Papa kommt nicht mit unserem Baby klar

Hallo ihr Lieben,
unsere Kleine ist mittlerweile 8 Monate alt. Ich kümmere mich hauptsächlich um sie, mein Mann arbeitet viel, ist aber im Homeoffice und sieht sie unterm Tag ziemlich oft.
Nun ist es so, wenn ich mal ein paar Stunden weg bin, ist er schon überfordert, weil er nicht weiß, was er mit ihr anfangen soll (sie braucht Dauer-Bespaßung, was sehr anstrengend ist ubd man braucht Ideen, die hat er irgendwie nicht).
Das schlimmste Problem ist das Bett gehen. Immer wenn er sie ins Bett bringt, schreit sie fürchterlich. Wenn ich nicht zuhause bin, geht das gerne auch mal 2 Stunden so. Manchmal kommen dann auch seine Eltern „um zu helfen“, was aber auch nichts bringt. Wenn ich daheim bin, lasse ich ihn alleine machen und mische mich nicht ein, aber nach gewisser Zeit wird er sehr sauer und ungeduldig und kommt zu mir. Ich kann das gut verstehen, da sie bei mir auch oft so ist und ich dann auch irgendwann die Fassung verliere. Da ist es gut noch jemanden zu haben.
Jedenfalls ist sie dann bei mir auf dem Arm meist vieeeel ruhiger, was ihn natürlich sehr traurig macht. Gestern war es sogar soweit, dass er deshalb geweint hat, das tut mir so wahnsinnig leid, aber ich weiß nicht, was ich machen soll.
Jedenfalls habe ich schon jedes Mal Panik weg zu gehen am Abend und er natürlich auch.
Sie hat jetzt schon dreimal bei meiner Mutter übernachtet und dort beim Einschlafen keinen Mucks gemacht... also kann es ja nicht daran liegen, dass er es einfach seltener macht, oder?
Ich hoffe, ihr havt Tipps für mich, ich bin wirklich verzweifelt

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Hallo,

bei uns ist das ganz ähnlich, nur dass mein Partner bisher noch nie sehr lange alleine mit unserem Kleinen war. Das einschlafen hat bei ihm aber in der Trage immer sehr gut geklappt, habt ihr das denn auch schon versucht?

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Die kleine ist erst 8 Monate. In den ersten 12 Monaten brauchen die Kinder hauptsächlich die Hauptbindungsperson, meistens die Mama.
Im zweiten Lebensjahr fängt langsam die Loslösung von der Mama an und die Kinder brauchen dafür immer mehr den Papa. Und der Papa kann dann immer mehr mit dem Kind anfangen.

Ich habe zwei Kinder. Fast 3 Jahre und fast 1,5 Jahre alt.
Bei uns war es genauso. Die Zeit war für mich sehr anstrengend, weil er nicht so viel mit den Babys anfangen kann. Beim ersten Kind hat er sich auch oft vor der Verantwortung gedrückt. Beim zweiten Kind hat er mehr gemacht. Da hatte er auch die Erfahrung vom ersten Baby. Es hätte aber mehr sein können.

Inzwischen ist es so, dass er mir wirklich regelmäßig die Kinder abnimmt und ich Zeit für mich habe. Das klappt inzwischen sehr gut und er sagt selbst, dass er jetzt einfach mehr mit den Kindern anfangen kann, weil sie einfach mehr können und mehr zurückgeben. Das ist nicht mehr nur die einseitige Bespaßungs-/Clownnummer.
Es wird also leichter und die Stunde der Papas kommt.

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Spürt das Kind vielleicht seine Anspannung, wenn er es zu Bett bringen will? Kinder sind da seeeeehr sensibel. Würde zumindest erklären, warum es bei deiner Mutter besser klappt.

Mein Tipp: entspannt bleiben. Er weiß, dass es lange dauert. Dann ist das so. Akzeptieren. Diese Zeit geht vorbei. Nicht immer denken, dass es schneller gehen muss.

Unsere Maus entspannt gut, wenn mein Mann sich in den Wippsessel setzt mit ihr im Arm. Die Bewegung beruhigt sie. Und er singt ein Lied. Manchmal zwanzig Minuten am Stück dieselben zwei Zeilen.

Dauerbespaßung: schreib ihm eine Liste, wenn er selbst nicht drauf kommt. Habt ihr vielleicht ein, zwei Spielzeuge, die ihr nur selten gebt? Dann sind sie interessanter. Wir haben die Spielzeuge (Knisterbuch, Unkaputtbar Buch, Beißring, Kuscheltiere, Rassel) in zwei Gruppen aufgeteilt, die wöchentlich wechseln. Damit bleibt es interessant und es ist nicht zu viel auf einmal. Zusätzlich gibt es in Ausnahmefällen den Spielebogen (wenn ich Kopfschmerzen hab, wenn sie abends um neun plötzlich wach ist) oder wenn sie sehr jammerig ist das "Carussello", dann ist das was besonderes und es beschäftigt sie etwas länger. Spazieren ist auch immer hilfreich.

Liebe Grüße!

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Hallo,

naja, also wenn deine Mama mit dem Baby klarkommt, liegt es nahe, dass er es "falsch" macht. Einen Tipp habe ich jetzt auch nicht. Bei uns hat Musik geholfen. Dein Baby hat vielleicht auch schon ein Lied, welches sie toll findet oder die Trage.

LG
Dot

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Hi,
unser Großer war auch zunächst auf mich fixiert. Ich konnte meine Unsicherheiten durch‘s Stillen kompensieren, diese Möglichkeiten hatte mein Mann natürlich nicht. Dementsprechend länger hatte es gedauert, bis sie ihren Groove gefunden hatte. Ich hatte damals wieder meinen Aquafitkurs aufgenommen, als er ca. 5 Monate alt war. Die 2 Stunden waren für die beiden eine echte Herausforderung, aber sie haben es hinbekommen. Mein Mann hat sich nicht beirren lassen (er hat dann anfangs unsere Freunde in der fußläufigen Nachbarschaft besucht, Kind im Tragedings, sobald sie aus der Wohnung waren, war Ruhe im Karton🙈, beim Kleinen war‘s in Krisenmomenten der Pezziball). Und ganz ehrlich, dein Mann ist der Vater, er muss da irgendwie durch und für sich eine Lösung finden. Du musst dich ja auch irgendwie arrangieren mit eurer kapriziösen Lady.
Ist er immer so wenig belastbar? Klar nervt ein heulendes Baby und man ist angespannt, aber seine Situation ist ja ultrakomfortabel, du bist ja meist da oder kommst bald wieder, nicht zu vergleichen mit einem Elternteil, das tagsüber quasi alleinerziehend ist und stundenlang dann dem Geschrei ausgesetzt ist, da sind Tränen nachvollziehbar.
Hmmm, vielleicht mal eine Ansage, dass er sich nicht so anstellen soll, dass jedes Elternteil auf der ganzen weiten Welt einen Weg mit seinem Kind finden muss, ist halt nunmal der Job.🤷‍♀️

vlg tina

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Männer müssen sich auch da reinkämpfen. Das sagt mein Mann wörtlich. Sie müssen sich diese Beziehung einfordern. Manchmal gegenüber der Mutter, aber auch gegenüber ihrem inneren Schweinehund. Mein Mann hat eine große Motivation Teil im Leben unserer Tochter zu sein. Sie ist auch sehr fordernd. Am Anfang hatte er so Schwierigkeiten gehabt sie zu beruhigen, aber dann hatte er den Dreh raus. Er hat eine Lösung gefunden, die unabhängig von mir ist. Dennoch übernehme ich viele Dinge automatisch und wir müssen uns beide bremsen und aktiv gegen den Trott arbeiten. Er hat insgesamt sieben Monate Elternzeit und war damit sehr viel präsent. Dennoch hat meine Maus öfter Mamaphasen.

Babys lieben Routine. Es wäre gut, wenn er Teil der Routine ist. Wenn er im Home Office ist, dann kann er doch irgendetwas übernehmen und wenn es das morgendliche Anziehen ist. Zum Bespaßen: Mit ihr auf dem Boden spielen, Gegenstände reichen oder mit interessantem Spielzeug spielen, herum werfen oder Teile der Wohnung zeigen oder raus gehen. Gerade die fordernden Kinder brauchen die Abwechslung. Da sind die auch entspannter. Er muss da was finden.

Zum ins Bett bringen: Ich verstehe das so gut, dass man irgendwann die Nerven verliert. Ich finde aber 2 Stunden bringen niemanden was. Macht ein paar feste Abende aus. Er soll es versuchen und wenn es nach 20 Minuten nicht klappt, dann wechselt ihr. Was machst du zum Einschlafen? Was versucht er?

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Ich würde jetzt nicht unbedingt den Papa anklagen wollen. Es muss nicht heißen, dass der Papa es falsch macht. Vielleicht ist das Bedürfnis nach Mama einfach zu groß. Da kann Papa manchmal machen, was er will.

Mein Mann ist ein wirklich toller Vater und bleibt in vielen Situationen sogar ruhiger als ich. Er spielt und albert mit ihr rum, bringt sie zum Lachen. Trotzdem lässt sich unsere Kleine ganz oft auch nur von mir beruhigen, ist manchmal schlagartig ruhig, sobald ich sie übernehme. An manchen Tagen macht sie ein großes Theater, wenn er sie füttern will, isst dann erst von mir. Es ist schlicht nicht zu verstehen, warum das so ist, denn ganz offensichtlich liebt sie auch ihren Papa sehr. Manchmal halt am liebsten von Mamas Schoß aus.

Es ist zuletzt sogar wieder schlimmer geworden. Die Kleine ist jetzt 7,5 Monate alt und ich vermute, dass es mit einer aktuellen Phase ihrer Entwicklung zu tun hat. Sie fremdelt einerseits und ist andererseits besonders anhänglich. An manchen Tagen fühle ich mich wieder in die Anfangszeit zurückversetzt, als sie sich kaum mal ablegen ließ. Vielleicht ist es bei euch auch eine Phase? Vom Alter her könnte es ja passen.

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Huhu.

Mein Mann und ich bringen unsere Kleine abwechselnd ins Bett...
Dennoch...
Ich war in den letzten 3 Monaten mehrmals Abends weg.Mehrere Nächte mit der Großen im Krankenhaus,einmal nur Abends ein paar Stunden Sauna...
Jedes Mal hat sie dem Papa die Hölle heiß gemacht. Und das obwohl sie sich wenn ich da bin von ihm ohne Probleme ins Bett bringen lässt 😅
Wenn mein Mann weg ist hab ich mit ihr keinerlei Probleme.
Ist manchmal komisch mit den Kleinen.
Ich würde es dennoch immer mal wieder versuchen.

LG