Coffein absetzen

Hallo!

Bei 33+0 wurde unser Sohn aufgrund vorzeitiger Wehen geholt und ist heute rechnerisch bei 36+6.
Er hat von Anfang an alleine geatmet und ist sehr fit. Nach ein paar Lebenstagen hat er Coffein bekommen, da seine Herzfrequenz immer mal etwas niedrig war. Er hat sich aber immer von selbst erholt und hatte auch keine relevanten Sättigungsabfälle.
Das Coffein wurde dann bei 34+5 abgesetzt. Nach ein paar Tagen hatte er dann leider wieder leichte Abfälle der HF (ca . 65) und der Sättigung (ca 70) von unter 5 Sekunden. Es war nie eine Stimulation notwendig. Dennoch wurde das coffein bei 36+0 erhöht, da er noch nicht alarmfrei war.

Nun soll bei 37+0 abgesetzt oder ausgeschlichen werden. Was würdet ihr tun? Direkt absetzen? Ausschleichen scheint jetzt nicht immer so üblich, oder?
Wir wollen natürlich endlich mal nach Hause aber unseren Sohn auch nicht überfordern.

Gleichzeitig waren seine Auffälligkeiten nie gefährlich...

Wie waren eure Erfahrungen?

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Ich verstehe ehrlich gesagt die Frage nicht so genau - das entscheiden doch die Ärzte und nicht du, oder? Ich würde darauf vertrauen, was die Ärzte sagen, die machen das so oft und kennen sich aus. Und theoretisch kann er auch mit Coffein nach Hause, war bei uns auch so. Mussten dann nur beim Absetzen nochmal zur Überwachung für 24h ins KH.
Alles Gute für euch!

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Danke für deine Antwort!

Das Vertrauen in die Ärzte hier ist etwas eingeschränkt und ich hätte uns gerne schon verlegen lassen. Aber das ist ein anderes Thema...

Und man hat als Eltern schon immer auch Mitspracherecht. Wir sollten jedenfalls mit entscheiden, was wir wie möchten...

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Ich bin da ehrlich gesagt total bei Trinitas und mal ehrlich: auch wenn du den Ärzten nicht wirklich vertraust, so ist das Coffein letztendlich nichts, wo Vertrauen so sehr notwendig wäre. Coffeingabe ist definitiv Standartprozedur bei Frühchen und nichts wo es um wirklich wichtige Entscheidungen geht - zumindest nicht in diesem Stadium.

Bei uns wurde es runterdosiert, wenn ich mich recht erinnere. Er bekam das Coffein aber auch ziemlich lange. Er hatte ein ausgeprägtes Apnoe-Bradykardiesyndrom und war rund 1 Monat im PNZ, 1 weiteren Monat auf der ITS und rund 1 Monat auf IMC. Du solltest die Procedur mit den zuständigen Ärzten vesprechen die dein Kind kennen. Weniger Vertrauen zu Ihnen als zu dir völlig unbekannten Laienmamas kannst du doch gar nicht haben oder?

Bzgl dem Coffein brauchst du gar nicht so viel Vertrauen haben, dein Kind ist im Krankenhaus am Monitor und dem vertraust du doch oder? Für mich klingt ausschleichen vernünftiger, aber ich bin kein Arzt.

Lg und Glückwunsch nachträglich zur Geburt.

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Hallo,

erst mal Glückwunsch zur Geburt Deines Kindes.


Ist jetzt nicht böse gemeint aber gönnt doch bitte dem Zwerg die Zeit und Hilfe die er braucht und diskutiert nicht über eine solche Lapalie mit den Ärzten herum. Wir waren 4 1/2 Monate in der Klinik und haben noch ne Woche drangehängt weil er nach der letzten OP nochmal Durchhänger hatte. Er ist ein Frühchen, er leistet ne Menge, also darf er auch noch seinen morgentlichen Espresso bekommen. Die Aussetzer sind einfach ein Zeichen dass er noch nicht so reif ist es ohne zu schaffen. Und ich finde Abfälle auf 70 schon deutlich, bei 60 ging bei uns in der Klinik der große Alarm los! Ob nun ausschleichen oder absetzen: Irgendwann ist sein Körper reif genug und dann kommt er ohne aus, wobei wenn er eine erhöhte Dosis bekommen hat würde ich mich eher für ein Absetzen in z.B: 2 Stufen entscheiden. Ich habe das damals voll den Ärzten in die Hand gelegt, sie haben die Erfahung, sie sollen das spontan entscheiden wie er sich macht.

Alles Gute Euch,
WuschElke

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„Er ist ein Frühchen, er leistet ne Menge, also darf er auch noch seinen morgentlichen Espresso bekommen.“

Hach das fand ich jetzt herrlich :) So sehe ich das auch - gut ausgedrückt Wuschelke :)

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Das Coffein wurde ganz sicher nicht grundlos erhöht, auch das Ausschleichen wird medizinisch begründet sein. Ich würde an Deiner Stelle akzeptieren, was die Ärzte diesbezüglich entscheiden, Vertrauen hin oder her. Die Ärzte behalten kein Kind grundlos länger im Krankenhaus als nötig. Lass Deinem Kind die Zeit, die es braucht. Meine Enkelin war drei Monate auf der Frühchenstation, bekam Coffein noch länger und hatte ein Jahr einen Überwachungsmonitor - auch ohne, dass etwas vorgekommen ist, einfach nur zur Sicherheit - und das war auch gut so.
Meine Tochter wäre nicht auf die Idee gekommen hier etwas forcieren zu wollen, hab bitte Geduld. Zwischenfälle zuhause möchtest Du sicher nicht erleben.
LG Moni

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Vielen Dank für eure Antworten!

Klar, er soll die Zeit bekommen, die er braucht. Darum geht es auch nicht.

Leider ist es so, dass die Ärzte, die die Entscheidungen treffen, ihn gar nicht kennen. Daher auch dir Verunsicherung.

Wir haben uns übrigens für's Ausschleichen entschieden.

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Vielen Dank für eure Antworten!

Klar, er soll die Zeit bekommen, die er braucht. Darum geht es auch nicht. Ich möchte nur wissen, wie es bei anderen ist und war. Coffein ist ja in erster Linie Standard für Extremfrühchen und wird eigentlich ab der 35. SSW nicht mehr empfohlen.

Leider ist es außerdem so, dass die Ärzte, die die Entscheidungen treffen, ihn gar nicht kennen. Daher auch dir Verunsicherung. Ärztliche Entscheidungen werden schluschlussendlich nur auf Grundlage der Pflegeübergaben getroffen. Ohne dass das Kind selbst gesehen wurde...

Wie auch immer...
Wir haben uns übrigens für's Ausschleichen entschieden.

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Das Koffein wurde ja auch erst gegeben nachdem er auffällig war und Sättigungsabfälle auf 70 finde ich wie gesagt schon auffällig und da muss halt unterstützt werden. Ärzte erkennen bei solchen Dingen auch viel mehr an Hand der Aufzeichnungen. Die verraten mehr als eine Momentaufnahme deines Babies bei der Visite. Es mag unüblich sein in der Ssw aber Dein Kind ist da eben auffällig. Ich verstehe ehrlich Dein Problem nicht akzeptiere doch dass Dein Kind eben nicht 'Standard ' für die SSW ist und Medikamente braucht!

Bei uns hieß es auch der offene Duktus sei harmlos und er habe keine großen Probleme damit. Dann kam ein Infekt, Fieber, erhöhte Herzfrequenz, Riss eines Gefäßes in der Lunge durch den durch den offenen Duktus entstanden Überdruck in den lungenblutgefässe ... Fast 3 h Noteingriff, Überlebenschancen fast gegen Null am Ende .... Zum Glück haben er und die Ärzte weitergekämpft und nicht darauf geschaut dass man so hohen Blutverlust eigentlich nicht übererleben kann.
Nur weil etwas erst mal nicht gefährlich erscheint kann es gerade bei so kleinen doch schnell lebensbedrohlich werden, und es gibt kein 'üblich oder unüblich ' die Symptome bei Euch sprachen für sich. Sei froh dass die Ärzte Fallentscheidungen treffen und nicht stur Business as usual abziehen.
Alles Gute Euch
WuschElke

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Deine Geschichte ist natürlich eine ganz andere. Es ist furchtbar, wenn irgendwas schlimmes passiert und es ist toll, dass ihr am Ende die richtige Hilfe bekommen habt! Vielleicht fällt es dir ja auch deshalb schwer, mein Anliegen zu verstehen.

Es geht mir nicht darum, ein schwarz-weiß Statement abzugeben. Jedes Kind und jeder Fall ist anders. Trotzdem gibt es natürlich den Wunsch, zu vergleichen.

Gemäß Leitlinien waren seine Abfälle nicht pathologisch und wenn selbst die Pflege sagt, dass die Abfälle nie aufgefallen wären, wäre nicht zufällig jemand im Raum gewesen, dann stimmt mich das schon nachdenklich und ich möchte das alles besser verstehen. Vor allem wenn man gleichzeitig aufgeklärt wird, dass diese “Auffälligkeiten“ bis zur 44. “SSW“ ganz normal sein können, nur bei termingerechten Babys eben nicht überwacht wird. Eine Monitoraufzeichnung existiert nicht.

Wie viel Verkabelung, Krankenhaus und Herzrasen ist dann wirklich noch förderlich?!

Ich denke, wir haben für uns eine gute Lösung gefunden, die am besten und am schonensten für unseren Sohn ist.

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Hallo,
herzlichen Glückwunsch zum Mini! Wir haben damals bei unserem Sohn (geboren bei 33+0) das Coffein noch ein paar Wochen lang zu Hause weitergegeben, das war kein Hindernis für die Entlassung. Kommt das für euch in Frage?