7. Klasse Realschule- Tochter bleibt sitzen...was können wir noch tun?

Hallo,
unsere Tochter hat vor einem Jahr die Schule gewechselt und aus einer mittelmäßigen Schülerin wurde eine super schlechte. Ihr Verhalten ist auch sehr schlecht. Sie lernt NIE und meint, wenn sie 5 min. über ihr Heft schaut, ist das schon genug gelernt.
Nun bleibt sie sitzen, was wir nicht wirklich so schlimm finden, da sie erst 12 ist und es kein Weltuntergang ist. Nun rief mich gestern der (sehr junge) Direktor an und meinte, er würde uns empfehlen unsere Tochter in die 8. Klasse Hauptschule zu tun, da er der Meinung ist, dass sie zu 90% mit den vielen schlechten Noten (nur 4+5!) die 7. Klasse Realschule nicht schafft.
Sollte sie die Klasse nicht schaffen müsste sie dann von der Schule gehen, da er dann nächstes Jahr keinen Platz mehr für sie hätte.

Wir möchten Ihr auf jeden Fall die Möglichkeit geben die 7. Klasse nochmals zu wiederholen und zwar Realschule.

Was können WIR tun, um sie möglichst oder besser NOCH mehr zu fördern? Was tun, damit sie einen möglichst guten Start hat ins nächste Schuljahr?
Ich dachte es ist vielleicht nicht schlecht Vokabel aus der 6. Klasse aufzuarbeiten.

Sie bekommst übrigens schon immer Nachhilfe, ist aber in den letzten Monaten überhaupt nicht mehr hingegangen oder sagte es bringe ihr nichts. Wir haben sie auf teure Seminare geschickt, aber irgendwie war die Schule nicht wichtig. Sie hat null Bock und weht sich richtig gegen lernen.
Was können wir bloß noch machen???#bla

LG

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Solange deine Tochter von sich aus nicht motiviert genug ist, kannst du reden und Nachhilfe zahlen soviel du willst. Ich nehme mal an, dass der Direktor deine Tochter für nicht motiviert genug hält, die Reals. durchzustehen. Da bleibt dir dann nur die Hauptschule.

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Mhh wenn ich auf den Schulwechsel hin mit schlechten Noten reagiert hat,
dann würde ich erstmal den Grund hinterfragen.

Fühlt sie sich dort unwohl?
Falsche Freunde?
Pubertät?

Ich würde an deiner Stelle auch die Klasse wiederholen lassen,
bevor sie an die Hauptschule wechselt.
Wenn sich nichts bessert, dann kann sie immernoch auf die Hauptschule.

Ich weiß nicht, wo ihr herkommt,
aber bei uns in RLP da gibt es auch die Realschulen Plus,
vielleicht wäre das eine Option.

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Was möchte Ihre Tochter denn später einmal beruflich machen, wenn sie erwachsen ist? Im Regelfall kommen da ja dann doch schon Berufswünsche, die einen höheren Schulabschluss bedürfen. Wenn Ihre Tochter später beispielsweise Erzieherin werden möchte, so bedarf das - je nach Bundesland - i.d.R. nun mal einen Realschulabschluss. Das Arbeitsamt kann Ihnen hier z.B. weiterhelfen. Das wäre - glaube ich - so mein erster Ansatz. Also Ihrer Tochter erstmal ein Ziel zu geben, auf dass es sich lohnt, hinzuarbeiten. Man kann die hier ruhig schon etwas erwachsener behandeln, und die mal etwas kritischere Fragen zum Leben stellen und die auch in diesem Bereich aufklären. Wenn Ihre Tochter hier noch überhaupt keine Vorstellung hat, werden Sie sicherlich bereits eine sehr gute Vorstellung davon, was ihre Tochter später einmal beruflich gefallen könnte.

Der nächste Ansatz wäre, ihre Tochter wie ein Kind zu behandeln. Eines, für das die Schule grundsätzlich ein ganz toller Ort ist, wenn da neben den Pausen nicht die Unterrichtsstunden wären und man so früh aufstehen müsste. Also Ihre Tochter kann Schule ruhig unwichtig finden, genau so, wie es ein Kleinkind an einer vielbefahrenen Straße für unwichtig empfinden kann, da nicht auf Mama zu warten, sondern blind rüber zu rennen. Trotzdem lassen wir das Kleinkind da nicht einfach rüber rennen. Das würde ich auch bei einer 12-Jährigen nicht zulassen. Von daher würde ich Ihre Tochter da gar nicht entscheiden lassen, ob sie zur Nachhilfe gehen möchte, oder nicht. Sie besitzt schlechtweg die Reife nicht, dass entscheiden zu können. Auch würde ich Ihre Tochter nicht darüber entscheiden lassen, was »genug gelernt« ist, sondern hier einfach selbst eine Zeit bestimmen (seien es 45 Minuten am Abend), wo ich dann selbst mit einem Kind lernen würde.

Was diese generelle Null-Bock Haltung angeht. Also wenn dieses 45-Minuten am Abend nicht anständig läuft, würde ich das notfalls mit der Androhung und eve. Durchführung von Sanktionen durchsetzen, die sich dann auf den jeweils nächsten Tag beziehen. Das wird Ihrer Tochter zwar nicht sonderlich gefallen - aber meistens kann man sich so dann doch ein Mindestmaß an Konzentration und Aufmerksamkeit für dieses lernen erpressen, bis es halt für ihre Tochter selbstverständlich geworden ist, Abends diese 45 Minuten mit Ihnen zusammen zu lernen. Halte ich auf jeden Fall für sinnvoller, als da tatenlos mit anzusehen, wie sich ein Kind seine ganze Zukunft versaut, weil es sich dann später z.B. mit Berufen rumquälen muss, die vielleicht weniger Spass machen oder weniger Geld einbringen.

Was sind denn so die Horrorfächer Ihrer Tochter? Sie schrieben, Vokabeln lernen. Das ist sicherlich immer eine finanzielle Frage der Eltern, aber, eine Fremdsprache lernt man am besten in dem Land, wo die Sprache aktiv gesprochen wird. Zum einen sind Paris, London und Co. für Kinder und Jugendliche total interessant; zum anderen lernen die so total gut die Sprache und merken das nicht mal. Es gibt hier spezielle Sprachreisen für Kinder und Jugendliche; vielleicht haben Sie ja auch Verwandte, die zufällig im Ausland wohnen. Als wir im letzten Sommer den besten Freund unseres Sohnes für drei Wochen bei uns hier im England gehabt haben, hat sich sein Englisch drastisch verbessert; gerade auch, was Satzbau und Aussprache angeht. Hier muss man ein Kind also nur dazu nötigen, eine Fremdsprache zu sprechen und zu hören.

Auch zu Hause kann man, wenn man als Elternteil die Sprache einigermaßen beherrscht, mit seinem Kind dann einfach häufiger mal in englisch o.ä. sprechen; oder beim nächsten Familienfilmabend einfach mal die englische Tonspur auswählen. Also Vokabeln eher im Alltag zu lernen. Ein Kind lernt am schnellsten das Wort "Bottle", wenn die Mama eine Flasche in der Hand hält und fragt, wie das Teil eigentlich auf englisch heißt. Einfach, weil man dieses Wort dann mit einem Bild assoziieren kann. Wenn Ihre Tochter ein Fabel für englischsprachige Musik hat, kann man auch einfach mal versuchen, diese Songtexte zu übersetzen. Weil die Übersetzungen in der Regel so dämlich sind, dass ein Kind weder diese dämliche Übersetzung nicht vergisst, und den Songtext ihrer Lieblingsband ohnehin Wort für Wort mitsingen kann und nie lernen müsste. Wichtig ist aber eher, dass ein Kind nicht nur Vokabeln lernt, sondern, ganze Sätze zu verstehen und selbst sprechen zu können. Das lernt ein Kind am besten, wenn es diese Sprache im Alltag verwenden muss. Und, wenn es einzelne Wörter nicht kennt, versucht, diese zu umschreiben. So wird eine Realschülerin durch jede mündliche Prüfung kommen, wenn sie nicht ständig fragen muss: »Wie heißt Kühlschrank auf Englisch?«

Und - so gibt es eigentlich zu jedem Fach viele Möglichkeiten, diese Dinge total effektiv zu lernen, ohne das ein Kind überhaupt merkt, dass es gerade etwas lernt.

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deien tochter hat die klasse nicht bestanden, der rat des rektors ist: ander schulform.
bisher hat sie diese schulform nur ansatzweise "durchgestanden" mit hilfe von
"Sie bekommst übrigens schon immer Nachhilfe, ist aber in den letzten Monaten überhaupt nicht mehr hingegangen oder sagte es bringe ihr nichts. Wir haben sie auf teure Seminare geschickt,"

jetzt geht gar nichts mehr.
sie ist blockiert, kann nicht mehr lernen und schule ist eine Qual.

was willst du denn noch mehr?

lisasimpson

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Hallo mami98,



darf ich fragen warum eure Tochter die Schule gewechselt hat?

Der Schulwechsel könnte ein Grund sein das sie ihr Verhalten geändert hat.

Schaut einmal zurück, ab wann genau sich ihr Verhalten so drastisch geändert hat. In dieser Zeit bzw ca ein halbes Jahr vorher könnte die Ursache liegen. Für mich kann es möglich sein das eure Tochter mit irgendetwas nicht klar kommt, bzw das sie Probleme hat und ihr Verhalten ein Hilferuf oder Protestverhalten ist.


Freundliche Grüße

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Na ja, keinen Bock haben in dem Alter ja die meisten Kinder.

Ich finde den Ansatz mit dem späteren Berufswunsch gut, wenn es wirklich "nur" daran liegt, dass sie keinen Bock hat. Hat sie schon eine Richtung, in die es beruflich gehen soll?

Was darf sie denn so? Also wie lange abends weg bleiben? Muss sie im Haushalt helfen usw.? Wenn es natürlich nie Konsequenzen hat, wenn sie nicht zur Nachhilfe geht... Das gilt natürlich nur für den Fall, dass es das typische kein-Bock-Ding ist. Sollte sie auf der Schule Probleme haben (oder an einer anderen Front), ist das natürlich was anderes.

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Also ich würde die Hauptschule nicht konsequent ablehnen. Warum? Weil du schreibst, dass sie trotz Nachhilfe schlechte Noten hat und Motivation schlicht nicht vorhanden ist. Da kann ich mir kaum vorstellen, dass es sich durch wiederholen der Klasse verbessern wird. Der einzige Vorteil, den sie dann hat, ist, sie kennt den Stoff schon grob. Aber wie soll es dann weiter gehen, wenn sie in die 8. Klasse kommt?

Man kann auch an manchen Hauptschulen einen Realschulabschluß machen oder ggf. nach der 9. Klasse auf eine Realschule wechseln. Es sagt ja keiner, dass sie bei einem Hauptschulabschluß bleiben muss und sich nicht weiter hoch arbeiten kann/darf.

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Kurz und knapp, wenn man nicht mal mit Nachhilfe das Klassenziel schafft, dann gehört sie nicht auf die Realschule. Sorry meine Meinung,

Auch später kann sie den Realschulabschluss noch machen.

Sehr die Hauptschule nicht immer so negativ. Ihr tut eurer Tochter nichts gutes. Was sie braucht , sind Erfolgserlebnisse und die hat sie momentan nicht und wird sie auch bei Wiederholung nicht haben.


Viele Grüsse und dass ihr die richtige Entscheidung trefft.

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Hm also als erstes stellt sich mir die Frage, warum hat sie die Schule gewechselt? Dann, was heißt, sie bekommt schon immer Nachhilfe?

Die Realschule ist eine weiterführende Schule, wo die Anforderungen doch etwas höher sind. Wenn du jetzt sagst, sie war schon immer eine mittelmäßige Schülerin und hat quasi die Versetzung auf die Schule nur mit andauernder Nachhilfe geschafft, dann denke ich einfach, das jetzt die Grenze erreicht ist. Sie wird wohl überfordert sein.
Nachhilfe sollte eigentlich dafür sein, wenn man kurzweilig Probleme hat und nicht eine dauerhafte Einrichtung. Das zeigt vielmehr, das Kind dem nicht gewachsen ist.
Ich würde sie zurück auf die Hauptschule schicken und abwarten. Es ist ja noch nichts verloren, sie kann trotzdem noch einen höheren Abschluß erreichen. Geht halt dann einen anderen Weg, was aber nicht heißt, das es der schlechtere ist.
Im Übrigen finde ich auch, das man Kindern nicht die Entscheidung über "wie oft gehe ich zur Nachhilfe oder habe ich jetzt lange genug gelernt" überlassen darf. Ich zahle die Nachhilfe, also geht Kind auch hin. Ich sehe das sie den Lernstoff nicht beherrscht, also sitze ich daneben udn achte darauf das sie ordentlich lernt. Nicht immer bequem, aber hilft ja nu nix ;-)