3. Klasse und alle leiden unter vier fiesen Mitschülern

hallo allerseits.

wir haben ein problem in unserer klasse und ich mcöhte gerne wissen , wie es diesbezüglich bei euch läuft, wie es bei euch gehandhabt wird - ich bin elternsprecherin, montag ist elternabend, es gibt viele beschwerden und das thema muss auf den tisch:


es sind 20 schüler, 16 wirklich liebe, engagierte und freundliche kinder - und 4 ziemlich krasse jungs.

sie haben null erziehung, stören rundrum den unterricht, fliegen täglich raus.

unsere lehrerin ist eigentlich sehr ambitioniert mit den vieren - es gibt streitschlichter, schulsozialarbeiter, klassenrat...sie sagt selbst, dass sie sowas in 20 jahren noch nicht erlebt hat.

die eltern der 4 kann man nicht wirklich dafür interessieren, sie verstehen sehr schlecht deutsch, die jungs haben narrenfreiheit, strafarbeiten werden ignoriert, elternbriefe auch.


nun fühlen sich die anderen kids massiv gestört, der unterricht hakt immer wieder und wird unterbrochen. bei den jungs in der klasse gehts inzwischen unter die gürtellinie, da die 4 "im spaß" permanent übergriffig werden (hose runterziehen, den anderen ans beste stück greifen usw).

WAS kann man in solchen fällen machen?
wie könnten die konsequenzen aussehen?


meine tochter bspweise ist gut in der schule, brav, heute kam die drohung, dass wegen den jungs schullandheim ausfällt, das kann doch nicht sein. sie hat daraufhin erstmal geheult.

gestern war sie - als klassensprecherin - auf ner schulkonferenz, sie sagt, sie hat sich geschämt, weil aus allen klassen nur beschwerden über ihre klasse und die jungs kam.

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Hey!

Puuuuh.
4 solcher Granaten in einer Klasse ist übel.
Ich würde auch von der Lehrerin erwarten, dass die 4 Kinder von der Klassenfahrt ausgeschlossen werden, wenn sie ihr Verhalten nicht einstellen. Habe ich als Lehrerin auch schon so machen müssen. Das braucht allerdings einen Konferenzbeschluss.

Ordnungsmaßnahmen sollte es auch an der GS geben. Ansonsten wären die 4 für mich ein klarer Fall ein Fall fürs Jugendamt: Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung der Eltern, die sich an massiven Verhaltensauffälligkeiten nicht jucken. Dass anderen Kindern die Hosen runtergezogen und ans beste Stück gegriffen wird, würde ich als Lehrerin als Hinweis sehen, dass diese Kinder von Missbrauch betroffen sind, den sie so versuchen zu verarbeiten. Solche Handlungen sind deutliche Hinweise.
Wobei da frage ist, ob ein Kind da maßgeblich die Übergriffe durchführt und die anderen bloß mitziehen.

Klar sollte die Schule erstmal selbst versuchen, das Verhalten in den Griff zu kriegen. Wenn Hopfen und Malz verloren ist, kann man immer über das Jugendamt gehen.
Frag ruhig deutlich, ob die Schule tätig wird.. Wenn die Lehrerin nicht antworten kann, ginge ich zur Schulleitung. Im nächsten Schritt würde ich nach einer anderen Schule gucken.

Ja, man kann davon ausgehen, dass das 4 arme Dropse sind- aber das kann ja nicht auf Kosten der Mitschüler.innen gehen.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Danke für die nette und ausführliche Antwort.

Das mit dem Konferenzbeschluss wusste ich nicht.
Haben die Schüler bei Dir im Anschluss denn was daraus gelernt?


Ja genau...arme Drops. Aber das müssen wir nicht ausbaden.

Fälle fürs Jugendamt sind das eher nicht.

Einer ist aus ner Familie mit 7 Kindern, fremde Kultur, Eltern sprechen null Deutsch.
Einer hat ADHS, von einer Psychologin diagnostiziert, von der alleinerziehenden , überforderten Mutter ignoriert, die denkt wiederum, ihr Sohn seit kerngesund.
Einer ist aus einer gut betuchten Akadamikerfamilie , bei denen es laut eigener Aussage "keine Regeln gibt"...
Einer ist aus ner eigentlich netten Familie, bei denen es allerdings schlimmer aussieht als bei Messis. Von den dortigen älteren Geschwistern kommt der meiste Blödsinn her.

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Du schilderst 4 Familien, die sich, warum auch immer, nicht um die Kinder scheren.
Hast du den Eindruck, dass die Kinder toll lernen? Vermutlich nicht, die sind hoffnungslos überfordert und sprengen deshalb den Unterricht.
Wer in der Grundschule nicht ordentlich lernt, ist in der weiterführenden Schule hoffnungslos verloren. Deswegen sind die Kinder alle 4 ein Fall fürs Jugendamt.
Ich habe die Kindeswohlgefährdungsanzeige schon häufiger ausgefüllt. Da gibt es eine Liste von Dingen, die Familien zu erfüllen haben bzw Verhaltensweisen, die die Kinder nicht zeigen sollten. Geschieht dies nicht bzw zeigen die Verhaltensauffälligeiten, setzt man entsprechend ein Kreuz.
Bei jedem dieser Kinder hast du ein paar Dinge genannt- auch Kooperation der Eltern mit der Schule gehört dazu. Sexuell auffälliges Verhalten, Aggressionen, Gewalttätigkeit, erledigen von Hausaufgaben. Sind die Kinder morgens pünktlich, tragen saubere Kleidung? Gesundheitsfürsorge- werden diagnostizierte Erkrankungen behandelt?
Das letzte mal ist schon 3 Jahre her, dass der Zettel vor mir lag.

Bearbeitet von schokofrosch
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Die Perspektive ist nicht hilfreich - die Jungs sind nicht "fies", sondern vielfach belastet und demnach im Verhalten sehr schwierig, was wiederum zu weiteren Diskriminierungen und dann mehr unangepasstem Verhalten führt und immer so weiter.

Als Elternsprecherin kannst du nochmal auf die Probleme mit dem Verhalten hinweisen. Mehr kannst du nicht tun. Die Schule wird sehr bemüht sein, das Ganze in den Griff zu bekommen. Das ist nicht Aufgabe der übrigen Elternschaft.

Du kannst dein Kind stützen, indem du ihr vermittelst, warum sich Kinder so verhalten, wie diese Jungs - Belastungen noch und nöcher, Perspektivwechsel, und von vorn. Generell ist Schule der Ort, an dem man Gesellschaft lernt. Dazu gehört auch der Kontakt zu schwierigen Mitmenschen. Dein Kind wird dran wachsen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich übersetze das mal:
"Die Kinder können gar nichts dafür und deswegen kann man auch gar nichts machen.
Schuld sind nicht die Kinder, sondern die böse Gesellschaft, die die Kinder/Familien benachteiligt. Deshalb müssen wir das Verhalten so hinnehmen; tun kann höchstens die Schule etwas, aber selbst das ist unwahrscheinlich, weil die Kinder einfach aus schlimmen Verhältnissen kommen und auch die Eltern deswegen nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Da kann man nix machen.
Als Konsequenz daraus müssen alle anderen still darunter leiden und sich einreden, dass diese Einstellung sie in ihrer Persönlichkeit weiterbringt."

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Nein. Was auch immer du da sagst, es steht nicht in meinem Post.

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1) bezüglich Klassenfahrt--- man kann auch Kids VORHER ausschließen oder halt driekt vor Ort wieder abholen lassen

2) gibt es die Möglichkeit einer Schulbegleitung für die 4 Kids?

3) Hosen runter ziehen usw.--- das sind schon sex. Übergriffe-- das muss dringend thematisiert werden

gibt es bei Euch das Theater " Mein Körper gehört mir"-- da kommt immer eine Theatergruppe alls 2 Jahr in die Schulen und führt Stücke auf um die Kids zu sensibilisieren--- für Klasse 3 und 4

4) gibt es eine Parallelklasse? Kann man die Kids evtl trennen? je Klasse 2 Kids?

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Da schließe ich mich an. Meist werden Kinder deshalb so „stark“ weil sie sich zusammen tun. Kinder trennen könnte schon mal für etwas Ruhe sorgen. Der Rest der Klasse sollte sich ebenfalls zusammen tun und sich zur Wehr setzen. Ein Junge wird sexuell belästigt? Direkt mit 10 Kindern einschreiten.
Und bei sexuellen Übergriffen sollten die betroffenen Kinder und deren Eltern nicht nur in der Schule aufschlagen sondern auch bei der Polizei. Anzeige erstatten. Das hat nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Wenn die Jungs so weiter machen bekommen sie richtig Probleme sobald sie strafmündig sind, denn da wird durchaus mit berücksichtigt was sie früher schon auf dem Kerbholz hatten.

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Puh ich würde als erstes mal nachfragen warum die ganze Klasse auf das Schullandheim verzichten muss nur weil 4 sich nicht benehmen können. Einen Lerneffekt auf die 4 wird das nicht haben. Das ist denen egal ob andere unter ihnen leiden.
Also die Klasse sollte fahren und nur diese 4 zu Hause lassen. Das würde ich so vorschlagen.
Ich persönlich hätte für solch Kinder ebenfalls kein Verständnis und würde Druck machen das etwas passiert was auch fruchtet. Was das ist muss tatsächlich die Schule rausfinden.
Das die Eltern schlecht bis gar nicht deutsch sprechen macht die Sache zwar schwieriger, aber mit Dolmetscher sollte auch das zu regeln sein.
Auf dem Elternabend würde ich nur noch vortragen, das es so nicht weiter gehen kann und die Schule eine Lösung suchen muss.
Ansonsten ist es nicht Sinn eines Elternabends das alle Eltern sich über 4 Kinder aufregen. Bringen tut das auch nichts.
Ich möchte nicht in der Haut der Schule stecken, da Herr zu werden ist äußerst schwierig. Im schlimmsten Fall hilft nur ein Schulverweis. Bzw. dann verlagert sich das Problem woanders hin.

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Eine kurze Anmerkung zur Klassenpflegschaft. Es sollten Themen besprochen werden, die die ganze Klasse betreffen und nicht einzelne Kinder. Daher wird die Lehrkraft vermutlich nur auf allgemeine Äußerungen reagieren.

Vermutlich würde ich als Elternvertretung als „erste“ Eskalationsstufe versuchen die Parteien mit der Lehrerin und der Schulleitung an einen Tisch holen. Sie sind die Verbindung zwischen Elterninteressen und Schule.
Sollte das keine Erfolge zeigen, kann die Schulleitung nämlich direkt im Gespräch perspektivisch aufzeigen, welche Probleme sich zukünftig daraus ergeben z.B Ausschlüsse, Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, Weiterführende Schulen etc. Mir scheint, dass hier die Chancen auf Besserung größer sind, wenn es gelingt die Eltern der Kinder (wieder) mit ins Boot zu holen.

Am Ende ist das wirklich eine schwierige Situation, da nicht immer die Kinder das eigentliche Problem sind. Sie sind nur eben in der Schule am sichtbarsten und können die langfristigen Konsequenzen meist noch nicht absehen. Sicherlich versucht die Schule auch zu verhindern diese Kinder komplett für die Gesellschaft zu verlieren. Manche Kinder werden mit „Strafen“ noch unzugänglicher und man verliert sie komplett. Auf der anderen Seite stehen 16 Kinder die darunter leiden.

Viel Erfolg 🍀

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Ich stimme Dir vollkommen zu, nur eine schnelle Anmerkung zum Schulverweis: Leider ist das ebenfalls sehr schwer umzusetzen. Hier in NRW muss die Bezirksregierung zustimmen, wenn ein Kind der Schule verwiesen werden soll. Leider tut sie das in den meisten Fällen nicht oder aber macht Kuhhandel mit einer anderen Schule, die ebenfalls einen Schüler*in haben, der verwiesen werden soll. Also kommt man vom Regen in die Traufe.

So ärgerlich und unbefriedigend das ist - in den meisten Fällen sind der Schule ab einem gewissen Punkt die Hände gebunden. Und meiner Erfahrung nach schockt diese Klientel eh nichts.

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Ganz offenes Gespräch mit der Lehrerin und der Schulleitung.
Dort ganz klare Ziele vereinbaren und Absprachen treffen. Eine Frist geben bis wann es sich gebessert haben muss.
Gesprächsprotokoll führen und unterschreiben lassen.

Läuft das nicht, oder nur halbherzig , dann mit dem Protokoll zum Schulamt.

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Nein, das Schullandheim braucht nicht ausfallen, die Jungen können ausgeschlossen werden. Und Kollektivstrafen sind nicht mehr erlaubt.

Allerdings ist das alles kein Thema für einen Elternabend, zumindest bei uns nicht.

Die Lehrerin hat sehr wohl wesentlich mehr Möglichkeiten etwas zu unternehmen, wenn es schulintern nicht klappt, dann müssen weitere Schritte eingeleitet werden. Eine andere Userin hat diese beschrieben.

Gruß an deine Tochter, sie hat keinen Grund sich zu schämen.....die Schule sollte sich schämen.

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Wir sind hier im Saarland.

Flüchtlingskinder sind es nicht.
Die Flüchtlingskinder, die wir hier haben , haben sich ganz toll angepasst.
Das hier sind Familien, deren Kinder hier geboren sind.

Nun ja...der eine Jungs ist immer dreckig, die Lehrerin bat ihn neulich, wenigstens fürs Klassenfoto mit sauberen Kleidern zu kommen.

Schlecht in der Schule sind alle 4.

Aber wie rum ist der Weg - sind sie schlecht, da minder begabt, und werden dehalb auffällig?
Oder sind sie auffällig und werden deshalb schlecht, weil sie gar nicht erst aufpassen...


Eltern an einen Tisch bekommen, wird unmöglich sein, sie waren noch nie bei einem Elternabend oder einem anderen Event...

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An dieser Stelle würde ich mich an die Schulleitung wenden. Ich bin nicht firm, aber es gibt sicher Möglichkeiten die Eltern verbindlich einzuladen.

Anderweitig vermute ich hier tatsächlich, dass eine Unterstützung für die Kinder angefordert werden muss. Eltern haben ja schließlich auch Pflichten.

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"Aber wie rum ist der Weg - sind sie schlecht, da minder begabt, und werden dehalb auffällig?
Oder sind sie auffällig und werden deshalb schlecht, weil sie gar nicht erst aufpassen..."

Das herauszufinden ist gar nicht so einfach.
Meine Tochter geht jetzt in die 8. Kl. Gymnasium. In ihrer Klasse gibt es seit einer Klassenzusammenlegung auch ein paar wenige Schüler (3 oder 4, ist auch nicht immer gleich, mal ist Eine schlimmer, mal der Andere...), die regelmäßig den Unterricht sprengen. Im vergangenen Schuljahr waren 60% der Schüler in der Klasse (die ursprünglich als sehr leistungsstark galt) versetzungsgefährdet, und auch in diesem Schuljahr sind es wieder 55%, die nach Halbjahrzeugnis zumindest ausgleichen müssten. Und von diesen 55% können 40% Stand heute nicht ausgleichen. Und um das in Ziffern auszudrücken: 6 von 28 Schülern würden Stand heute nicht versetzt werden. Ich glaube nicht, dass die alle zu dumm fürs Gymnasium sind - sonst hätten sie es ja nicht bis in die 8. Klasse geschafft (Bei uns wurde in der 5./6. Kl. ziemlich gesiebt). Ich denke einfach, dass die 3-4 Chaoten sie schlichtweg mit runtergezogen haben.

Ich hab ähnliches in der 8. Klasse selbst erlebt. Da bekamen wir eine Mitschülerin, die die 8. wiederholen musste. Das Mädchen hatte alles Mögliche im Kopf, Schule war da ganz weit hinten auf der Prioritätenliste. Und im Unterricht hat sie nur Mist gemacht. Allerdings fanden viele Jungen das Mädchen total "cool" und wollten mit ihr mithalten, ihr imponieren etc. Von diesen Jungen ist die Hälfte - ebenso wie das Mädchen - nach dem Schuljahr auf die Realschule gewechselt -schade!

LG

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Viel wurde schon gesagt.
Eins will ich noch anmerken. Vier Problemkinder in einer Klasse gehen gar nicht.
Die müssen auf alle Parallelklassen aufgeteilt werden. Gemeinsam machen sie sicher mehr Unsinn als alleine.
Wie viele Parallelklassen gibt es?

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Wieviele 3.Klassen gibt es denn bei euch?
Könnte man die 4 Kinder auf verschiedene Klassen aufteilen?

Ich würde mich wohl ans Jugendamt wenden, falls von Seiten der Schule nichts passiert und wenn meinem Kind die Hose runtergezogen würde und es angefasst wird, gäbe es eine Anzeige....