen migränepatuenteb. Durch die Hormonausschüttung wird das anfallsrisiko deutlich minimiert.
Meine Vater hat auch sehr starke migreane, ähnlich wie bei dir und hat es mit laufen deutlich reduziert.
Aber dahin kommst du natürlich erst, wenn deine Anfälle weniger durch medikamentöse behandlung gemindert werden.

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Hallo.

Es tut mir leid, dass Dir die Migräne so heftig und so lange zusetzt.

Es wird dadurch nicht besser, aber Du bist nicht alleine.

Auch mir geht es mit zuckerfreier Ernährung und wenig gutem Fleisch besser.

Ausreichend Schlaf und Flüssigkeit sind wichtig. Dazu Bewegung/Sport im Ausdauerbereich und ein regelmäßiger Lebensstil.

Kleine Kinder, unregelmäßige Arbeitszeiten, Stress und der Druck, irgendwie funktionieren zu müssen sind kontraproduktiv.

Für mich ist ein regelmäßiger Tagesablauf mit ausreichend Schlaf existenziell wichtig.

Meine Migräne ist so heftig, dass ich mich an manchen Tagen nicht einmal selbst versorgen, geschweige denn auch nur ein Wasser trinken kann. Ich habe dann höllische Schmerzen, unter denen ich mich auch immer wieder übergeben muss; bin wahnsinnig licht-, geräusch- und geruchsempfindlich. Jedes Wort, jeder Ton, jeder Lichtstrahl quälen mich. Ich komme dann kaum vom Bett ins Bad, alles darüber hinaus ist unmöglich.

Die Hölle im Alltag mit kleinen Kindern.

Betablocker, diverse Triptane, Muskelrelaxanzen und diverse Schmerzmittel in unterschiedlichen Dosierungen habe ich erfolglos ausprobiert. Das war alles nichts.

Was oft hilft und mir manche Tage rettet ist AscoTop. Ein Triptan, welches als Nasenspray genommen wird. Das ist eher so die Endstufe der möglichen Medikation und leider auch eher kostenintensiv. Aber jeder gerettete Tag ist es wert. Muss wie alle Triptane so frühzeitig wie möglich genommen werden. (Ein weiterer unschlagbarer Vorteil für mich: Durch die Darreichungsform kann man es nicht erbrechen.)

Es gibt eine Migräne-App, die Häufigkeit und Dauer der Anfälle, Wetterdaten und was man noch so einspeist, ausswertet, um mögliche Muster zu erkennen. Die gibt es im AppStore, aber nur per Rezept vom Arzt. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Vielleicht hilft Dir das, Muster zu erkennen und Auslöser ggf. zu vermeiden?

Was für mich überlebenswichtig war, als die Kinder klein waren: Mein Mann hat, wenn es sehr schlimm wurde, die Kinder übernommen und mich komplett aus allem rausgehalten. Er ist dafür sogar von der Arbeit nach Hause gekommen. (Homeoffice gab es damals noch nicht.)

Und wir haben ein Kinderzimmer komplett Kindersicher gemacht, alle Steckdosen, Kindersicherungen, Spielzeuge auf das jüngste Kind abgestimmt und es mit einem Türgitter quasi zu einem raumgroßen Laufstall umfunktioniert. Für mich eingeschlossen eine Matratze auf dem Fußboden und ein 🪣, so dass ich zwar körperlich anwesend war und die Kinder betreut, ich aber so viel Schonung hatte, wie irgend möglich.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du möglichst schnell aus der permanenten Kopfschmerz-Hölle entkommst.

Gute Besserung und viele Grüße von einer Leidensgenossin

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*kindersicher

P.S. Letzte Woche hat mir mein Zwölfjähriger an Tag vier ein Notfallrezept vom Arzt und anschließend Medikamentennachschub aus der Apotheke geholt.
Er ist allgemein unglaublich emphatisch, selbständig und hilfsbereit. Da kann er sehr stolz drauf sein; ich bin es auch.

Wenn es ganz bescheiden läuft, gab es auch schon Momente, in denen ich den ärztlichen Notdienst für Hausbesuche bemühen musste. Das sind dann aber glücklicherweise sehr selten sehr, sehr extreme Attacken.

Ich gäbe was drum, die Migräne irgendwann einmal loszuwerden. Diese Unbeschwertheit… das wäre mir eine Menge wert.

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Hallo,

ich bin auch Migränepatientin und habe einiges durch. So wirklich das eine bahnbrechende Ding gibt es wohl nicht. Aber ich leider seit meiner Kindheit an Migräne. Meine erste Attacke hatte ich mit 4 Jahren. Mein Papa hat es auch, also erblicher Faktor. Sehr schlimm wurde es allerdings erst nach der Pubertät und mit Einnahme der Pille. War quasi Stammkunde in der Notaufnahme weil ich sonst vor Schmerzen sicherlich irgendwann gegen eine Wand gelaufen wäre. Habe dann als Schmerzmittel Imigran bekommen. Das war ein Nasenspray und hat extrem gut geholfen. Grade mit Kindern ist Migräne echt hart. Hast du Migräne mit Aura? Erbrechen?
Hatte Migräne mit Aura und in den akuten Phasen neurologische Ausfälle. Musste dann die Pille absetzen (Migräne+Aura+Pille= erhöhtes Schlaganfallrisiko). Nach einigen Monaten wurde es dann besser. Die Abstände und Intensität der Attacken wurde weniger. Weg war es nur während der Schwangerschaft. Da hatte ich nix. Ist aber leider wiedergekommen, aber längst nicht so schlimm wie vorher.
Ich kann ja mal berichten was mir geholfen hat über die Jahre:

- ein geregelter Tagesablauf und konstante Schlafgewohnheiten: Ich schlafe immer höchstens 8 Stunden (eher 7) und gehe selten nach 11 ins Bett. Jede Abweichung z.B. ausschlafen am Wochenende sorgt sofort für eine Attacke. Gut ist bei uns mit Kind eh vorbei ;-)
- Entspannungsübungen/Yoga
- Sport
- Vorbeugen: Wenn ich merke ich habe Kopfschmerzen nehme ich direkt etwas. Nicht warten bis die Attacke da ist sondern schon versuchen im Keim zu ersticken.
- Termin in einer Schmerzklinik
- Sehr gut als Prophylaxe war bei mir Akkupunktur
- Espresso mit dem Saft einer halben Zitrone wenn du merkst da ist was im Anmarsch (schmeckt scheußlich, wirkt aber)
- Survival-Pack bei akuten Attacken: Medikamente einwerfen (Triptan+Vomex), Rollo runter, Kühlpacks in den Nacken auf die Stirn und Atmen (klingt blöd aber bewusstes atmen hat mir geholfen... ähnlich wie bei Wehen)

Ich wünsche dir ganz viel Kraft

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Hasst du schon mal was von einer Kältekammer gehört? Hier in Österreich berichten viele Menschen mit Migräne, dass die Migräne dadurch erträglicher ist und man weniger Attacken hat.
Ich persönlich kenne sehr starke Kopfschmerzen nur wenn sich das Wetter ändert, Föhn, etc. und das ist schon schlimm aber Migräne muss sehr schlimm sein. Kenne es von meiner Mama, ganz schlimm. Sie hatte sehr im Jahr eitrige Angina. Seit sie die Mandeln rausoperieren hat lassen, ist meine Mama migränefrei.

Ich wünsche dir alles Gute und baldige Besserung.
lg aus Österreich