Kind 2,2 Jahre normales Verhalten ???

Hallo liebe Comunity

seit einiger Zeit beschäftigt uns die Frage,
ob mit unserem Sohn 2,2 Jahre alt (1. Kind)
alles in Ordnung ist.

Es gibt einige Verhaltensweisen die uns mittlerweile auffällig erscheinen.

Ich versuche hier mal einiges zu beschreiben:

Sprache
Er spricht noch nicht. Brabbelt daheim sehr viel,
benennt manche Dinge mit seinen Fantasiewörtern,
manche Dinge nur mit der ersten Silbe
"Aa" heißt bei ihm Apfel aber eben auch Affe)
Manche einsilbige Wörter benutzt er, zb. Bus.
Mama ist "Ma" und Papa ist "Pa"
Bei der U7 wurde er als LateTalker eingestuft,
wir sollen uns in ein paar Monaten nochmal melden.
Zudem kommt, dass er ständig kreischt wenn er etwas möchte oder nicht möchte.
Wir versuchen ihm ständig zu erklären wie er sich uns anders als mit kreischen mitteilen kann.
"Nein" kann er sagen; "Ja" leider nicht...was die Kommunikation sehr erschwert.

Verhalten beim Aufwachen
Wenn er aufwacht, nachts oder morgens,
weint, quengelt oder schreit er grundsätzlich.
Er wird scheinbar nie "entspannt" wach.
Nach ein paar Minuten am Morgen ist er dann aber meist gut gelaunt.
Früher hat er nach dem aufwachen immer noch bis zu 30 min fröhlich vor sich hingebrabbelt.
Nun scheint er aber immer unglücklich wach zu werden. Er schläft in seinem eigenen Zimmer,
wobei ich oder der Papa meist bei ihm schlafen.

Kontakt zu anderen
Er ist grundsätzlich gerne in Gesellschaft,
erst sei wenigen Wochen bei einer Tagesmutter mit drei anderen Kindern in Betreuung.
Jedoch gibt es bei ihm nie so etwas wie eine Begrüßung oder Verabschiedung anderen Erwachsenen oder Kindern gegenüber, auch wenn diese ihm bekannt sind egal ob Onkel, Cousine, Nachbarskind etc.

Spielen
Beim Spielen dürfen ich oder Papa nicht selbst mit malen, kneten etc. Alles wird uns mit den Worten nein aus der Hand gerissen.
Er lässt sich auch nichts zeigen, vormachen oder erklären. Es scheint als glaubt er alles schon besser zu wissen.
Das ist für uns sehr frustrierend weil wir glauben er könnte schon so viel weiter sein wenn er sich auch mal von uns inspirieren ließe.
Ich träume davon, ihm irgendwann mal Bücher vorlesen zu "dürfen" Zur Zeit darf ich das Buch nocht nicht mal selbst halten. Er ist extrem trotzig


Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Wie haben sich eure Kinder entwickelt?

Liebe Grüße und herzlichen Dank

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Unserer ist ähnlich alt und ich finde sein Verhalten klingt normal. Verabschieden findet unserer absolut daneben. Da geht er einfach weg und ignoriert das. Gekreischt wird hier, wenn man zu irgendwas Nein sagt, was er tut und ob man beim spielen mitmachen darf/soll ist sehr tagesform abhängig und wenn, dann auf alle Fälle nach seinen Vorstellungen.

Sprechen kann und tut unserer mittlerweile deutlich mehr, aber euer kleiner wurde ja als late talker eingestuft und ich kann dir sagen, dass unserer auch so angefangen hat zu sprechen, dass er erst mal nur die erste silbe verwendet hat (außer Mama und papa, das lief, aber das ist ja auch nur eine silbenverdoppelung oder kein zusammen fügen von verschiedenen silben). Bei unserem wurde die sprache von ganz allein besser. Wir sprechen viel mit ihm und haben ihn immer bestärkt, wenn er etwas gesagt hat. Wenn er also z.b. "Aaa" fordert und du verstehst, was er meint, dann hab ich immer reagiert: "du möchtest einen apfel essen? - na klar, komm her!" Einfach um ihm zu signalisieren, dass seine sprechversuche wirkung zeigen und ihn so animieren, es weiter zu machen und ihm auf die Weise aber auch gleichzeitig das Wort noch mal richtig vorzusagen, ohne ihn zu verbessern, damit er es immer wieder hört.

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Vielen Dank für Deine Antwort und liebe Grüße'

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Für mich klingt das nicht so ungewöhnlich, bis auf die Sprache.
Mein Kleiner will auch oft alles selber machen, auch beim Spielen. Da darf man auch oft nicht mitmachen (soll aber trotzdem dabei sein).
Beim Aufwachen ist er auch oft quengelig, das wird erst nach einer Weile besser.
Und Begrüßung und Verabschiedung funktioniert auch nicht so richtig. Er macht es zwar im Spiel oder mit der Katze immer (zB Tschüss Bagger, Tschüss Katzi), aber bei Personen fuktioniert es nur bei den engsten Kontaktpersonen (Eltern und Großeltern). Und auch da nicht immer.
Unser Kleiner redet aber gerne und viel und (zumindest für mich) recht verständlich. Das macht es wahrscheinlich um einiges leichter, weil er uns halt auch einfach schon sagen kann, was er will.

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Vielen Dank für Deine Antwort, es wird sicher Vieles einfacher wenn er sich besser ausdrücken kann

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Das klingt alles normal. Er ist in der Autonomiephase angekommen, er wil viel allein machen. Grüssen und solche Dinge wird schon kommen, du darfst von ihm aber kein erwachsenes Verhalten erwarten.
Ein "Klugscheisser" und Besserwisser ist mein Sohn auch, das ist Charaktersache, wie das "Morgenmuffel" auch. In einem halben Jahr kann ee trotzdem ganz anders sein, besonders wenn er anfängt zu sprechen (Ohren sind gecheckt?).

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Vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, mit seinem Gehör ist alles in Ordnung.
Das ist wohl wirkliche Charaktersache und ich nehme ihn wie er ist und versuche meine Erwartungen etwas zu bremsen

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Das klingt nach Late Talker aber sonst völlig normal.

Folgende Punkte finde ich absolut altersentsprechend und kenne es auch von meinen Kindern:
- "dass er ständig kreischt wenn er etwas möchte oder nicht möchte."
- "gibt es bei ihm nie so etwas wie eine Begrüßung oder Verabschiedung"
- "Er lässt sich auch nichts zeigen, vormachen oder erklären. Es scheint als glaubt er alles schon besser zu wissen."


Was meine Kinder nicht gemacht haben, ich aber total nachvollziehbar finde:
"Beim Spielen dürfen ich oder Papa nicht selbst mit malen, kneten etc."

Der Grund dafür findet sich meiner Meinung nach in dieser Aussage von dir: "Das ist für uns sehr frustrierend weil wir glauben er könnte schon so viel weiter sein wenn er sich auch mal von uns inspirieren ließe."

Kinder brauchen in erster Linie Freispiel. Dies hat per Definition kein vorgegebenes Ziel. Euer Sohn merkt, dass ihr Erwartungen an sein Spiel habt, ihn beobachtet und bewertet und dann auch noch frustriert seid. Das muss schlimm für ihn sein. Viele Kinder reagieren, indem sie selbst aufhören zu malen oder zu kneten. Euer Sohn ist bewundernswert resilient, wenn er weiter macht und euch klar sagt, dass ihr ihn beim spielen in Ruhe lassen sollt. Bitte macht das auch und raubt ihm nicht die Fähigkeit echtes Spiel zu erleben und kreativ zu sein. In diesem Fall gilt: Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

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Vielen Dank für Deine Antwort,
beruhigt mich zu lesen, dass alles ganz "normal" ist.

In einem Punkt fühle ich mich etwas missverstanden:
Es ist überhaupt nicht so, dass er nicht frei spielen darf und soll.
Ich meinte eher, dass ich zum Beispiel neben ihm sitze; er hat einen Stift und ein Papier und ich habe meinen eigenen Stift und Papier und male.
Er nimmt mir dann meinen Stift sofort weg und malt mit diesem.
Egal welchen anderen Stift ich dann greife; es geht immer so weiter.
Ich würde halt gerne neben ihm malen in der Hoffnung, dass er ab und an zusieht was ich mache bzw. was er machen könnte

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Das scheint dein Problem zu sein und nicht das deines Sohnes :-) Er wird von alleine darauf kommen Kopffüßler zu malen. Nachmalen, also das was du Inspiration nennst, ist keine eigene Leistung, sondern schränkt die Kreativität ein.

Zweijährige sind tendenziell der Meinung alles zu können, alles besser zu wissen und alles alleine machen zu wollen. Es wird besser, wenn man sich darauf einlässt.

Viele Zweijährige Jungen, die ich kenne, malen z.B. gar nicht. Mein Sohn wollte partout nicht meine Hilfe beim puzzlen und es hat mich auch gefuchst, denn er hätte oft ja nur das Teil drehen müssen und sowieso in den Ecken anfangen.. Inzwischen ist er 3,5 und puzzlet regelmäßig und alleine ohne, dass wir den Lernprozess gesehen haben. Es war mit einem mal da.

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Ich Reihe mich da mal ein. Kind ist 2 und zeigt alles, was dein Kind auch zeigt. Bis eben auf die Sprache. Er spricht viel und gut. Finde aber nicht außerordentlich ungewöhnlich, dass dein Kind noch nicht spricht

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Vielen Dank für Deine Antwort und liebe Grüße
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Klingt alles normal finde ich.

Unser Großer ist sprachlich ähnlich gewesen. Late Talker. In dem Alter wenige Worte (am aller liebsten Nein), Tiergeräusche, einige eigene Worte und ein paar gebärden, die wir im Babyalter eingeführt hatten. Mit 2,5 kam die Sprachexplosion und heute mit fast 3 glaubt uns keiner, dass er Anfang des Jahres noch fast nicht gesprochen hat. Er ist inzwischen sprachlich völlig normal entwickelt.

Wenn keine Bedenken wegen dem Gehör bestehen, einfach Zeit lassen und entspannt bleiben.

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Vielen Dank für Deine Antwort und liebe Grüße.

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Das klingt für mich vollkommen normal.

Unser Sohn ist jetzt über 2,5 Jahre alt und verhält sich ähnlich. Er hat bisher kaum gesprochen. Wenn wir Glück hatten, dann kam in 4 Wochen mal ein neues Wort. Seit gut 2 Wochen kommen am Tag plötzlich 10 oder mehr Wörter dazu und er bildet langsam 2 Wort Sätze. Natürlich ist er sprachlich immer noch hinterher, aber jetzt geht es auf einmal voran.

Beim Spielen ist es auch nicht immer leicht. Wenn ich was malen will, dann darf ich das, so lange es ihm passt. Sobald er keine Lust mehr hat, dann wird mir der Stift aus der Hand gerissen. Male ich trotzdem weiter, dann bekommt er einen Wutanfall.

Wir haben beim Schlafen genau das Gegenteil. Er ist sofort super gelaunt wenn er aufwacht. Aber er meldet sich nicht. Das heißt, wenn ich ihn nicht zufällig höre, dann würde er auch eine Stunde friedlich im Bett liegen. Das hätte ich als Kind nie gemacht.

Ich glaube in dem Alter sind die Kinder einfach so. Ach ja und verabschieden tut er sich nur, wenn man es ihm sagt.

Liebe Grüße 🤗

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Vielen Dank für Deine Antwort und liebe Grüße

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Ich möchte dich Bezüglich der Sprache beruhigen:

Mein Sohn ist jetzt 2 1/2 und hat erst vor ca einem Monat richtig losgelegt mit dem sprechen. Vorher waren es nur einige Wörter die man an der Hand abzählen konnte (Ball, brumm, ja, nein, ham, Mama, Papa). Selbst wenn er was zu trinken wollte hat er es nur in Zeichensprache gezeigt. Während alle bekannten Kinder in seinem Alter schon gequatscht haben. Aaaaber daaaannnn mit 2 Jahren und 4 Monaten ging's allmählich los. Umso mehr Selbstvertrauen er bekommen hat, desto mehr hat er sich getraut zu quatschen. Und seit ca 2 Wochen quatscht er durchgehend ALLES nach 😂 er spricht nun langsam erste vollständige 3 Wort Sätze. Ich hatte mir vorher auch Sorgen gemacht... Auch mit anderen spielen wollte er bis dahin nicht wirklich :) ich denke er war auch einfach ein Stück weit frustriert, weil er nicht so kommunizieren konnte. Seit er quatscht geht er auch viel lieber mit anderen in Interaktion und spielt auch entspannter mit uns.

Gib ihm einfach etwas Zeit. Er hat noch genug Zeit im leben, um alles zu lernen und die kannst du ihm ruhig geben. Er wird früh genug erwachsen sein und Rechnungen bezahlen müssen- dann ist Zeit ein kostbares gut und alles muss schnell schnell gehen😉 JETZT hat er alle Zeit der Welt.

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Achso: bevor meiner angefangen hat mehr als die paar Wörter zu sprechen, hat er auch ständig gemeckert und gekreischt, wenn er was wollte/nicht wollte. Manchmal regt er sich immernoch auf. Dann sage ich ihm, dass er nicht schimpfen muss, sondern es versuchen kann mir normal zu sagen und ich ihm dann helfen und ihn verstehen kann. Und schon hört er auf und versucht es zu erklären.
Bei uns hat es übrigens angefangen mit Farben lernen. Er liebt Autos und ich habe beim spazieren einfach ständig die Farben der parkenden Autos aufgezählten und ihn da mit eingebunden ;) so "ohh welche Farbe hat DAS Auto?? Blauuuuu!" Das fand er toll und hat immer mehr mitgemacht. Erst nur gezeigt und dann ganz schüchtern versucht auch Mal eine Farbe zu nennen. Er hat sich aber unglaublich schnell geschämt, wenn er was nicht genau aussprechen konnte. Ich habe dann kein großes Ding wie "OH mein Gott er hat hat Blau gesagt!" Draus gemacht sondern eher zb "jaaaa das ist blau! Suuuper! Jaaa blauuuuuu! Und Guck mal da ist noch ein blaues!" 😂 Umso mehr explizit hervorgehoben wurde dass er gerade xy gesagt hat, desto weniger hat er sich getraut.

Damit möchte ich dir nur nochmal mitgeben, dass hier bei ihm eben viel Frust mitschwingen kann, dadurch, dass er sich nicht richtig mitteilen kann. So war es jedenfalls bei uns und deine Schilderungen klingen meinem Sohn wirklich sehr ähnlich. Mein Sohn wurde übrigens nicht als Late Talker eingestuft bei der U. Uns wurde gesagt, dass es sich bestimmt bald gibt. Und das hat es dann auch. Ich verstehe wie du dich fühlst und dass du dir Sorgen machst. Aber lehn dich ruhig zurück und gib ihm noch ein paar Monate! Das wird schon!

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Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Antwort!!!
Das beruhigt mich wirklich sehr und gibt mir viel Hoffnung,
zwischenzeitlich sind auch schon viele "Verbesserungen" passiert. Zum Beispiel sagt er immer öfter "Tschüss" und verteilt Bussis
Liebe Grüße :)

Bearbeitet von Kitty2017