Erweitertes Nierenbecken Grad 2

Hallo zusammen, mein Kleiner (11 Wochen) hat leider ein erweitertes Nierenbecken Grad 2. Hatte jemand auch diese Diagnose und kann berichten. Was wurde bei euch dann gemacht? Wurden spezielle Untersuchungen gemacht?

Hintergrund:
Wir waren beim Spezialisten und der meinte wir müssen unbedingt 2 Untersuchungen machen lassen. Bei der 1. soll ein Kontrastmittel mittels Blasenkatheter in die Blase gefüllt werden und bei der 2. handelt es sich um eine nuklearmedizinische Untersuchung bei der ein radioaktives Mittel venös gespritzt wird. Für mich als Laie hört sich das ziemlich krass an, solche Untersuchungen bei einem so jungen Säugling zu machen, natürlich möchte ich dass er bestmöglich behandelt wird, aber wenn es nicht zwingend notwendig ist, würde ich lieber darauf verzichten. Mir wurde nun von jemanden mit medizinisch Background gesagt, dass der Arzt diese Untersuchungen unbedingt machen will, weil wir Privat versichert sind und bei Kassenpatienten würden sie das nicht machen. Wie war es bei euch?

1

Hallo,

was wird denn als Diagnose vermutet? Die Erweiterung ist ja erstmal „nur“ ein Symptom.

Ich habe eine angeborene Nierenbeckenabgangsstenose und eine „perlschnurartige“ Harnleiterverengung. Das wußte aber niemand. Das erste mal Beschwerden hatte ich mit Anfang 20. Nierensteine. Auch da wurde es noch nicht festgestellt. Erst weitere Jahre später bei erneuten Nierensteinen und einem hochgradig erweiterten Nierenbecken gab es die von dir genannte Diagnostik und eine Odyssee begann. Ich kann dir nicht sagen, wieviele OPs ich hatte. Zahlreiche Harnleiterinzesionen mit Anlage von Doppel J Kathetern bis hin zur geschlossenen und am Ende offenen Nierenbeckenpladtik. Anschließend noch eine Hernie, welche mit Netz verschlossen werden musste bis hin zur Neurostimulation (fest implantiertet Schnerzschrittmscher mit Strom) als Schmerztherapie mit 4 Elektoden in der Wirbelsäule, weil Nerven geschädigt wurden. Und vollständig behoben ist das erweiterte Nierenbecken immer noch nicht. Es war auch zwischenzeitlich nicht klar, ob die Niere bleiben kann.

Daher würde ich persönlich das abklären lassen. Je eher desto besser, in der Hoffnung, dass es nichts gravierendes ist oder eine frühzeitige Behandlung eine bessere Prognose abgibt, als bei mir.

LG

2

Hallo, mein Kleiner (7 Wochen) hat ebenfalls ein erweitertes Nierenbecken Grad 2. Bisher wurde nur zweimal ein Ultraschall gemacht (mit 1 Woche und mit 4 Wochen). Der Kinderurloge hat die Untersuchungen, die du nennst, ebenfalls als Optionen aufgeführt, hat aber in unserem Fall erstmal davon abgeraten. Da sich das meistens ohne Probleme wieder verwächst. Die Niere soll nur regelmäßig per Ultraschall kontrolliert werden. Mein Sohn ist gesetzlich versichert.

Aber - wie oben schon steht - das erweiterte Nierenbecken ist ein Symptom. Bei deinem Sohn kann das eine völlig andere Ursache haben als bei meinem und daher können auch andere Untersuchungen sinnvoll sein. Hast du die Möglichkeit eine zweite ärztliche Meinung zu bekommen?

3

Hallo. Mein erster Sohn hatte bereits während der Schwangerschaft einen Nierenstau. Es hieß, dass das bei Jungs oft so ist und nach der Geburt von alleine sich verwächst. Hat es leider nicht. Wir sind regelmäßig zur Kontrolle im Krankenhaus gewesen mit Ultraschall. Er hatte einen verengen Harnleiter, das war das Problem. Wir mussten bei ihm auch unter Sedierung diese Kontrastmittel Untersuchung machen. Wir sind Kassenpatienten übrigens. Diese Kelche, die sich da bilden wurden immer größer. Aber es hieß, dass solange sie nicht nach außen gewölbt sind müsste man noch nichts machen. Als sie es dann waren, mit 9 Monaten, musste er doch operiert werden. Das war natürlich alles unglaublich belastend für uns und für mich als Mama unerträglich ihn jedes Mal bei den Untersuchungen weinen zu hören, und mit ihm im Krankenhaus bleiben zu müssen für die OP. Wir sind seit dem (er ist jetzt 7,5!) zuerst halbjährlich, dann jährlich zur Kontrolle im Krankenhaus gewesen. Jetzt am Donnerstag erst wieder und das war jetzt endlich das letzte mal. Es wurde geschaut wie sich das Gewebe zurückbildet, ob es noch irgendwo einen Stau gibt etc. Aber wir hatten seit der OP keine Probleme diesbezüglich und auch keine Harnwegsinfektionen.
Ach ja.. Der Knirps hatte zusätzlich auch noch zwei mal einen Leistenbruch.. Mit 4 Monaten und dann mit 4 Jahren. Wurde beides mal geklebt, weil man das bei so kleinen Kindern nicht näht da sie ja noch wachsen.
Also wir haben echt schon einiges durch :D
Zu deiner Situation. Abklären ist immer besser als es zu vernachlässigen. Das mit der zweiten, heftigeren Untersuchung kenne ich zwar nicht, aber ich denke nicht, dass man das macht nur weil ihr privatversichert seid. Was steht denn bei euch als Diagnose drin? Bei uns hieß es Ureterabgangsstenose.
Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ihr schafft das schon. Und vielleicht hilft es dir wenn ich dir sage: die Kinder erinnern sich überhaupt nicht mehr dran was da alles gemacht wurde und die OP z.B auch. Er kennt jetzt nur die Kontrollen mit dem Ultraschall und die findet er lustig weils glibberig ist ;)