Reinlichkeitsbedürfnis von Teenagern

Hallo liebe Community,

Ich brauche Rat, Sichtweisen, Erfahrungen, Tipps,.....
Wie geht ihr mit dem Reinlichkeitsbedürfnis eurer Teenager um, wenn diese sich nicht mit euren Bedürfnissen oder Vorstellungen decken?

Momentan ist dieses Thema bei uns sehr geladen. Ich reduziere also bereits auf die wirklich wichtigen Sachen um ein zu viel an Konflikten zu vermeiden. In das Zimmerchaos meiner Tochter mische ich mich zB nur noch sehr selten ein.

ABER: ZB Zähneputzen wäre doch sehr wichtig. Wird ständig vergessen. Wenn ich daran erinnere oder nachfrage, gibts Diskussionen anstatt es gleich nachzuholen. Vor den Osterferien war Zahnarztkontrolle, Ergebnis - da gehört besser geputzt bzw ich als Mama soll nachputzen)
Echt? bei einem Teeny? Ist das nicht irgendwie ein Stückweit entwürdigend für sie? Ich weiß es nicht? Hab an die Vernunft meiner Tochter appelliert mit dem Hinweis, dass ich sonst nachputzen muss,...... bisher keine Besserung.
Es wird sich lieber geschminkt und gestylt bevor es um grundlegende Körperhygiene geht!

Ein zweites Thema das mich oft wahnsinnig macht, ist Schmutzwäsche.
Wir sind ein 5 Personen-Haushalt und haben nebenher eine Landwirtschaft - also viel Wäsche!
Ich bemühe mich, dass ich meinen Wäschebergen hinterherkomme und sowohl die schöne Kleidung/Lieblingskleidung als auch genug Arbeitskleidung jedem von uns zeitgerecht zur Verfügung steht. Vor Feiertagen und der Gleichen leg ich extra Schichten ein, damit da keine Wäschestände oder Bügelwäsche irgendwo rumliegt. Freu mich dann, wenn der Wäschekorb (fast) leer ist und ich weiß, so schaffen wirs zB gut über die Feiertage.
Dann kommt der Teeny...... Und plötzlich geht der Wäschekorb sogar über.
Und ja, ich frag vorher ob es was mit zu waschen gibt!!!


Wie handhabt ihr solche Sachen?
Ich will nicht die ewig meckernde Liese sein da es mich selbst schon unheimlich frustriert.
Hat jemand einen Lösungsvorschlag?

Danke schonmal und habt einen schönen Tag

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Hehe, ich glaube das Thema ist so alt, wie die Menschheit. Und ich erinnere mich eben auch gut an die eigene Teeniezeit, also auch an meine Mutter und die Diskussionen in Dauerschleife.

Bei meiner Tochter geht es jetzt auch voll los, ich weiß das sie die Basics eigentlich beherrscht und auch verinnerlicht hat. Pubertät= Game Over. Der erzieherische Drops ist eh gelutscht.

Ich diskutiere nicht, ich rede mir den Mund nicht fusselig, ich bettel nicht um Schmutzwäsche und sehe mich nicht in der Position, da für sie mitzudenken. Mir ist vollkommen egal, ob ihr Besuch über ihre schmutzige Unterwäsche stolpert. Auf der anderen Seite muß ich mir oft ganz bewußt machen, was meine eigenen Ansprüche sind, die ich nicht auf andere übertragen sollte....wie bei dir mit der Wäsche und den Feiertagen.

Die Information des Zahnarztes geht direkt an meine Tochter, ich fühle mich da überhaupt nicht angesprochen....sie trägt jetzt die Verantwortung für ihre Zähne, ich habe sie lange getragen und darf da jetzt aussteigen. Und nein, ich putze einem Teenie garantiert nicht die Zähne nach, bei dem Vorschlag hätte ich angefangen zu lachen, wirklich.

Und wir sind echt schmerzfrei, sagen ihr das sie Mundgeruch hat oder strähnige Haare. Ich lach mich schlapp, wenn sie versucht ihre strähnigen Haare zu stylen. Letztens haben wir am Frühstückstisch gesessen, mein Mann und ich blieben auch mal "stinkend" und "schmutzig", waren also in der Tat eine Zumutung...so wie sie sonst. War sehr lehrreich für sie, danahc klappte es eine zeitlang richtig gut. Es war ihr eben total unangenehm mit uns am Tisch zu sitzen....joah, verständlich, aber hey, wir dachten nur, das wir das ja auch so machen könnten, wenn sie es macht.

Also, das ist ein kleiner Ausschnitt aus unserem vermutlich pädagogisch untragbarem und unkonventionellem Weg, den ich hier teile, aber nicht zur Diskussion stelle. Ich habe einfach keinen Bock über richtig oder falsch zu diskutieren, wir haben uns bewußt für diesen Weg entschieden (immer die Stimmen unserer Mütter im Kopf). Ihc benatworte aber gerne Nahcfragen ;-). Ob es richtig ist, das kann ich dir in ein paar Jahren sagen. Wir lassen los, wir übertragen ihr die Verantwortung.

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Boah, ich bewundere deine Contenance! Fette Haare, Ungepflegtheit oder pubertärer Müffelgeruch treiben mich zum Äußersten. Ich habe den Großen beinhart ins Bad geschickt. Vermutlich hat er sich aber nicht so gesträubt wie die hier beschriebenen Teenager. Ich würde zumindest das zumindest am gemeinsamen Esstisch verweigern.

Und dennoch - loslassen, das hat etwas. Also nochmal: Kompliment zur Gelassenheit (und zum Humor)!

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Würde meine Tochter sich lieber aufs schminken und Stylen konzentrieren als auf die Körperhygiene , würde ich das zeugs zum schminken und Stylen verwahren bis das Kind sauber ist.

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Es vergeht...

Meine Große ist jetzt fast 17 - und was soll ich sagen, seit einiger Zeit (und damals wirklich von heute auf morgen) war das verschwundene Wissen über die allgemeine Körperhygiene wieder da - sie putzt sich regelmäßig die Zähne, sie duscht regelmäßig, sie räumt sogar ihr Zimmer selbständig auf (zumindest wenn ihr Freund kommt), etc. pp. Aber auch erst wieder seit nem Jahr oder so - davor war es ähnlich wie bei Euch.

Aber damit das ganze Drama nicht ganz in Vergessenheit gerät, habe ich ja noch meinen Sohn... Der ist jetzt 15 - und Jungs sind ja häufiger später dran mit der Pubertät - insofern geht der ganze Spass erst los. Und auch wenn ich guter Hoffnung bin, dass sich das irgendwann gibt, treibt es mich gerade in den Wahnsinn... Die Dusche ist scheinbar giftig - die Zahnbürste vermutlich auch. Mit stylen hat er es nicht so (um ehrlich zu sein, ich bin froh, wenn er sich die Haare kämmt) - und Kosmetik - nun ja - ist halt ein Junge... Ich bin sehr froh, dass er inzwischen wenigstens Deo benutzt...

Tipps hab ich nicht - Körperhygiene versuche ich durchzusetzen - zum Glück haben wir seit klein auf eingeführt, dass nach dem Sport geduscht wird. Da er 3-4 Mal die Woche zum Sport geht (und inzwischen danach auch wirklich stinkt), ist zumindest das Duschen gesichert,... Auch versuche ich darauf zu achten, dass er nicht ungekämmt aus dem Haus geht und die Zähne geputzt sind. Das Zimmer - ja das ist so ein Ding für sich - ich versuche das aber auch zu ignorieren. Gleich müssen wir allerdings (in seinem Zimmer) ein Video für seine Bewerbung für das Austauschjahr in den Staaten aufnehmen - mal schauen, ob er irgendwie ein Eckchen freigeräumt bekommt... Sonst muss er wohl noch aufräumen.

Ich glaube die Parole lautet einfach DURCHHALTEN!

LG
Frauke

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Mein Sohn ist zwar erst 12, aber auch schon ziemlich pubertär. Seit er allerdings eine Freundin hat, müssen wir ihn beim Duschen eher bremsen - und Parfüm bekommt er auch nicht genug ;-)

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Pubertät ist ein schwieriges Thema. Hier wurde in der Grundschule die Bedeutung von Zahngesundheit immer wieder unterstrichen. Wenn sie andauernd nicht putzen will, würde ich mit ins Bad gehen und darauf achten das es gemacht wird. Das machst du dann 2, 3 Mal und beim nächsten Mal macht sie es von alleine.

Wegen der Wäsche würde ich ihr deutlich sagen, wann gewaschen wird. Bis dahin soll der Korb gefüllt werden. Wenn sie nichts abgibt, hat sie nichts sauberes zum Anziehen.

Ich hätte vermutet, dass saubere Wäsche eher ein Jungs-Problem sei...

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Zähneputzen kann ein Thema für sich sein, ist ja schon auch ziemlich lästig, diese ständige geputze.

Bei meinen Jungs ist das eigentlich in der Regel kein Problem, jedenfalls morgens nicht, da machen sie es automatisch und gründlich. Allerdings tagsüber und vorm Schlafengehen muss ich immer daran erinnern, Jungs Zähneputzen nicht vergessen. Für den großen ist Beauty, gepflegtes Äußeres ein unverzichtbares Mittel um bei den Mädels eindruck zu schinden, manchmal denke ich er braucht gefühlt länger im Bad wie ich. Der kleine bekommt von Mama noch alles gemacht, der einzige ist der Mittlere, da sieht das Zimmer auch so aus als ob er keine Schränke oder einen Mülleimer hätte. Alles liegt verstreut auf dem Boden rum, angeblich ist das sein System um alles was er braucht wiederzufinden. Sagen tu ich da nix, war beim großen auch so, hat mir viel Mühe gemacht und nichts gebracht und eines Tages war sein Zimmer super sauber und wie geschleckt, alles ordentlich verstaut und der Große meinte zu mir, war ja eine riesen Saustall was soll da bloß seine Freundin von denken. Gerade beim mittleren hapert es noch mit dem Duschen, seither kein Thema gewesen da er noch nicht in der Pubertät war und so kein Schwitzen und kein Geruch, aber seit einiger Zeit ist er halt in der Pubertät und er ist noch das alte Schema gewöhnt, da muss ich dann halt darauf hinweisen, Bub geh Duschen. Macht er dann auch.

Für mich hab ich eins gelernt, auch wenn mir so einiges nicht passt und ICH das gern anders sehen würde, lass es - es wird nichts bringen außer Stress und den will man ja nicht haben. Bei meinem mittleren gehe ich ab und zu mal durch und entferne so die wirklich ekelhaften Dinge wie total verschimmelte Lebensmittel oder die Sachen wo die Fliegen darum kreisen, aber alles ander lass ich so wie es ist. Er merkt das eh nicht, er hat längst den Überblick in seinem Chaos verloren, da muss er selbst raus finden.

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Meine Jungs sind 13 und 15 und haben Montag bzw. Mittwoch "Wäschedienst".
Das heisst, am Montag ist der Korb mit der 40 Grad Buntwäsche in die Waschmaschine zu packen und anschließend aufzuhängen. Am Mittwoch ist Sportkleidung dran. Klappt wirklich gut. Um die restliche Wäsche kümmere ich mich oder mein Mann. Andere kleine Aufgaben haben sie auch, z.B. Geschirrspüler ausräumen oder saugen.
Hygiene ist kein Problem, sie machen beide relativ viel Sport und duschen daher mind. 4 x wöchentlich.

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Zähneputzen: Während der Schulzeit gehen wir beide zusammen nach dem Frühstück ins Bad zum Zähneputzen. Ich putze dann auch meine Zähne. Ich sage an : Kaufläche unten- langsam bis 10 zählen- innen- langsam bis 10zählen- außen- langsam bis 10 zählen- vorne unten innen- langsam bis 10 zählen- vorne unten außen- langsam bis 10 zählen usw. bis alle 16 Seiten geputzt sind.
Entwürdigend finde ich das nicht, ein wenig befremdlich vielleicht 🤔.
Die 10 zähle ich leise im Kopf, sonst ist das putzen so blöd, aber die Ansage, was geputzt wird ist laut.
In den Ferien ist das anders, manchmal passt es so, das wir gemeinsam putzen, meist nicht. Dann frage ich nach, bei einem "ja", dass ich nicht glaube, prüfe ich, ob die Zahnbürste feucht ist. Ist sie trocken, dann geht es zum putzen mit nur Ansage von mir - Das haßt sie.

Die Prüfung der Zahnbürste mache nicht im Beisein meiner Tochter, die weiß nicht, wie ich es mache, ich verrate es nicht.

Wäsche : Alles, was bis Samstagmorgen, 10.00Uhr nicht im Wäschesack ist wird NICHT gewaschen. Zumindest nicht von mir. Da gebe ich dann nur Zeiten an, in denen die Waschmaschine zu benutzen ist. Das ist auch für mich nervig, aber bis jetzt musste ich es erst zwei Mal "durchziehen" , dann hält es wieder etwas vor. Mein Sohn hat zum ersten Mal verschimmelte Jeans gesehen....

Als Fazit: Du bist nicht allein ❗

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Für die Zimmer und die Wäscheberge fehlt mir leider nach wie vor die passende Lösung Wäsche nicht waschen und selber waschen lassen bringt hier noch mehr durcheinander entweder wird für 3 Teile die Waschmaschine angeschmissen oder der gigantische angesammelte Wäscheberg blockiert mir die Maschine für unsere andere Wäsche 🙄. Zimmer aufräumen läuft bei unserer Tochter wenn männlicher Besuch erwartet wird auch sonstige Räume zu denen ihr Besuch Zutritt haben könnte werden geputzt und mit aufgeräumt . Aufgeräumt = es wird etwas weggeräumt was sie stört z.b. ein Schlüsselbund der auf der Küchenanrichte von uns abgelegt worden ist wird irgendwo verbannt und wir suchen erstmal oder etwas wird umdekoriert die Deko aus dem Wohnzimmer steht auf einmal in der Diele etc. gegen das putzen habe ich ja nichts . , nicht das es bei uns schmutzig ist aber soll sie machen das aufräumen und dekorieren nervt allerdings. Mit Körperhygiene muss ich mir immerhin bei meinen Mädels gar keine Gedanken machen teilweise hatten wir bereits den Gedanken das Wasser abzustellen . Bei unserem Sohn leider genau anders herum ihn muss man nötigen damit er duschen geht .

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Körperhygiene klappt hier schon immer gut ( Tochter 16)

Zum Zahnarzt geht sie regelmäßig - bisher außer Zahnstein nichts gewesen und da hat auch der Doc keine Lösung dafür warum sie so schnell soviel hat...

Wäsche: Sie muss die Sachen bringen, ich frage nur, ob noch was zu waschen ist.

Vorm Urlaub bspw sage ich an, bis wann alles da sein muss, damit es noch trocken wird. Was dann nicht da ist, kann entweder nicht mit oder sie muss es nass mitnehmen und in der FEWO auf die Heizung packen zum trocknen-- weil das lästig ist und nervt musste ich es erst einmal durchziehen....

Bügelwäsche -- wer hier was gebügelt haben will, darf selber bügeln.


Zimmer : Ihre Baustelle nicht meine - da sie jede Woche eine Online AG hat mit Bild und Mikrofon ist zumindest der Bereich okay.