Das Kind (fast 23 Monate) schläft immer später ein

Seit einigen Wochen dauert unsere Einschlafbegleitung immer länger und unsere Tochter schläft immer später ein. Nun könnte man sagen, braucht sie offenbar weniger Schlaf. Aber sie wacht immer später auf. Heute erst kurz nach 10, aber auch nur nach Ansprache. Wir lassen sie grundsätzlich ausschlafen, haben aber eigentlich das Ziel von relativ festen Aufwachzeiten. Aber obwohl wir das Abendritual regelmäßig und zu ähnlichen Uhrzeiten vollziehen, wird es immer später.
Hat jemand einen hilfreichen Tipp?

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Klingt nach Teufelskreis. Je später sie aufsteht, desto später wird sie abends müde. Ich würde morgens konsequent wecken, zum Beispiel um 7 Uhr, dann einen anstrengenden Tag planen und dann die Bettgehzeit sukzessive nach vorn verlagern. Wenn ihr also momentan eher bei 21 Uhr schlafen seid, versuchen, dass es 20:30 Uhr wird, dann 20 Uhr etc. wenn ich aber ahne, dass das Kind nicht müde ist, würde ich nicht um 18:30 Uhr mit dem Bettzeit-Ritual loslegen. Das stresst nur alle Beteiligten.

Überleg mal wie viele Stunden sie schläft wenn sie darf und dann kannst du abschätzen was sie braucht und die Zeiten planen. Es wird aber einen Moment brauchen bis sich das eingespielt hat.

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Es war ja vorher nicht so. Zumindest in der Kita reduziert sie sogar ihren Mittagsschlaf, weil sie nicht länger schlafen kann. Wenn sie zu Hause ist, kann sie auch zwei Stunden Mittagsschlaf machen.

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Das ist doch ganz natürlich. Ist bei mir auch so. Viele Menschen haben eine innere Uhr, die nicht auf einen 24h Rythmus ausgelegt ist, sondern zum Beispiel 24,5h. Wenn also von außen kein Takt vorgegeben wird, bleibt man abends immer etwas länger wach und steht morgens später auf. Das kann sich wohl auch im Verlauf des Lebens mal ändern (hormonell bedingt), also vielleicht ist es bei eurem Kind neu.
Man kann sich aber beibringen, dass jeden Tag zur gleichen Zeit aufgestanden wird. Durch das frühere aufstehen und den fehlenden Schlaf, wird man dann abends wieder früher müde.

Bei Kindern die noch Mittagschlaf machen, spielt dieser natürlich auch eine große Rolle. Um einschlafen zu können braucht man den sogenannten "Schlafdruck". Der hat eben etwas mit dem Biorhythms zu tun und kommt erst nach einer bestimmten Wachzeit, bei vielen Kleinkindern zum Beispiel erst 5 bis 6h nach dem Mittagsschlaf wieder. Ohne den können sie aber nicht einschlafen. Bei meinem Sohn war das auch immer ein großes Thema und er hat als Kleinkind eher 7h Abstand gebraucht. Also wenn er mittags um 14:30 Uhr aufgewacht ist, konnte er abends erst um 21:30 Uhr wieder einschlafen. Bei seiner Schwester ist das nicht so.

Mein Tipp, der übrigens auch für alle Erwachsenen Menschen mit Schlafstörungen gilt: Nicht die Einschlafzeit vorgeben (denn einschlafen kann man bei vielen Menschen nicht erzwingen), sondern die Aufwach-Zeit vorgeben. Morgens (und gegebenfalls auch mittags) feste Aufwachzeiten einhalten, abends dagegen das Kind zwar soweit möglich bettfertig machen, dann aber noch eine ruhige Beschäftigung anbieten und genau auf Signale achten, wann Müdigkeit einsetzt.

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Aber durch feste Aufwachzeiten provoziere ich doch eine ständige Müdigkeit beim Kind. Der Körper würde ja aufwachen wenn er genug Schlaf hat.
Gerade in den ersten Lebensjahren braucht es doch möglichst guten Schlaf für eine gute Entwicklung. So zumindest wird es (fast) überall geschrieben und erzählt. Klingt für mich auch total logisch. Die innere Uhr ist länger als 24h, ja, aber für gewöhnlich dann, wenn es von außen keine Reize gibt. Aber mit Ritualen, der Sonne und Co, hat man auch Reize. So zumindest mein Kenntnisstand. Das mit der 24h+ kommt doch aus einem Experiment, als man Menschen über Wochen in eine Höhle, ohne Kontakt zur Außenwelt, freiwillig, eingesperrt hat.

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Das mit der unterschiedlichen Tagesdauer kenne ich auch als Erklärung für Eulen und Lärchen, aber da gibt's wohl verschiedene Ansätze.
Ja, genug Schlaf ist wichtig, für Kinder und Erwachsene. Ich finde es auch blöd, dass ich immer einen Wecker brauche, weil sich meine Rythmus sonst verschiebt, sehe aber keinen besseren Weg. Wenn ich schlafe, bis ich von alleine wach werde, kann ich abends erst später einschlafen als am Vortag. Das ist immer so. Und das funktioniert halt auf Dauer nicht. Also lieber jede Nacht ein kleines bisschen Schlafmangel, den man dann durch früheres zu Bett gehen wieder reinholt, als eine solche Verschiebung des Schlafrhythmus, dass es bei jedem Termin am Vormittag zu einem viel stärkeren Schlafmangel kommt.

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Kind morgens wecken. Ist doch klar, dass es abends immer später wird, wenn's morgens immer später wird.. kann man ja auch einfach nachzählen. Wenn's nach wie vor die gleiche Stundenzahl ist, dann wird sich der Schlafbedarf nicht geändert haben.

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Das würde aber nicht erklären, warum es vorher geklappt hat und plötzlich nicht mehr.

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Was hat vorher geklappt? Dass das Kind zur gleichen Uhrzeit schlafen geht und zur gleichen Uhrzeit wach wird?
Joa, aber ist jetzt nicht mehr so. Wieso braucht es dafür eine Erklärung? Ist, wie es ist.. jedenfalls ist es ja offenbar keine Lösung, das Kind einfach schlafen zu lassen. Da muss man dann schon mal bissl intervenieren, würde ich sagen.

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Ich sollte vielleicht betonen, dass es erst seit einigen Wochen ist, schätze so 3. Davor hatten wir mit der Taktik überhaupt keine Probleme.
Heute Nacht war zudem der Horror. Wir hatten den Mittagsschlaf weg gelassen, weil sie erst um 10 Uhr aufgestanden ist. Gegen halb 8 hat sie dann geschlafen, gegen 8 wieder wach. Dann eingeschlafen gegen halb 11, aufgewacht gegen 1 Uhr nachts und wach bis 7 Uhr, mit ganz kurzen Unterbrechungen.
Das liegt doch alles nicht am nicht wecken. Andere Kinder wachen regulär morgen um 6 oder 7 von alleine auf, wo sich die Eltern wünschen würden, dass die weiterschlafen. Sie ist bisher auch immer zwischen 7 und halb 8 von alleine aufgewacht, auch wenn wir mal ausnahmsweise später schlafen gegangen sind.

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Frage...was macht ihr wenn sie wach wird ?

Da liegt zu 99% ein großes Problem.

Nehmt ihr sie aus dem Bett ,und bespaßt sie ? Oder wird stumpf im Bett liegen geblieben ?
Wenig sprechen,wenig anreize zum wach bleiben ??

Einmal dass zum wach werden .

Zum schlaf an sich...es ist doch absolut logisch,wenn sie bis 10 schläft,dass sie später ins Bett geht .

Da liegt es auch an den Eltern,einen Rhythmus rein zu bekommen.
Sie ist ja nunmal kein Baby mehr .

Klar schau ich nicht auf jeden Minuten...aber um 19 Uhr geht's Richtung Bett. Und gut ist. Was meine beiden dann oben noch machen...jo... einschlafbegleitung schön und gut...aber wir haben uns nie stundenlang dazu gelegt. Das gibt nur Stress auf allen Seiten.
Wenn sie nicht schlafen konnten,dann sind wir halt nochmal ein paar Minuten raus,und dann haben die Kids halt mal noch büche geschaut ,oder im Zimmer was gemacht...und dann ging es weiter

Mitlerweile sind sie 4 und fast 3 und benötigen keine einschlafbegleitung mehr .

Und dass sich das immer Mal verschiebt und Probleme gibt ist normal...aber es liegt doch an euch,es ein wenig in der Spur zu halten. Und bis 10 schlafen lassen ist da eben absolut nicht die richtige lösung

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Wenns erst ein paar Wochen so ist, dann könnte es vielleicht auch an der Aufregung rund um Weihnachten liegen?

Mein Sohn hat jetzt mehrere Jahre im Juni/Juli das Problem gehabt, dass er abends nicht einschlafen konnte. Ich vermute es liegt an der Helligkeit draußen (Schlafzimmer war dunkel). Wenn wir ihn am Wochenende ausschlafen ließen, hat sich das Problem total zugespitzt. Die einzig machbare Strategie war, ihn täglich zur gleichen Zeit zu wecken, damit der Rythmus nicht noch mehr durcheinander kommt. (Zusätzlich haben wir darauf geachtet nicht mehr draußen Abendessen zu essen und ab 18 Uhr alles etwas abzudunkeln. Das hat etwas geholfen, war aber nicht ausreichend.)

Also ich bleibe dabei: Aufwachzeit vorgeben ist meiner Meinung nach bei sowas immer das kleinere Übel. Ausschlafen lassen macht nur in Ausnahmesituationen (z.B. Krankheit oder abends Party gefeiert oder nächtlicher Feueralarm) Sinn. Bei abendlichen Einschlafproblemen ist ausschlafen kontraproduktiv.