2.Kind gerecht werden

Wie werdet ihr eigentlich einem 2. Kind gerecht?
Ich wollte immer 2 Kinder im geringen Abstand. Meine Tochter benötigt sehr viel Nähe, schläft auch nur in meinem Armen oder der Trage. Damit hab ich auch kein Problem. Aber ich frag mich dann immer wie es mit einem 2. Kind ist? Diesem kann ich ja unmöglich diese Nähe bieten? Das 1. Kind hat ja auch Bedürfnisse 🙈. Wie schafft man es 2 Kindern gerecht zu werden ohne das eines auf der Strecke bleibt?

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Ich stimme meinen beiden Vorrednern zu und kann noch hinzufügen: ich habe gerade unser 2. Kind bekommen, sie ist jetzt 5 Monate alt, unser älterer ist 3. es ist definitiv anstrengender, da beide so unterschiedliche Bedürfnisse haben und ja, ich bin nicht so 100%ig für meine Kleine da wie ich es für unseren älteren war. Aber ich bin dafür 1000 mal entspannter und erfahrener.
Ich sage immer: das erst Kind bekommt die Mama für sich alleine, aber auch alle Fehler. Das zweite Kind muss Mama direkt teilen, bekommt dafür die Erfahrung.
Ich bin jetzt für mein 2. Kind eine viel bessere Mutter als ich es für mein 1. Kind sein konnte, trotz weniger Zeit ☺️

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Ich denke, gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn der Standard „ein Kind“ ist und eine erwachsene Person zur Betreuung da ist.
Mit zwei Kindern wirst du sehr sehr häufig die Situation haben, dass ein Kind warten muss weil das Bedürfnis des zweiten Kindes gerade größer oder dringender ist.
Man kann sich als Mama nun einmal nicht zerteilen. Und ich glaube auch nicht, dass das für die Kinder nach hinten heraus eine leidvolle Erfahrung ist. Aber immer immer immer direkt da sein kannst du (allenfalls) mit einem Kind oder wenn das zweite einen sehr deutlichen Altersabstand hat und Nummer Eins dich hauptsächlich zum kochen, waschen und nähen braucht 😉

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Ich bin mir sicher man wird beiden Kindern gerecht, es ist nur die Frage welchen Anpruch habe ich an mich und wie gehe ich mit den Kindern um.
Unsere Große hat definitiv Verständnis dafür, dass der Kleine Bruder die Mama gerade öfter braucht, man muss halt auch darüber sprechen. Die große war auch ein Kind das viel geweint hat, wir viel tragen mussten und intensive Einschlafbegleitung gebraucht hat.
Wir haben (bis jetzt) keine Eifersuchtsprobleme, sondern sie (4Jahre) kümmert sich rührend um den kleinen Bruder (4Monate).
Glaube persönlich auch, dass je kleiner der Abstand zwischen den Kindern ist umso mehr muss man sich als Mama zerreißen.
Mit 3 Jahren war unsere Tochter "selbstständig" genug um sich zB anzuziehen, sie war trocken und sie hat verstanden was man ihr sagt. Das hilft enorm wenn man ein Neugeborenes hat. Der Abstand von zB 1-2 Jahren wäre für mich weder körperlich noch Energie-technisch gegangen.

Und manchmal frage ich mich ob es Kindern überhaupt gut tut als Eltern auf jeden Mucks sofort reagieren zu können. Oft können Kinder besser Probleme lösen als man denkt.
Beim 2. Kind bin ich jetzt bei einigen Dingen viel gelassener. Diese Ruhe hätte mir beim 1. Kind auch gut getan, und meiner Tochter vielleicht auch...

Bearbeitet von comare-
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Also anders als die anderen userinnen kann ich voller Überzeugung sagen, dass mein zweites Kind exakt die gleiche Aufmerksamkeit bekommt wie mein erstes Kind. Allerdings haben wir 5,5 Jahre Abstand.
Der Große geht also alleine auf Toilette, duschen, zieht sich alleine an und hilft mit beim kochen oder im Haushalt. Der kleine ist jetzt knapp 4 Monate alt und ist viel in der Trage. Bis 13:30 Uhr ist der Große in der Kita. Vormittags hat der kleine zwei mal die Woche Physio und ich habe einmal die Woche den Rückbildungskurs.
Wenn der Große in die Schule kommt wird sich sicher nochmal was verändern, wenn ich bei den Hausaufgaben helfe. Aber auch dem sehe ich gelassen entgegen.

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Wir haben auch geringen Abstand hier. Meine Tochter ist 2,5 und mein Sohn 5 Monate alt. Ich kann meinen Sohn nicht die gleiche Aufmerksamkeit schenken, wie meiner Tochter damals. Muss ich aber auch nicht, weil sie sich gegenseitig haben. Meine Tochter schenkt ihm nämlich viel Aufmerksamkeit. Früher habe ich viel mit meiner Tochter gespielt, jetzt ist das beste Entertainment für meinen Sohn seine große Schwester zu beobachten. Er ist auch insgesamt entspannter, vielleicht weil auch ich entspannter geworden bin. Ich habe das Gefühl beiden gerecht zu werden. Liebe Grüße

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Deshalb wollte ich nie einen kleinen Abstand. Zwischen unserem 2. und 3. Kind liegen 2 Jahre und mir war klar, dass mir das eigentlich zu knapp ist. Da wir aber nicht mehr die Jüngsten sind, wollten wir auch nicht länger warten.
Ich finde es oft schwierig, beiden gerecht zu werden. Sie haben unterschiedliche Bedürfnisse zur gleichen Zeit und können beide noch nicht abwarten oder sich mal (etwas länger) selbst beschäftigen. Der Zweijährige hat auch noch kein Hobby, an dem er alleine teilnimmt und bleibt natürlich noch nicht allein bei Spielverabredungen etc. Es ist schwierig, mit beiden gleichzeitig zum Kinderturnen zu gehen (der Große braucht Hilfestellung, der Kleine brüllt im Maxi Cosi...). Mein Traumabstand wären 4 Jahre gewesen.

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Ich glaube, dass man Kindern heutzutage „viel zu gerecht“ wird. Es gehört einfach dazu, dass Geschwister teilen, warten und Bedürfnisse aufschieben lernen müssen. Dadurch bekommen sie aber keinen Schaden :)