*AUSHEULPOST* das Gefühl zu versagen

Hallo zusammen,

Ich liege grade neben meinem 14 monate alten babymann und bin einfach traurig und verzweifelt.
Er treibt mich echt an meine Grenzen an machen tagen.

Das einschlafen ist ne Katastrophe. Es dauert Ewigkeiten. Er findet einfach nicht zur Ruhe. Es wird alles einmal abgespielt was er so kann. Halte ich die Hände ruhig, wird mit den Beinen gezappelt. Oder es wird gebrabbelt. 1000 mal versucht aufzustehen. Alles erregt seine Aufmerksamkeit und sei es nur meine haarsträhne die hinter dem Ohr raus rutscht. Er ist so müde, aber nein, geschlafen wird nur mit ach und krach. Ich verstehe es einfach nicht 😱

In der Wohnung wird prinzipiell an die wenig vorhandenen Dinge gegangen, an die man halt nicht darf. Klar die sind halt spannend, aber ich kann und mag mich nicht mehr nein sagen hören. Irgendwann denkt er, er heißt so 😔
Er hört auch nur wenn er grade bock hat, ansonsten wird mir entweder provokant ins Gesicht gelächelt und weiter gemacht oder ich werde ignoriert als wäre ich gar nicht da.
Ich weiß nicht wie gut er schon versteht oder nachvollziehen kann und wie viel Erziehung schon verstanden/angemessen ist, aber ich fühle mich da echt von ihm extrem provoziert und verarscht. Vor allem diese ins Gesicht lächeln und weiter machen. Konzentriere ich mich auf was anderes, zbs auf meinen Mann oder telefoniere, wird so lange Terror gemacht und er wird immer lauter und meckert, bis ich mein Gespräch unterbreche, weil es mich wahnsinnig macht und ich mich nixht auf mein Gegenüber konzentrieren kann.

Ich habe das Gefühl er tanzt mir auf der Nase rum und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.
Ich fühle mich garde als total Versagerin und bin einfach verzweifelt.🥺

Wir haben natürlich auch viele viele schöne Momente, aber ich musste es einfach mal rauslassen jetzt.

Ich würde ihn niemals missen wollen und liebe ihn über alles, aber manchmal habe ich mir das alles irgendwie anders vorgestellt.

Wir wollen noch eins. Keine Ahnung wie ich das schaffen soll.

Sorry für den Roman 🙄😱

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Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Kraft langsam ausgeht, solltest du unbedingt mal etwas Zeit für dich haben. Der Kindesvater soll übernehmen, so dass du wieder zu Kräften kommen kannst. Eine zu einseitige Verteilung (typisch: er geht arbeiten, du kümmerst dich um das Kind) belastet dich zwar nicht zwingend körperlich einseitig, aber psychisch.

Und das andere: Ich habe mal hier oder anderswo gelesen, dass man Dinge in dem Alter je nach Charakter des Kindes bis zu etwa hundert Mal verbieten muss, bis es beim Kind ankommt. Es geht in dem Alter einfach noch nicht so schnell in den Kopf rein. Das wird definitiv einfacher, wenn das Kind älter wird.

Das "provokant ins Gesicht lächeln" wird in unserer Kultur schnell missverstanden. Kleinkinder lächeln, um die Menschen in ihrem Umfeld zu beschwichtigen, nicht als Provokation. Menschenaffen machen das zum Beispiel auch.

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Danke für deine Antwort 😊

Ich habe tatsächlich grade nach dem Post einen Artikel zum Thema anlächeln gefunden. Das ist durchaus sinnvoll und nachvollziehbar und lässt mich etwas anders auf die Dinge schauen.

Sein Papa macht schon sehr viel, wir stecken mitten im Renovieren/Umzug, daher ist es wahrscheinlich grade einfach etwas schwierig und viel.

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Hi,

das lächeln ist ein Beschwichtigungslächeln. Selbst wir Erwachsenen machen das in uns unangenehmen Situationen manchmal noch. Wenn uns z.B. jemand was blödes an den Kopf wirft und es uns unangnehm ist und wir nicht wissen, wie wir reagieren sollen, lächeln vielen Menschen kurz, oft unbewusst.

Kinder machen das ständig. Sobald sie merken, sie dürfen etwas nicht, oder jemand ist sauer, wütend usw. lächeln sie, weil sie auch gelernt haben, wenn sie lächeln freuen sich die andern und lächeln auch meist.

Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Provokation zu tun.

Es hilft auch die wenigen Dinge an die er nicht darf, wegzuräumen. Wir hatten einfach nichts mehr in der Reichweite stehen, wo er nicht dran durfte. Um den Ofen kam ein Gitter, Schubladen habe ich umgeräumt, da durfte er dann dran, aber die meisten hat er in dem Alter noch nicht aufbekommen (Haben so Griffe wo man unten drunter die Leiste greift, das haben beide erst so mit 2 hinbekommen). Fernseher stand soweit hinten, das er nicht dran kam. Pflanzen hatten wir keine, rumliegende Kabel auch nicht. Daher konnte er dann einfach rumlaufen und alles machen und ich musste mich 1. nicht ständig sorgen und 2. nicht ständig hinterher, was die Situation auch enorm entspannt. Meist ist er zwar eh an mir geklebt, aber ab und an ist der dann auch mal abgehauen und hat die Wohnung erkundet.
Das war wirklich angenehm.

Schlafen war beim zweiten Kind ein großes Thema. Ich hab sie ganz eng bei mir gehalten, geschaukelt, getragen und dann wurde es besser. Immer das gleiche Ritual und die Vorgehensweise. Nach so 3 Monaten ging es dann gut, zumindest bei mir.

Mit 14 Monaten versteht dein Kind so gut wie noch nichts. Aber als kleiner Hofnungsschimmer, in einem halben Jahr wird das besser und er fängt an zu verstehen. Ich habe trotzdem schon von ganz klein auf immer kurz erklärt, warum er etwas nicht machen sollte. Aber kurz, keine lange Erklärung. Also Z.b. Schublade nicht zu machen, wenn der Finger drin ist, weil sonst AUA.
Hat er aber auch selbst schnell gelernt, wir haben Soft Close Funktion, daher könnte er sich die Finger nie ernsthaft einklemmen, es ist halt nur unangenehm.
Einfach durchhalten, es wird besser werden und dann beim Zweiten hast du schon mehr Erfahrung, auch wenn das Kind dann ganz anders reagiert du hast schonmal eine Idee, was man alles ausprobieren kann.

Und ganz wichtig. Dein Kind will dich nicht ärgern. Das weiß gar nicht was das überhaupt ist. Es will einfach seine Welt erkunden und hat keine Ahnung was gefährlich ist und warum es das Wort Nein überhaupt gibt. er weiß nur, er will das da erkunden.

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Das hast du toll zusammengefasst und genau so ist es.

An die TE: bitte streich das Wort "Provokation" um Zusammenhang mit deinem Kleinen. Man muss sich immer klar machen, wenn die Kinder kognitiv soweit wären, dann könnten sie auch auf die Toilette gehen und gingen mit 3 in die Schule. Überlege dir einmal ganz bewusst, welche Gedankengänge du anstellen müsstest, wenn jemanden bewusst zu provozieren. Du musst dir Gedanken darüber machen, was dein Gegenüber ärgert, zu welcher Zeit dein Gegenüber in schlechter Verfassung ist, sodass er sich auch wirklich ärgert, du musst überlegen, welche Handlung du vornehmen möchtest, sodass sich dein Gegenüber ärgert usw. nie im Leben ist ein 14 Monate oder auch jüngeres oder etwas älteres Kind dazu in der Lage.

Zum Schlaf: Hast du ihn mal in den Schlaf getragen oder stillst du ihn in den Schlaf?

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Hallo,
Hatte ja erwähnt, dass ich dazu was nachlesen konnte und mein Denken darüber schon angepasst habe. Ich denke es kommt auch nur so rüber, da ich eh etwas nervlich angeschlagen bin.

Nein ich stille schon ganz lange nicht mehr.
Ich lege ihn abends in sein bettchen mit einer kleinen Flasche. Halte Händchen und versuche halt ihn zu begleiten. Das hat auch bis er 1 Jahr alt wurde in 10 min geklappt. Inzwischen dauert es mindestens ne halbe Stunde. Geändert haben wir nichts. Er weint auch nicjt oder so. Er kommt nur einfach nicht runter. Es wirkt als ob er mit allen Mitteln und wegen versucht waxh zu bleiben 😊

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Hallo :) es wurde ja schon vieles tolles gesagt und bestimmt doppelt auch das jetzt auch, aber ich verstehe dich sehr gut und hatte auch schon solche Phasen...

Zum Nein sagen: wenn irgendwie möglich alles weg und außer Reichweite packen, wo er nicht dran darf, das verhindert die Konfrontationen. Klar gibt es Sachen, die nickt weg können. Unser Beispiel: der router... der blinkt auch noch so schön 🙄 unsere Lösung: wir habeb ihn außerhalb der Reichweite an der Wand angebracht statt auf dem kleinen Tischchen 😁 Werdet kreativ.
Vasen o.ä. die kaputt gehen können? Haben wir einfach komplett weg geräumt und gemerkt, dass wir sie aucv einfach gar nickt brauchen - yay mehr Platz :) Schränke, an die er nicht dran darf sichern... meine kleine turnt gerne auf der Couch, runter gefallen Kopf schlimm gestoßen - Teppich verschoben und zusätzlich eine Fallmatthe von Ehrenkind drunter gemacht ;) für vieles gibt es Lösungen!
klar kostet das jetzt noch einmal Energie und ggf geld, ist aber auch die Energie wert, die man am ende mehr hat , weil man nickt mehr so viel genervt nein sagen muss!

Und zum Schlafen: boah da hatte ich echt auch die allergrößten Anfälle
Ich bin selber ungeduldig und das hat auch noch auf die kleine abgefärbt :( Genau in dem Alter 11-14/15 Monate war die reinste Katastrophe... Hast du die 12 Monate Schlafregression mal nachgeschaut? Vielleicht trifft es bei euch ja auch zu... Unsere Tochter hält sich vorzeigemäßig an die haben Schübe 🤭 bei uns wurde es danach besser und bis es soweit war, hab ich für mich Strategien entwickelt. Abends habe ich Hörbuch gehört, damit ich selber was zu tun hatte. Dann durfte es auch mal 2 Std dauern, es fühlte sich dann nicht mehr so nach verschwendeter Zeit an.
und mittags hab ich den Kampf aufgeben und war oft mit Auto oder Buggy bzw damals noch Trage unterwegs (Hund zum Gassi direkt mitgenommen - 2 Fliegen mit einer Klappe ;) und ich konnte durch die frische Luft auch Energie tanken. Ist die mir dabei nickt eingepennt , hat sie halt Pech gehabt 🤷‍♀️ auch Mamas sind nur Menschen mit begrenzten Energierressourcen

und nochmal kurz aus der Plauderecke :)
weil ich wieder schwanger bin, ging mir jetzt auch zwischendurch mal die Energie aus, v.a. nachts (übelkeit und fast 2-jährige, die nickt wieder einschlafen kann nachts waren zu viel)
Da habe ich dann knallhart meinen Mann geweckt, der am nächsten Tag auch arbeiten musste, hab ixh vorher nie gemacht, auch weil er sie nickt oder gar nickt gut zum Schlafen bekommt, aber wie gesagt, bei mir ging es nicht mehr... Resultat? Die beiden hatten zwar eine super schlechte Nacht, aber ixh konnte wieder Energie tanken und mein Mann hat am nächsten Morgen ganz kleinlaut gefragt, wie ich das die letzten 23 Monate gemacht hätte 😆

Alles Gute dir und hoffentlich findest du auch wieder Möglichkeiten Energie zu tanken

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Uiuiui. Ich vermute, da wird arg dein inneres Kind getriggert ;)

Dein Kind ist noch viel zu klein, um dich „zu provozieren“. Kinder lachen da meist, um zu beschwichtigen. Er sieht, dass du schimpfst und will mit seinem Lachen eher signalisieren „alles gut Mama, mir macht das hier grade RICHTIG SPAß! Sei nicht böse!“

Und Kinder testen ihre Grenzen. Tausende Male 😂 Motte war schon sehr willensstark, aber hat die „verbotenen Dinge“ recht schnell akzeptiert. Mäusekeks tut das gar nicht. Ich schaue auch STÄNDIG nach ihr und muss sie ständig ermahnen und weg holen usw. Sie ist frisch 1 😅 und bei jedem „Nein“ (klobürste und Katzenfutter bzw. Katze ärgern sind hier grade der Renner) wird theatralisch gebrüllt und sofort wieder versucht 😂

Ich hab bei Motte „das gewünschteste Wunschkind“ gelesen und „Babyjahre“ und kann es nur empfehlen! Denn Verständnis hilft, gelassener zu bleiben! 👍 und zu akzeptieren, dass du durch deine eigene Kindheit angetriggert wirst. Dein Kind da aber gar nix für kann.

Du musst natürlich konsequent sein und bleiben und natürlich ist das anstrengend und es gibt einfach ätzende Tage… Aber du bist deswegen keine Versagerin! Das ist einfach „normal“. 😊

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Hallo!

Der Post könnte von mir sein. Du brauchst ZEIT FÜR DICH!
Auch du musst deine Grenzen ziehen - nicht nur dem Kind beibringen. Schau bitte auf dich.

Aus diesem Grund geht mein Rabauke seit einem Monat in die Kita halbtags und er liebt es!! Eingewöhnung hat nicht einmal eine Woche gedauert, weil er so gerne geht.
Zu mittags ist er dann gut müde, schläft, dann snacken wir, machen einen Spaziergang oder Ausflug oder spielen zu Hause und dann geht er müde und zufrieden abends ins Bett.

Die gemeinsame Zeit hat unglaublich viel an Qualität dazu bekommen. Er hat seine Action und Abwechslung am Vormittag und ich kann in Ruhe meine Sachen erledigen. Am Nachmittag sind meine Nerven gut ausgeruht und ich halte wieder viel mehr aus. Habe leider nicht unbegrenzt Unterstützung von de Familie deshalb die Kita.