Wie mache ich meinem Kind die Hausaufgaben "schmackhafter"

Hallo,
Unser Kind ist jetzt seit Anfang September in der Schule. Es sind sehr viele Hausaufgaben auf. Manche Kinder schaffen sie, viele nicht, unsere Tochter auch nicht. Sie versteht zwar alles, aber sie bewältigt die Menge nicht. Wir haben sie am Nachmittag im Hort angemeldet, da wir beide berufstätig sind. Bis jetzt hat sie es nur 1x geschafft, ohne Hausaufgaben nach Hause zu kommen. Wenn sie nach Hause kommt ist es 15 Uhr. Danach lass ich sie erst mal ausruhen und setze mich dann noch mal mit ihr hin. Sie hat dann keine Lust mehr irgendwas zu machen, - sehr verständlich - ... Ca 16.30 "dränge" ich sie dann nochmal an die Hausaufgaben und wir machen sie mehr schlecht als recht mit wenig Lust fertig. Oft ist es dann 17.15Uhr und wir beide frustriert :-(
Mittags, wenn sie in den Hort bei der Schulaufgabenbetreuung ist, hat sie oft keine Lust, ihre Hausaufgaben zu machen. Die Betreuer sagen, dass sie da auch schon müde und lustlos ankommt.

Wie könnte ich ihr mit einfachen Mitteln helfen?

Belohnungssystem habe ich z.B. eingeführt, z.B bei 10 Sternen darf sie sich was aussuchen, oder sie darf sich was zum vorlesen aussuchen, bzw was mit uns spielen,basteln,machen, usw, doch mir gehen langsam die Ideen aus und ich möchte sie doch bei der Stange halten. Wo soll das sonst hinführen, wenn sie jetzt schon so demotiviert ist :-(

Habt ihr irgendwelche Tipps, bzw Erfahrungen, wie ich sie zu den Hausaufgaben motiviere??

Möchte hier jetzt keine Diskussion eröffnen, dass ich mit dem Lehrer sprechen soll, denn

das haben wir schon alles hinter uns. Der Lehrer "versucht" weniger an Hausaufgaben aufzugeben, jedoch müssen wir mitziehen.

#dankeschonmal

#blume
LG

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Nach 30 Minuten Arbeiten konsequent abbrechen und das auch mit den anderen Eltern in der Klasse koordinieren. Drunter schreiben, dass nach 30 Minuten abgebrochen wurde und gut ist.

Hausaufgaben haben pädagogisch ohnehin wenig Nutzen, so dass ich mein Kind darüber hinaus nicht unnötig quälen würde.

2

hallo,

es gibt zeitliche Obergrenzen für Hausaufgaben. Bei Erstklässlern liegen die idR bei 30 Minuten am Tag. Werden die dauerhaft überschritten, würde ich mich mit einem "Versuch" nach wenigeren HA seitens des Lehrers nicht abspeisen lassen.

vg, m.

3

Hallo!

Eine Lösung habe ich auch nicht, ich kann nur berichten, dass meine Tochter in der Betreuungszeit die Hausaufgaben auch immer nur schlecht erledigen konnte, einfach weil sie sich leicht ablenken lassen hat und wenn alle nur wenig geschafft haben, war das für sie schon in Ordnung- was eigentlich nicht in Ordnung war, denn alleine hat sie in der vorgegebenen Zeit immer alles gut geschafft. Um 16:30 Uhr Hausaufgaben wäre bei uns auch nicht machbar gewesen, um die Zeit sind die Kinder einfach platt. Richtig helfen kann ich also nicht, wir haben die Betreuung und Arbeit so umgemodelt, dass meine Tochter verkürzt in die Betreuung gegangen ist und in der Zeit, wo ich dann Essen gemacht habe, hat sie dann die Hausaufgaben erledigt. Kann mir aber vorstellen, dass es arbeitszeitenmäßig nicht immer so bei jedem klappt, für mich war das auch ganz schön mit Stress verbunden.

Heute ist es immer noch so, dass sie manchmal z.B. Wochenarbeitspläne nicht in der Schule schafft, wenn sie in Gruppenarbeiten in der Schule daran arbeiten. Meine Tochter ist eigentlich ganz fix und ehrgeizig, wird deswegen auch öfters mal mit den etwas chaotischeren unkonzentrierten Kindern in Gruppen zusammen getan -und da färbt nicht immer die Arbeitsweise meiner Kurzen auf die anderen ab, sondern auch mal umgekehrt #aerger

4

Ich finde schon, das du hier falsch ansetzt. Dein Kind sitzt definitiv viel zu lang an den Hausaufgaben.

Was heißt hier, der Lehrer "versucht" es und in wiefern sollt ihr mitziehn?

Ich finde es gibt nichts demotivierenderes, als im 1. Schuljahr schon (und wir sind grad erst am Anfang des Schuljahres!) durch eine derartige Menge an Hausaufgaben "erschlagen" zu werden.

Hausaufgaben werden "schmackhafter", wenn sie zeitlich schaffbar sind und nicht im 1. Jahr schon überfordern ....

Lg

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Vielleicht fällt es Deiner Tochter einfach schwer, sich in der Hausaufgabenbetreuung zu konzentrieren. Das ist oft eine Typenfrage und auch ein Lernprozess.
Natürlich sind viele Kinder müde nach einem Schultag plus OGS, aber für einen Erstklässler sollte das Pensum nicht so hoch sein, dass regelmäßig mehr als 30 Minuten erforderlich sind.

Was bedeutet, dass der Lehrer "versucht" weniger aufzugeben? Wenn viele Kinder betroffen sind, setzt euch als Eltern zur Wehr - soviel Schulstress muss in der ersten Klasse nicht sein!

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Hallo!

Muss sie sich denn in der Betreuung direkt an die Hausaufgaben setzen? Oder gibt es die Möglichkeit das sie (u. evtl. auch andere Kids) sich erst mal 15-20. Min. austoben dürfen?

Bei uns hat die 1. KLasse um 11.35 Uhr Schulschluss, ich hole meine Tochter direkt ab, aber sie braucht dann erst mal eine Pause. Entweder spielt sie dann mit ihrer kleinen Schwester oder sie darf dann auch mal kurz den Fernseher anmachen und dann geht es erst an die Hausaufgaben.

Direkt nach der Schule gehen andere Kinder entweder in die Betreuung und können dort Hausaufgaben machen (kein Muss) oder in die Hausaufgabenbetreuung die eine Mutter hier direkt in der Schule anbietet. Da ist es z.B. so das die 3.+4. KLasse ja erst nach 12 Uhr Schulschluss hat und die Hausaufgabenbetreuung lässt den Kindern dann erst mal 30 Min. freies Spiel um Abzuschalten und erst dann geht es an die Hausaufgaben.

Ich würde das mit der Pause mal ansprechen. Und ansonsten konsequent nach 30 Min. abbrechen und noch mal das Gespräch mit Lehrer/Schule suchen.

LG Ida

7

Sie hat auch entweder 11.35 oder 12.30 Schulschluß und geht direkt in den Hort. Dort gibt es erst Mittagessen und 1 Stunde später beginnt die Schulaufgabenbetreuung.

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Kenne ich zu gut. Schwerer wurde es, wenn andere Eltern behaupteten " Mein Kind schafft das in 10 Minuten".

Bei uns hat ein 4-Augen-Gespräch (Lehrerin-Kind) ein Wunder bewirkt. Sehr liebevoll und verständnisvoll hat die Lehrern mit unserer Tochter gesprochen und ab da lief es super.

Wichtig bei uns waren die Pausen dazwischen und in diesen Pausen Bewegung. Sei es an der frischen Luft oder auf dem Trampolin, das wir hier in der Wohnung haben.

Durch das Gespräch mit der Lehrerin (die sie übrigens angehimmelt hat) ist ihr klar geworden, dass Hausaufgaben nun Mal gemacht werden müssen. Ohne Drohungen seitens der Lehrerin oder Bloßstellungen.

Vielleicht hilft es?

LG
B.

9

Tu dir selbst einen Gefallen und halte sich so gut es geht raus.

1. Setze eine zeitliche Obergrenze fest und teile deiner Tochter das auch mit. Eine halbe Stunde ist die allgemeine Empfehlung, wobei bei uns immer von 20 Minuten die Rede war (laut Lehrerin). Sie hat uns auch ausdrücklich dazu aufgefordert, die Hausaufgaben konsequent abzubrechen, wenn das Kind zu lange dran sitzt.

2. Erkläre deiner Tochter, dass es IHRE Hausaufgaben sind, das sind ihre neuen Pflichten als Schulkind. Damit ein Kind das begreift, sollte es aber ebeneso auch neue Rechte geben, wie z. B. dass das Kind auch alleine draussen spielen darf, Taschengeld bekommt etc. Zwischen Pflichten und Rechten kann man dann einen Zusammenhang herstellen, sprich die Rechte entziehen, wenn die Pflichten nicht erledigt werden. Nicht als Strafe sondern als logische Konsequenz, z. B. "Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, dass Du deine Pflichten erledigst, wie kann ich mich darauf verlassen, dass Du zur ausgemachten Zeit wieder zu Hause bist?"

3. Zukünftig würde ich mich dann raushalten. Erkläre ihr, dass Du keine Lust hast, die wenige Zeit, die Du mit ihr hast, rumzustreiten wegen Aufgaben, die sie aus der SCHULE bekommt (und auf die Du folglich keinen Einfluss hast). Erkläre ihr, dass auch Du einen anstrengenden Arbeitstag hinter dir hast (deine Pflichten also erledigt hast) und dir damit das Recht auf einen friedlichen Feierabend erarbeitet hast. Wenn sie rumbocken will, dann soll sie das in ihrem Zimmer oder sonstwo tun. Schicke sie ggf. auch ohne Hausaufgaben in die Schule. SIE muss dann dort die Konsequenz für ihr Verhalten tragen und bekommt Ärger.

4. Ich sehe meine Aufgabe eher beratend, d.h. bei Verständnisfragen bin ich da. Oder wenn es um Informationsbeschaffung geht: Dann gehe ich mit meiner Tochter in die Bücherei oder zeige ihr, wie man im Internet etwas findet, ein Wörterbuch bedient etc. Auch die Suche nach der richtigen Zeit für die Hausaufgaben habe ich unterstützt, d.h. wir haben verschiedene Zeiten ausprobiert und ich habe meine Tochter "erspüren" lassen, welche Zeit ihr am Angenehmsten ist. Erspüren bedeutet, dass wir darüber geredet haben, wie es gestern um 17 Uhr im Gegensatz zu heute um 14 Uhr war, ob sie sich noch gut konzentrieren konnte, ob sie zügig voran gekommen ist usw. Ich denke, dass das nicht unbedingt selbstverständlich ist, dass Kinder zwischen der Uhrzeit und ihrer Konzentrationsfähigkeit einen Zusammenhang sehen. Sie merken nur, dass es anstrengend und nervig ist. Dass das eben auch an der Uhrzeit liegt, ist ihnen nicht klar. Meine Tochter "funktioniert" direkt nach der Schule auf jeden Fall wesentlich besser als um 17 Uhr. Da dauern die Aufgaben gut doppelt so lang.

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hi xjr,

vor einiger Zeit habe ich hier mal die Frage gestellt, wie ich meiner Tochter den Besuch beim Logopäden "schmackhafter" machen könnte und im Grunde war mir ja auch klar, dass - wenn ein solcher Besuch nötig ist - es ähnlich wie bei Medizin ist: es wird gemacht - basta.

So ähnlich würde ich das auch bei den Hausaufgaben sehen, allerdings nur "grundsätzlich". Und zwar dann, wenn es um normal "dosierte" Hausaufgaben geht. Alles, was über eine halbe Stunde geht - da schließe ich mich der Meinung anderer an - ist für ein I-Männchen einfach zu viel. Ich würde dann auch abbrechen.

Aber eine ganz andere Frage: ist im Hort nicht eine spezielle Zeit vorgesehen, in der die Kinder Hausaufgaben machen sollen und dabei auch betreut werden? Ich würde doch mal konkret den Hort/die Erzieher auch verpflichten, das mit dem Kind zu tun, auch wenn es "keine Lust" hat. Denn dass die Lust im Laufe des Tages nicht mehr wird, ist doch klar. Und abends wird es ja dann verständlicherweise zur echten Qual...

Aber wenn man sich dann um 16.30 Uhr nochmal dran setzt, dann solltet ihr auch einfach darauf hinweisen, dass nun ein gewisser Teil noch zu erledigen ist und ihr klar machen, dass sie erst aufhören kann, wenn sie fertig ist - das ist dann eben schneller der Fall, wenn sie sich beeilt/sich Mühe gibt und dauert eben länger, wenn sie das nicht tut. Fertig - was will man machen?

Und ich denke, auf Dauer sollte echt geklärt werden, wie das Hausaufgaben-Pensum von Lehrerseite geringer gestaltet werden kann. Auf Dauer wird den armen Kindern ja die Schule total vermiest...

LG
cori