Wutanfall beim kleinkind

Hallo ihr Lieben,

Ich bin wirklich zurzeit mega verzweifelt.
Mein Sohn gerade 2 Jahre alt geworden ist so aggressiv mir gegen über das ich kaum noch weiß was ich machen kann.
Er schlägt mir ins Gesicht lässt sich nicht beruhigen. Bei Kleinigkeiten rastet er aus und verletzt sich selber auch. (Kopf auf dem Boden hauen.)
Ich war vor paar Monaten beim Kinderarzt die haben mir eine Überweisung zum Entwicklungszentrum gegeben. Meine Ärztin weiß auch nicht mehr weiter.
Ich rede wirklich viel mit meinem Sohn und versuche immer ruhig zu bleiben was mir sehr schwer fällt.
Aber reden bringt nichts bei ihm oder ablenken auf ein anderes Thema.
Es zerreißt mir das Herz ihm nicht helfen zu können.
Ich war schon am überlegen eine Heilpraktikerin dazu zu holen.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen?

LG Bella

Habt ihr das selbe Problem in dem Alter?

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Wutanfälle muss man aushalten und begleiten, reden bringt da nichts. Er wird sich nicht wirklich selbst verletzen, denke ich mal. Ich würde ihn in so einem Fall fest in den Armen halten, bis er sich beruhigt. Sie lernen mit der Zeit, sich zu regulieren, gross helfen kann man da nicht, nur das, was man ausstrahlt, ist wichtig (dass man sie trotzdem gern hat, aber bestimmte Grenzen müssen sein, beispielsweise). Und auf keinem Fall sich hauen lassen.

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Mein Sohn hat auch ab und zu solche richtig krassen Wutanfälle. Mit 2 Jahren war es öfter 🙈

Wenn er sich so in rage schreit, kommen keine Worte oder Gesten meinerseits bei ihm an. Ich versuche ihn immer aus der Situation raus zu nehmen (Kind packen und das Zimmer wechseln) und ich halte ihn fest, damit er sich und andere nicht verletzen kann. Viel mehr kann ich auch nicht tun. Ich bleibe aber immer bei ihm.
Er beruhigt sich dann aber ziemlich bald und dann können wir ganz normal darüber sprechen.

Kannst du die Wutanfälle voraussehen? Also, passiert das eher wenn er hungrig oder müde ist? Oder wenn er beim Spielen überdreht (das war bei uns oft so)?

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Meine grosse hatte nie solche Wutanfälle dass sie völlig ausgetickt ist. Da hatten wir Glück.

Mein kleiner ist erst 19mt alt aber ab und zu hat er schon so kleinere Wutanfälle und schreit. Liegt am Boden dabei. Reden bringt nichts. Ich lasse ihn dann einfach. Stehe etwas weg und warte bis er sich beruhigt hat.

Wanb bekommt er denn diese Anfälle? In welchen Situationen? Kann er sprechen und sich äussern?
Was ist ein entwicklungszentrum? Hab ich noch nie gehört 😅

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Das ist ein Zentrum für kindesentwicklung. Gibt es z. B. In Hamburg 2 Stück.
Da wird das Kind auf seine Entwicklung gestest, laut meiner Kinderärztin ist mein Sohn deutlich weiter für sein Alter.

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Ich selber war noch nicht da, sind auf einer Warteliste seit 3 Monaten ungefähr. Das dauert lange.

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Es ist immer unterschiedlich wann er die bekommt aber meistens wenn er sein Willen nicht bekommt.
Draußen nicht an der Hand laufen möchte,
Im Einkaufswagen nicht sitzen will.
Beim Spielen das nicht so klappt wie er das möchte
Beim umziehen hat er keine Lust drauf
Beim Zähne putzen
Auf dem Spielplatz wenn er das möchte was ein anderes Kind gerade spielt schubst und haut er.

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Hi,

das ist aber ganz normales Verhalten. Willkommen in der Autonomiephase / Trotzphase. Er bekommt seinen Willen nicht, das macht ihn wütend und er zeigt die Wut deutlich.
Es gibt Kinder die meckern nur ein wenig und Kinder die rasten aus.
Mein Sohn ist leider auch sehr gefühlsstark 🙈 er hatte so mit 18 Monaten eine richtig heftigen Phase. Da war seine komplette Stirn blau und voller Beulen. Weil er ständig und auch egal wo, sein Kopf mehrmals hintereinander auf den Boden gehauen hat. Es war egal obs die Couch war oder draußen Asphalt oder sogar Schotter...
Das war schon ne heftige Zeit. Wenn ich dann versucht habe ihn auf den Arm zu nehmen oder so, dann wurde die Wut höchstens an mir ausgelassen. Das habe ich dann schnell gelassen. 🙈

Mittlerweile tut er sich glücklicherweise nichtmehr so weh, aber die Wutanfälle dauern hier gern Mal 20 Minuten.
Ich warte dann ab, wenn er ruhiger wird, dann rede ich leise mit ihm. Manchmal wird's wieder schlimmer und manchmal wird's dann besser.

Da würde ich mir keine Gedanken machen. Es ist anstrengend, ja. Aber es ist völlig normal.

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Uns geht es genau so!

Unser Sohn schreit, beißt, haut, kratzt, tritt und läuft ständig weg!
Nichts kann ich mit ihm planen, ohne dass er alle Pläne über den Haufen wirft und sich gehen ALLES sträubt.

Welches Buch mir total hilft: "So viel Freude, so viel Wut!" von Nora Imlau.
Super Hilfe, was man bei solchen "Gefühlsausbrüchen" tun kann!

Ich übe selber noch :) Daher kann ich keine direkten Tipps geben. Außer eben, das Buch zu lesen.

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Soziales Verhalten ist im Menschen per se nicht angelegt. Kinder müssen erst mühsam lernen, dass sie nicht immer ihren Willen bekommen können, bzw. in einer Gesellschaft leben, in der auf andere Rücksicht genommen wird.
So gesehen ist es normal, dass Kleinkinder irgendwann anfangen, sich extrem durchsetzen zu wollen. In der Steinzeit war es eben von Vorteil, dem anderen schneller mit der Schippe auf den Kopf hauen zu können und ein Alphatier zu sein.

Das ist dann der Punkt, an dem man heutzutage als Eltern liebevoll aber konsequent sozialisierend eingreift, damit das Kind in unserer Gesellschaft zurecht kommt und nicht immer wieder frustriert darüber ist, dass es sich nicht dauernd durchsetzen kann.

Wichtig ist auf jeden Fall, Grenzen aufzuzeigen und auch danach zu handeln. Sich also selbst nicht schlagen zu lassen und auch nicht zuzulassen, dass andere geschlagen, geschubst etc. werden. Notfalls die Hände festhalten oder das Kind aus der Situation tragen.

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Ich habe -wenn möglich- immer versucht Kompromisse auszuhandeln, das heißt selbst nicht auch mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Richtige Wutanfälle gab es hier erst mit 2,5 - 3 Jahren. Dann aber auch so, dass hier alles um die Ohren geflogen ist, Stühle umgeschmissen wurden, das volle Programm.
Letztendlich bin ich dann mit unserer Tochter aus Selbstschutz in den Flur gegangen, damit sie in Ruhe um sich treten konnte, ohne dass etwas kaputt ging.
In der Regel hat sie ihre Wut nicht gegen mich gerichtet.
Das habe ich ca eine Woche durchgezogen. Also sie nicht allein da gelassen, sondern sobald eine Situation zu eskalieren drohte, mit ihr in den Flur und hab es dann mit ihr ausgesessen.
Da es da nichts gab, gegen das sie wirklich „randalieren“ konnte, ebbte die Wut dort immer sehr schnell ab. Nach ein paar Tagen hat sie dann recht schnell gefragt „Mama, kannst du mich trösten?“ Ich hatte als Kind auch extreme Wutanfälle. Davon habe ich ihr dann auch immer erzählt und damit konnte ich sie dann meist relativ schnell „kriegen“.

Seit wir das „durchgezogen“ haben, wa sich jetzt schlimm anhört, es aber überhaupt nicht war, hatte sie -bis heute-😅 keine so extremen Wutanfälle mehr.
Heute ist auch wieder ein Stuhl umgeworfen worden, aber das war auch das einzige. Also so gesehen hat es irgendwas in ihr ausgelöst, weswegen sie ihre Wut besser regulieren kann.

Oder sie ist einfach reifer geworden.

Ansonsten wie gesagt Kompromisse, wenn möglich. Ich hab mir so häufig überlegt, wie sinnvoll oder wichtig dieses „Nein“ in den einzelnen Situationen war. Häufig ist es doch so, dass auch wir einfach einen Plan im Kopf haben und uns den nicht vom Kind „kaputt“ machen lassen wollen. Ich änder meine Pläne ständig. Das heißt nicht, dass meine Tochter immer ihren Willen bekommt. Aber dadurch, dass ich sie ernst nehme, ist sie für ihr Alter (3,5) doch schon sehr umgänglich und kompromissbereit. Zumindest empfinde ich das so 😊