Haus verkaufen, Wohnung kaufen

Hallo,

so wirklich weiß ich nicht was ich von euch erwarte, aber vielleicht Ideen wie ich das noch besser machen kann.

Kurz zu der Situation: Mein Mann ist letztes Jahr gestorben und ich bin mehr oder weniger gezwungen unser Haus zu verkaufen. Da mein Mann alleine im Grundbuch stand, wurde das Haus auf meine Tochter (minderjährig) und mich 50/50 verteilt. Testament gab es keins.

Ich habe also schon einiges an Gerichtsdingen hinter mir. Genehmigung für den Verkauf des Hauses habe ich und werde Morgen beim Notar unterschreiben.

Die Wohnung, die ich für meine Tochter und für mich kaufen möchte, soll ebenfalls 50/50 geteilt werden. Ich nehme den Erbteil meiner Tochter mit in die Wohnung. Hat alles wirtschaftliche Gründe, da ich das Haus erst in ca. 20 Jahren alleine abgezahlt hätte (Instandhaltungskosten mal nicht mitgerechnet) und die Wohnung in 4 Jahren.
Also schon ein riesen Unterschied.
Ich denke auch nicht mehr so weit in die Zukunft, weil ich gemerkt habe, wie schnell es einen erwischen kann. Möchte das meine Tochter ein Zuhause hat. Wir sind alleine.

Das jetzt nur noch kleine Darlehen übernehme ich alleine. Meine Tochter hat also nur Vorteile.
Gericht hat recht spät verstanden das ich verkaufe und gleichzeitig kaufen möchte. Obwohl es einen Notar für Beide Anliegen gibt. Er hat auch Beides gleichzeitig eingereicht. Anscheinend kommt das selten bis gar nicht vor....nun ja.

Die Genehmigung für den Verkauf (Geht alles über das Familiengericht) kam recht schnell, für den Kauf braucht das Gericht eine Ewigkeit.
Jetzt muss ich am 1.11. aus dem Haus raus sein und den Kaufvertrag für die Wohnung kann ich noch nicht unterschreiben....weil ein Ergänzungspfleger für meine Tochter eingesetzt werden soll. Alles gut und schön, aber das hätte man mir schon vor 2 Monaten sagen können. Diese Forderung bekam ich erst letzte Woche.
Ergänzungspfleger ist kein Problem, aber der muss ja erst mal vorgeladen werden usw. Das Gericht ist leider nicht das Schnellste.
Somit kann es sein, das ich bis zum 1.11. oder 26.10. (wo ich eigentlich umziehen muss) noch keinen notariellen Kaufvertrag habe. Panik habe ich da also schon.

Ich habe mit dem Besitzer der Wohnung gesprochen und er meinte das wir uns schon einig werden würden, sollte es wirklich länger dauern. Habe ihm vorgeschlagen dann eine Nutzungsentschädigung zu bezahlen (also wie Miete). Nach der Übergabe würde ich ja eh alle Kosten soweit übernehmen. Etwas früher darf ich ja in die Wohnung. Jedenfalls war das so geplant. Fakt ist das ich am 1.11. auf der Straße stehe, wenn ich nicht in die Wohnung kann.....

Die ganze Situation ist für mich total belastend. Ich muss hier alles organisieren und dann klappt das alles nicht so wie geplant. Ich wusste zwar, das alles lange dauern kann, aber deswegen habe ich alles früh angeleiert, so das da auch Zeit war.
Dann wäre Morgen noch der Geb. meines Mannes und da verkaufe ich unser Haus.

Umso näher alles kommt, umso schlechter geht es mir. Seit Monaten Verkaufe ich Möbel und ähnliches, da ich nicht alles mitnehmen kann. Meiner Tochter geht es auch nicht viel besser. Versuche das alles zwar von ihr Fern zu halten, aber es betrifft sie ja nun mal auch. Sie ist 15 Jahre alt.

Kennt jemand so eine Situation und wie habt ihr das gemacht?
Da wir alleine sind, habe ich ein Umzugsunternehmen beauftragt.
Da man da ja einen festen Termin machen muss, habe ich den 26.10. genommen. Meine Tochter hat da noch Ferien und kann dann auf die Tiere (Hund und Katze) aufpassen, während ich mich um alles andere kümmere.
Besitzer der Wohnung will am 20.10. ausziehen. Ob das so klappt ist auch nicht sicher.

Wie ihr seht bin ich ziemlich fertig mit den Nerven. Habt ihr einen Tipp für mich?


Gruss
Sonja

1

Erstmal glaube ich, dass du absolut das richtige tust für dich und deine Tochter. Es ist sinnvoll wieder in eine Immobilie zu investieren! Dein Zeitplan ist aber ganz schön verzwickt.

Wenn du morgen dein Haus verkaufst, warum musst du dann schon zum 1.11. raus? In der Regel dauert das ja alles recht lang bis die ganzen Formalitäten durch sind (Eigentumsvormerkung, Freigabe der Bank, etc.), der Käufer dann zahlt und tatsächlicher Besitzübergang ist. Daher wäre die Frage, entweder ob das nicht eh länger dauert als nur einen Monat oder ob du morgen im KV ein anderes Datum für den Besitzübergang vereinbarst, z.b. zum 1.1.2019?!

Die nächste Frage ist dann wie schnell das mit der neuen Wohnung geht, denn auch da ist ja nicht am Tag des Notarvertrags auch Besitzübergang! Da müssen ja die gleichen Formalitäten erledigt werden, die i.d.R. mehrere Wochen dauern. Und du willst ja vermutlich auch erst zahlen, wenn du den Kaufpreis vom Haus bekommen hast oder willst du irgendwie zwischenfinanzieren?

Die einzige Möglichkeit, falls ihr nirgendwo zwischendurch unterkommen könnt, sehe ich also so:

Mit Hauskäufer späten Besitzübergang vereinbaren. Das heißt natürlich auch späte Kaufpreiszahlung. In der Zwischenzeit die andere Wohnung schon mieten oder auch schon kaufen mit Zwischenfinanzierung.

Aus der Erfahrung kann ich nur raten niemanden schon rein zu lassen, bevor der Kaufpreis nicht geflossen ist und damit der Besitzübergang (und alle Risiken) auf den neuen Eigentümer übertragen sind. Heißt natürlich: ich würde an deiner
Stelle den Hauskäufer nicht früher rein lassen aber auch nicht dich in die neue Wohnung (ohne eine Art vorherigen Miezvertrag).

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Hallo,

naja, das alles läuft ja schon ca. 5 Monate lang und sollte eigentlich schon längst abgeschlossen sein. Das der Vertrag für das Haus erst jetzt unterschrieben werden kann, liegt an der langen Bearbeitungszeit des Gerichts. Der Vertrag muss ja jetzt erst wieder zum Familiengericht geschickt und überprüft werden. Der Verkauf ist dann nach Genehmigung soweit abgeschlossen und wenn das Geld (Stichtag war bisher um den 1.11. gewesen) geflossen ist. Erst dann gehört ja den Käufern das Haus.

Das Gericht hat aber so schon den Verkauf und Kauf zugestimmt. Also alles nur noch reine Formsache. Die Unterschriebenen Verträge müssen aber trotzdem nochmals überprüft werden. Läuft ja alles über das Familiengericht. Und auch das dauert ja eine Weile.

Das Problem ist einfach, das sie jetzt kurzfristig noch einen Ergänzungspfleger für den Kauf einsetzen wollen. Dieser muss vorgeladen werden, dann kann dieser erst den Vertrag für meine Tochter unterschreiben. Termin bei Gericht dauert einfach.
Den Verkauf kann man so noch vor dem 1.11. schaffen, den Kauf nicht mehr. Das hat mir gestern auch der Notar gesagt.


1.11. ist Stichtag, da die Käufer da auch ihre Mietwohnung verlassen müssen. Daher haben wir da keinen Spielraum mehr.

Geplant war, das ich ein paar Tage vorher in die Wohnung kann. Hätte ja so auch alles geklappt. Jetzt hat sich die Lage einfach geändert, da es wohl am 1.11. wohl noch keinen unterschriebenen Vertrag für die Wohnung geben wird. Oder dieser ist dann noch nicht überprüft worden vom Gericht.

Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit dem Verkäufer der Wohnung. Er hat kein Problem damit alles so wie geplant zu machen. Miete möchte er keine, weil er die ja Steuerlich melden müsste. Daher haben wir uns überlegt nach der Übergabe nochmals zu sprechen, um eine Lösung zu finden. Wir wissen einfach noch nicht, wie weit alles nach der Übergabe vorangegangen ist. Er lässt mich aber wie geplant in die Wohnung, was für mich eine enorme Erleichterung ist, weil ich sonst mit Kind, Hund und Katze ab dem 1.11. auf der Straße stehen würde.
Das alles läuft auf Vertrauensbasis, von alleine Seiten. Er kennt aber meine Situation und hat schon mitbekommen, das ich ein korrekter Mensch bin und es mir auch nicht leisten kann, da Spielchen zu spielen.
Hier geht's ja um meine/unsere Existenz und Alternativen habe ich nicht.

Allerdings zahlt er schon auf sein Darlehen Zinsen (er hat ein Haus gebaut) und hat somit Kosten, die er nicht hätte, wenn er das Geld von der Wohnung nächsten Monat bekommen würde. Daher will er sich erkundigen wie hoch die Zinsen dann wären. Wenn ich kann, zahle ich Diese dann für ihn, oder einen Teil davon.

Die Zahlungen werden sich verzögern durch den ganzen Kram. Man kann ja erst Zahlen, wenn man eine Zahlungsaufforderung bekommt usw. Muss ja alles seine Richtigkeit haben.

Zwischenfinanzierung muss ich nicht machen, da ja ein Übergang geplant war. Das Geld vom Verkauf wird auch früher kommen als ich Zahlen muss.


Ich hoffe das war jetzt Verständlich, alles ein wenig durcheinander.

Gruss

Sonja

3

Du schreibst es: Es läuft alles auf Vertrauensbasis von allen Seiten. Haben die Käufer des Hauses schon ihre Wohnung gekündigt und können dort auch nicht länger bleiben? Eigentlich ist das ja Auslöser des Problems. Denn eine ordentliche Kaufabwicklung (Vormerkung, Zahlungsaufforderung, Zahlung, Übergabe) würde ja bis zum 1.11. gar nicht klappen und dir daher eigentlich Zeit verschaffen. Mit deinem Entgegenkommen an die Käufer stellst du dir quasi selbst ein Bein.

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