Teenies stehen für die Schule auf, Eltern erst später

Hallo,
mein Sohn (bald 13) stellt sich zu Schulzeiten um 6Uhr den Wecker und steht ohne unser Wecken auf. Wir Eltern könnten eigentlich meistens länger schlafen (ich bis mindestens 7Uhr/7h30), es steht aber immer einer mit ihm auf, richtet sein Frühstück und die Schuljause. Gemeinsame Zeit morgens ist ca 10-15min, wo Sohnemann frühstückt und nicht wirklich viel gesprochen wird, da alle Familienmitglieder keine wirklichen Morgenmenschen 😅. Er kommt ca um 6h20 nach der Morgentoilette ins Wohnzimmer und ab halb 7 macht er sich zum Losgehen fertig
Ich trau mich fast nicht fragen, weil hab schon bei der Vorstellung irgendwie ein schlechtes Gewissen, möchte aber gerne wissen, bis zu welchem Alter ihr zu liebe euren Kindern täglich mit aufgestanden seid? Die Schuljause und das Frühstück könnte man ja auch schon am Vorabend richten, wenn nötig, das würde ich schon gerne machen wollen, obwohl er es sehr gut auch selbständig machen könnte, nur dann müsste er noch früher aus dem Bett.
Also nochmal meine Frage: vorausgesetzt, die Eltern müssen nicht sowieso vor den Kindern aus dem Haus - ab welchem Alter konntet ihr als Eltern liegen bleiben?
Momentan möchte unser Sohn noch gerne, dass jemand da ist, wenn er aufsteht.
Wir machen das auch, kein Problem, aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht bis in alle Ewigkeit vorstellen.
Poah, ich fühl mich für meine Frage grad wie eine Rabenmutter 🙈.
lg minitouch

Bearbeitet von minitouch
1

Hallo,
unsere Söhne sind fast 20 und 15. Normalerweise stehen beide um die gleiche Zeit auf (6.30 Uhr).Theoretisch wären sie alt genug, um morgens alles alleine geregelt zu bekommen. Aber ich stehe auch an den Tagen, an denen ich nicht arbeiten muss (dann muss ich auch gegen 7.30 Uhr aus dem Haus) für die beiden auf, oder auch nur für einen. Ich kenne das auch von zuhause aus nicht anders, meine Mutter ist solange morgens früh mit mir aufgestanden, bis ich mit knapp 22 mit meinem Mann zusammen gezogen bin.
Bei uns wird auch morgens kaum gesprochen, wir sind alle drei Morgenmuffel. Aber ich fände es irgendwie total lieblos, wenn die Jungs morgens früh alleine in der Küche sitzen würden.
LG
Elsa01

2

Liebe Minitouch,

ich finde, es hängt vom Sohn ab. So lange ihm das noch wichtig ist, würde ich aufstehen. Die statistische Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er irgendwann zum morgenmuffelnden, wortkargen Pubertäts-Grummler wird und nichts dagegen hat, seine Routine morgens ohne Elternanwesenheit in Ruhe absolvieren zu können. ;-)

Bis dahin: Kann der aufstehende Elternteil die Stunde für sich sinnvoll nutzen (mit Morgensport, Yoga, irgendeiner Erledigung), sodass ihr sozusagen in der Not eine Tugend findet?

PS: Eltern, die auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten, sind meist glücklich(ere) Eltern und somit die besten fürs Kind. :-)

Lieben Gruß
Lil

3

Wow, ich möchte auch mal die Zeit haben, sooo lange zu schlafen, das schaff ich nicht mal am Wochenende!

Mein Wecker klingelt um 4:15 und um kurz nach 6 bin ich schon auf Arbeit. ABER: bis April letzten Jahres bin ich immer erst um kurz nach 7 los, nämlich um noch das letzte Kind aus dem Haus zu komplimentieren, dafür zu sorgen, dass nichts vergessen wird und dass ordentlich gefrühstückt wird. Das hat insbesondere meine Tochter (12) geschätzt, da sie zum Wachkuscheln immer auf meinen Schoß geklettert ist.

Also ich finde es wichtig und gut, wenn morgens wenigstens einer Gesellschaft leistet und empfinde es auch als fürsorgliche Geste, das Frühstück vorzubereiten etc.

Edit: wenn ich Homeoffice habe, empfinde ich es als meine persönliche Mama-Aufgabe, beide Kinder in die Schule zu fahren, auch das ist in meinen Augen eine kleine, liebgemeinte Elterngeste, die meine Kinder auch ehrlich zu schätzen wissen, dass es wenigstens einen Tag in der Woche gibt, an dem sie es ruhiger angehen lassen können und eine halbe Stunde länger schlafen können.

Auch wenn es nur wenige Minuten am Morgen sind, es ist eure Quality-Time!

Bearbeitet von schneemannmama
4

Ich kann dir nur sagen, wie es bei mir war.
Meine Eltern waren beide in der Krankenpflege tätig und hatten dementsprechend 3 verschiedene Schichten.
Bis zur 5-6 Klasse stand da immer jemand mit auf oder ich schlief eh bei meinen Großeltern.

Danach war es abhängig davon welche Schichten meine Eltern in welcher Kombination hatten.

Frühdienst beginnt halt um 6, beim Nachtdienst war jemand um kurz nach 7 zuhause und da habe ich was Leckeres vom Bäcker mitgebracht bekommen und bei Spätschicht sind meine Eltern erst gegen 23 Uhr heimgekommen, da mussten die natürlich nicht mehr für mich aufstehen. Da hatten die aber auch eine innere Uhr, dass einmal um kurz nach 7 geschaut wird, ob ich schon wach bin.

Frühstück habe ich mir bei Hunger selbstgemacht, genauso wie ich mir da dann auch selbst was zum mitnehmen gemacht habe.

Wenn euer Sohn aber noch gerne Gesellschaft haben möchte und es dir nicht den Tagesablauf versaut, früher Aufzustehen, steh auf.
Die Zeiten werden wahrscheinlich bald vorbei bzw eingeschränkt sein, wo euer Kind Wert auf eure Anwesenheit legt.

Aber sein Essen kann er sich theoretisch jetzt schon selbst machen, hilft beim selbstständig werden.

5

Also mein Kleiner ist 2,5, also hatten wir das Thema nicht.

Ich habe das Thema nur aus anderer Sicht:
Uns hat meine Mutter geweckt, als wir in der Grundschule waren. Bis zur 5. Klasse oder so, danach haben wir darauf bestanden, dass wir es ohne sie können.

Sie hat das aber auch so gemacht:
Sie ist aufgestanden, hat uns geweckt, hat das die Tischlampe mit einem Handtuch abgedeckt und sich in einem unserer Betten gelegt und hat uns gesagt, dass wir leise sein sollen. In der Wohnküche schlief noch der Papa, und wir durften nicht laut sein oder Licht anmachen. Also war frühstücken auch nicht möglich. Essen hat sie uns abends gepackt.

Wir haben uns alleine fertig gemacht und sind dann zum Bus. Der Wecker klingelte auch gegen 6. Es war ein langer Kampf sie davon abzuhalten uns zu 'wecken' und war so viel angenehmer, als sie uns uns endlich komplett selbst überlassen hat.

Bei meinem Kind werde ich es anders machen und sicher noch mit 16/17 zusammen aufstehen. Es hat ja was schönes gemeinsam zu frühstücken und sich zu unterhalte wie die Nacht war und was am Tag so ansteht.

6

Meine Eltern mussten auch nicht so früh aufstehen wie ich (Dorf, Buskind. Ich musste um viertel Vor sieben aus dem Haus).
Ich fand das immer doof, alleine zu sein. -- Wenigstens "jemand da" wäre ein schönes Gefühl gewesen. Trotz Morgenmuffel gibt es hier und da ein nötiges Wort oder man sieht sich sonst so wenig am Tag etc....

-- Heute ist es bei mir auch so: wir Eltern haben beide unsere Büros zuhause im UG und haben kein Fahrweg, müssen eigentlich viel später aufstehen, als die Kids. Trotzdem stehen wir beide auf. Der große ist 16. - wir werden es so lange es geht auch so beibehalten. - Ich finds einfach nett, "da zu sein" und nutze die Stunde morgens auch für erste Haushalts-Aufgaben (Wäsche anschmeissen, - lüften, Spülmaschine ausräumen etc...). Mein Sohn ist auch Morgenmuffel, - trotzdem ergibt sich hier und da ein nötiges oder nettes Gespräch. -- Alleine Frühstücken ist doof. (auch wenn ich nicht frühstücke, sondern am Tisch meinen Kaffee trinke)

7

Ich finde das vollkommen okay, wenn sich die Kinder am morgen selber organisieren.

Meine Eltern sind nicht extra aufgestanden, da sie auch ganz andere Arbeitszeiten hatten. Mein Vater hatte entweder Frühdienst oder Nachdienst und war morgens nie da. Meine Mutter hatte Arbeitszeiten die so im Zeitfenster von 10 - 19 Uhr statt fanden. Beide musste auch samstags arbeiten. Abends hat meine Mutter dann noch viel erledigt und war morgens ganz froh, wenn sie nicht mit uns aufstehen musste.

Ich fand das als Kind sehr schön und mochte einfach die Ruhe am Morgen. Hatte sogar den Vorteil, dass das Bad/Toilette z.B. nicht besetzt war und ich etwas mehr mein Ding machen konnte. Meine Geschwister und ich haben keinerlei Konversation geführt, jeder war einfach mit seinem Rhythmus beschäftigt.

Achso, das war bei uns schon relativ früh. Ich glaube, wir haben das jeder schon ab der 2. Klasse gemacht mit dem eigenständigen Aufstehen. Ab der 1. Klasse hatte jeder seinen eigenen Wecker. Pausenbrote wurden abends gemacht.

Ich finde, ob man früh mit aufsteht, hängt von den Gegebenheiten und den Kindern ab. Manche (so wie ich) genießen die Ruhe. Bei uns zu Hause (maximal 80 qm für 5 Personen) war immer sehr viel Trubel, so dass ich mich über jedes bisschen Ruhe gefreut habe. Woanders sehnt sich vielleicht das Kind nach Austausch am morgen.

Bei meinen Kindern (5 - 12 Jahre) ist das gerade kein Thema, da wir sowieso für die kleinste aufstehen müssen, da wir sonst nicht auf unserer Arbeitszeit kommen bis die KiTa schließt. Der große steht aber hin und wieder eher auf als wir, da er früher los muss als die anderen.

Bearbeitet von JenniferNRW
8

Hallo,

tatsächlich hab ich mich das auch schon gefragt...

Meine Tochter (fast 12) ist wahnsinnig selbstständig, man muss sie nicht wecken und ihr Müsli sucht sie sich am liebsten selbst zusammen. Beim Frühstück checkt sie dann ihre Whatsapps, weil alle Mitschüler das Handy abends länger nutzen dürfen als sie - und sie will ja nicht un-informiert in die Schule...
Wir Eltern arbeiten abends spät und sind erst um 23.00 Zuhause...

Idealistisch betrachtet wollen wir gerne mit unserer Tochter am Frühstückstisch sitzen und einfach für sie da sein.
Realistisch betrachtet ist die Versuchung groß, einfach liegen zu bleiben...

Wir stellen uns im Prinzip darauf ein, bis zum Abi morgens mit aufzustehen. Und motivieren uns damit, dass wir ja schon 20 Minuten länger liegen bleiben können als das Kind. Theoretisch können wir Eltern uns auch abwechseln - das machen wir aber eher bei Krankheit, also selten.
Und: solange wir werktags mit aufstehen, können sich die Kinder auch nicht beschweren, wenn sie sonntags von unserem Wecker geweckt werden... das funktioniert also irgendwie in beide Richtungen.

20

Wenn ihr schon am Abend nicht da seid (klingt auch traurig- beide Eltern immer Spätschicht bis 23 Uhr? Die Schicht beginnt ja sicher nicht erst 20 Uhr...), dann ist es ja das Minimum, am Morgen dabei zu sein.

22

Nein, abends wechseln wir uns ab. Einer ist bei den Kindern, einer arbeitet. Anders wäre das ja mit jüngeren Kindern auch gar nicht gegangen.

Keine Sorge - in diesem Post ging es nur um die Zeit zwischen 6.00 und 7.30 Uhr.
Nicht nur dann sondern auch am Rest des Tages sehen unsere Kinder genug von uns ;-)

9

Bei uns ist es so, dass mein Sohn alleine aufsteht und sich fertig macht, seit er in der 5. Klasse ist. Ich stelle zwar meinen Wecker auch um, etwa die Zeit, in der er das Haus verlassen muss, um sicherzustellen, dass er nicht verschlafen hat, aber ich stehe in den seltensten Fällen mit auf. Mein Mann ist manchmal schon wach.
Für meinen Sohn ist das absolut in Ordnung so, zumal er freiwillig viel zu früh losfährt. Theoretisch könnte er bis zu einer halben Stunde später losgehen, deswegen ist mein Wecker auch nicht auf seine Weckzeit eingestellt, sondern auf die Zeit, wo er das Haus verlassen möchte. Selbst wenn er verschlafen sollte (was noch nie passiert ist), hätte er immer noch seeehr viel Zeit, aufzustehen und sich in aller Ruhe fertigzumachen und immer noch pünktlich anzukommen.
Sein Frühstück ist schon vorbereitet im Kühlschrank. Da er morgens Müsli frühstückt, kann man das sehr gut vorbereiten und über Nacht in den Kühlschrank stellen. In der Schule selbst isst er einen Apfel, den er sich morgens selbst wäscht und einpackt. Ich selbst stehe meistens ca. eine halbe Stunde, nachdem er das Haus verlassen hat, auf.
Dass wir das so handhaben, liegt zum einen daran, dass mein Sohn freiwillig viel zu früh los möchte, und zum anderen, weil es für ihn ein Stück Selbstständigkeit war, die er eingefordert hat. Er ist mittlerweile 15, fast 16 Jahre alt. Ein schlechtes Gewissen hatte ich deswegen nie. Man kennt seine Kinder und weiß, was für sie in Ordnung ist und was nicht. Wenn mein Sohn mich morgens brauchen würde, würde ich mit ihm aufstehen; wenn mein Sohn mir signalisiert, dass er den Morgen selbst managen möchte, dann darf er das auch. Ich habe mich noch nie daran orientiert, wie das andere Eltern sehen. Mir ist es sehr wichtig, dass unsere Entscheidungen zu unserer Familie passen. Was andere dazu sagen oder darüber denken, interessiert uns dabei nicht. ;-)