Hebamme rät zum geplanten KS...?

Hallo Claudia,

ich hatte gestern eine seltsame Begegnung. Bin jetzt nicht schwer beunruhigt, verwundert trifft es eher, und ich würde mich über deine Fachmeinung dazu freuen. :-)

Ich habe vor - sollte nichts gravierendes dazwischen kommen - spontan zu entbinden. Ich bin fit, bis auf meinen großen Bauch sehr schlank, fühle mich (den Umständen entsprechend) gut, hab mich gründlich informiert, gehe jetzt gegen Ende der SS wirklich sorgsam mit mir um und wollte die Geburt einfach auf mich zukommen lassen. Auch habe ich eine sehr gründliche Gynäkologin, die mich wegen leichten aber wohl regelmäßigen Wehen in der letzten Woche nun wöchentlich überwacht. (Cervix unverändert >4cm, kein Trichter, MuMu fest zu.)

Nun hatte ich gestern bei SSW 32+1 das Kennenlerngespräch mit meiner Nachsorgehebamme. Jacke aus, ein Blick in meinen Mutterpass, und sofort kam mit gerunzelten Augenbrauen...: Ui ui ui... ihr Kind ist ja jetzt schon eher an der oberen Grenze vom Gewicht. Und recht viel Fruchtwasser haben Sie auch, dazu eine BEL! Bei der Geburt sind Sie dann ja auch schon 39 Jahre alt, und das beim 1. Kind! UND eine künstliche Befruchtung! Also an Ihrer Stelle würde ich mir jetzt schon überlegen, ob ein geplanter Kaiserschnitt nicht das Beste für Sie wäre. Das geht ab der 38.SSW, oder auch 37.SSW, kein Problem. Das wäre bei Ihnen sicher besser. UND Schwangerschaftsdiabetes?! Also ihre Zuckerwerte sind ja nicht so gut. (Der große oGTT war an der Grenze, wurde rückblickend betrachtet laut meiner Diabetologin jedoch auch unter falschen Rahmenbedingungen gemacht, was ihn verfälscht haben könnte. Bei den Probemessungen in der ersten Woche - ohne Ernährungsumstellung - ich sollte ausprobieren was geht - waren alle Werte im Rahmen. Ich achte jetzt trotzdem noch mehr als vorher schon auf meine Ernährung, muss nur noch im Querschnitt also 4 mal die Woche messen und schicke die Werte regelmäßig ein. Der Facharzt ist sehr zufrieden und will mich wenn es so bleibt auch erst nach der Geburt wieder sehen - um "Seine Pflicht zu erfüllen", wie er sagt.)

Auch auf mehrmalige Nachfrage meinerseits, inwieweit denn z.B. meine künstliche Befruchtung die Geburtsvoraussetzungen beeinflusst, kam keine echte Antwort von meiner Hebamme, sondern nur immer wieder das Wort "Risikoschwangerschaft". Unsere Kleine dreht sich auch noch fleißig, spüre den Po (oder den Kopf?) fast täglich an einer anderen Stelle.

Ich war erst mal Baff nach diesem Gespräch. Irgendwie sehe ich es jedoch nicht ein mich jetzt schon so kirre machen zu lassen, und ins KH zu laufen um einen KS zu planen. Bin ich zu sorglos?

Bin sehr gespannt, was eine Fachfrau dazu sagt. :-)

Viele Grüße, Hope #klee

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Liebe Hope,

ich kann die Art meiner Kollegin leider gar nicht Nachempfinden und kann nicht verstehen wieso man sich so rüpelhaft verhält. Mir sind ihre Sorgen vollkommen unklar.

- Gewicht in der 33.SSW > egal (ich vermute die Kollegin schaute nur in den MuPa und legte nicht selbst Hand an?)
- Lage in der 33.SSW > egal (beginne ab der 35.SSW mit entsprechenden Tunrübungen und lasse dich ggf. moxen)
- viel FW (sofern abgeklärt und das ist in deinem Fall erfolgt) > egal
- dein Alter > mehr als egal

Bleiben noch vermeintlicher Gestationsdiabetes und künstliche Befruchtung. Beides rechtfertigt einen primären Kaiserschnitt nicht.

Ergo: bleibe sorglos und treffe dich eventuell mit einer anderen Hebamme.

LG Claudia

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Hallo Claudia,

ja richtig vermutet, sie hat mich zwar kurz mit den Augen gemustert, meinen Bauch aber nicht berührt. Ein Hebammenwechsel ist leider aussichtslos... ich habe bereits >50 Absagen bekommen (Suchzeitraum 8. bis 28.SSW) und Sie war die einzige, die bereit war bis hierher aufs Dorf raus zu fahren.

Vielen lieben Dank für deine Antwort, ich werde es machen wie die Pinguine aus Madagaskar: Nicken & lächeln ;-) und mich auf mein Bauchgefühl verlassen.

Liebe Grüße, Hope #klee