Mediennutzung / Freundschaften & Freizeit

Solche Themen gibts hier wohl häufiger.

Zu meiner bzw. unserer konkreten Situation:
Mein 14jähriger Bonussohn verfällt immer mehr den Medien und es tut ihm in meinen Augen nicht gut. Vieles wird noch mehr vernachlässigt als früher. Mein Mann will oder "kann" hier aber nicht eingreifen.

Er spielt ab und an Fußball oder geht mal kurz Rad fahren - sonstige Aktivitäten gibts eben außer Medien aber eigentlich keine. Vorallem trifft er sich eigentlich nie mit Freunden. Wenn man danach fragt, bekommt man so Antworten, wie, dass man sich heutzutage nicht mehr live trifft, sondern nur mehr zum online zocken oder sich Messages schickt ... was ich nicht so ganz glauben kann.

Lange war seine Handyzeit mittels Familyapp limitiert, meines Wissens auf 2h. Mittlerweile steht ihm die Zeit frei. Mein Mann prüft ab und zu mal seine Tagesaktivitäten, wo er im Schnitt auf 3 - 4h kommt. In der Zeit werden hauptsächlich Spiele gespielt oder Reels angesehen.

Das ist aber nicht die gesamte Medienzeit. Auch der Fernsehkonsum ist stark angestiegen (hat einen eigenen Fernseher im Zimmer), zudem spielt er auch ab und an am Haus-Computer (meist dann 1h am Stück).

Ich würde also schätzen, dass er bei uns doch auf rund 5 - 6h Medienzeit pro Tag kommt.

Eigentlich sieht man ihn nur am Handy. Er blockiert oft ewig lange die Toilette, weil er dort mit dem Handy sitzt. Wenn man ihn um etwas bittet, dann dauert es mal 5min, bis er reagiert. Letztens wäre er fast die Stiege runtergefallen, weil er auch da ständig nur aufs Handy sieht. Wenn er das Handy mal weglegen muss, dann merkt man richtig, wie er sich zwanghaft ablenken muss, nur um dann 30min später schon wieder ums Handy zu kreisen.

Für mich geht das langsam zu weit und abgesehen von den Auswirkungen auf das Kind selbst, hat es auch immer mehr negativen Einfluss aufs Familienleben, wenn dann eben nie auf etwas reagiert wird, die Haushaltspflichten vergessen werden oder eben Bad oder Toilette ewig blockiert werden.

Wenn ich meinen Mann drauf anspreche, dann kommen so Dinge wie, dass er nicht immer mit ihm schimpfen will bzw. er ihn ja verstehen kann. Er hätte als Jugendlicher auch viel PC gespielt und weiß wie verfüherisch Medien sind.
Aber versuche ich mein Kind nicht gerade dann noch mehr zu schützen? Er ist generell ein Typ, der sich leicht von Dingen verführen lässt und zb auch bei Süßigkeiten immer extrem über die Strenge schlägt und sich nicht kontrollieren kann.

Was kann man hier tun, ohne ständig Krieg wg dieses Themas zu haben?
Findet ihr die Medienzeit zu lange oder angemessen?

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Rückblickend wünsche ich mir, ich hätte früher mehr durchgegriffen - und mit den Konflikten und dem Stress gelebt. Keiner ist gerne der Bad Cop.

Wir haben hier zuhause leider zu oft nachgegeben bzw. den Absprung nach Corona nicht mehr so gut geschafft mit den Kids.

Halte den Stress und den Unmut aus. -- Setz dich durch, auch wenn der Papa da anderer Meinung ist.
Das ist wie bei uns zuhause. Ich konnte mich gegen Papa und Sohn nicht durchsetzen und jetzt ist es zu spät und hat auch negative Folgen (Schule, etc..). Leider bin ich hier im Haus die einzige mit dieser Meinung und der Papa sieht vieles leider nicht so wie ich. Der Therapeut meines Sohnes hat den Papa mal im Elterngespräch als nicht konfliktfähig bezeichnet und die ganze Familiensituation als harmoniesüchtig. -- triffts ganz gut. -- wir haben nie. - nie gestritten früher. es lief einfach immer rund und mit selber Meinung. -- Seit Corona und Männe dauernd zuhause im Home-Office knirscht es mächtig.
Wenn du also alleine daheim bist: dann setz dich wenigstens mittags durch udn besteh auf !vorher! festgelegte Regeln, bevor dein Mann dir abends/wochenends Deine Autoriät streitig macht.

Und gegen einen mittlerweise fast 16jährigen der genau nach Papas leichterer Route marschiert, komm ich nicht mehr an.

Bearbeitet von tr357
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Kurz gesagt nichts.
Das ist Aufgabe der Eltern.

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Bevor ich mich konkreter äußere...lebt der Junge bei euch oder kommt er nur zum Umgang? Also, wieviel Zeit seines gesamten Alltags erlebt ihr ihn?

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Rund ein Drittel des Monats ist er bei uns.