Jeder hat was aus sich gemacht nur ich nicht

Ich habe derzeit extreme Komplexe. Ich bin 39 und auf Arbeitssuche und das auch nur für Assistenz-Posten, weil ich einfach nicht mehr aus mir gemacht habe.

Gut, ich wollte es eigentlich auch nie. Wollte nie studieren und sonst auch nix machen außer eben arbeiten und Geld verdienen.

Wenn ich meine Klassenkameraden von damals google, wird mir schlecht. :-( alle total erfolgreich und einfach was Tolles aus ihrem Leben gemacht. 😳😳😳 Und ich bin / wäre schon froh, wenn mich jemand als Büro-Assistentin nimmt. 😫

Geht es jemandem so ähnlich wie mir?
🙈

Wie komme ich aus diesem Tief raus und wie bewältige ich meine Minderwertigkeitsgefühle?

Kinder habe ich auch keine. Möchte ich nicht.

Würdet ihr mit 40 nochmal neu anfangen??

Wenn ja, wie und was würdet ihr machen?

Ich will mich weder selbstständig machen, noch eine Führungsposition.

Trotzdem habe ich Komplexe, nur als Sekretärin durchs Leben zu gehen. 😢

ELTERN -
Die besten Babyphones 2024

Testsieger
Philips Avent Audio Babyphone, Babyeinheit und Elterneinheit, Produktkarton im Hintergrund
  • lange Akkulaufzeit
  • hohe Zuverlässigkeit
  • strahlungsarm
zum Vergleich
1

Glaubst du, das Leben auf der anderen Seite ist viel grüner und alle sind glücklich in ihrer Karriere- und Kinderblase? 🙈
Was möchtest du denn? Wenn dir die Arbeit als Sekretärin Spaß macht und du glücklich bist, einfach Feierabend machen kannst und die Arbeit eben nicht mit nach Hause/ins Bett zu nehmen, dann hast du schon mehr erreicht als manch anderer? 🙈
Hast du überhaupt Ansporn zu lernen und dich anderen gegenüber durchzusetzen, so wie ein Interesse gegenüber irgendetwas?
Manche haben halt was wozu sie absolut brennen, viele aber auch nicht und das ist doch genauso ok.

2

Ja habe ich eigentlich schon (brennen bzw Potential), aber ich wollte meine Zeit nicht mit studieren usw vergeuden. 😄 wollte es einfach so zufällig schaffen evtl. Ohne Druck und Zwang auf alle Fälle.

Ich weiß, sehr optimistisch. Aber who knows

Ich dachte immer, nur weil ich weitere ewige Zeiten am A sitze und Bücher wälze (wollte ich nicht), heißt das noch lange nicht, dass der Job den man dann bekommt, einen glücklich macht. Wollte das nie riskieren, das hätte mich wohl noch viel mehr geärgert als die jetzige Situation.

Auch wenn man es vielleicht nicht verstehen mag.

3

Wenn ich etwas gelernt habe, dann nie neidisch zu sein als andere. Von außen siehst du die tolle Fassade, ein Haus mit Garten, 2 Kinder. Später triffst du die inzwischen geschiedene Ehefrau und erfährst, dass der ach so tolle Mann ein Fremdgänger war, der Sohn ADHS hatte und den Alltag zur Hölle gemacht hat und die Tochter in einer Einrichtung lebt und mit ihrer Familie nichts mehr zu tun haben will.
Ist jetzt ein sehr extremes und überzeichnetes Beispiel, aber so ähnlich habe ich es so oft erlebt...

Wenn du zufrieden mit deinem Leben und deinem Job bist, hast du alles richtig gemacht. Ich wette, dein(e) Chef(in) möchte dich nicht missen, Du bist genauso wichtig wie jeder andere im Betrieb. Du arbeitest, verdienst dein eigenes Geld und tust etwas für deine Rente. Das kriegen andere ihr ganzes Leben nicht auf die Reihe.

5

Sie ist doch auf Arbeitssuche... Also keine Chefin...

12

Ich kann nur aus Erfahrung sprechen: studiert bis zum geht nicht mehr.. gearbeitet bis zum geht nicht mehr.. Geld verdient, Geld ausgeben.. spare jetzt etwas an. Bis 34 kein wirkliches Leben gehabt... keine Zeit für Freunde, Partner, Kinder sowieso nicht. Erstmal. Beruf ist hier und da erfüllend. Und jetzt kommt der Witz: es gibt noch reichere Menschen, die nicht nur einen ansehnlichen Beruf haben (wie ich), sondern auch Frau und Kinder haben, auch alle privaten Möglichkeiten mit Zusatzverdienst durch zusätzliche Tätigkeiten etc. Und jetzt die spannende Frage: Warum wollen sie ausgerechnet mit mir Kontakt haben? Es ist so schwer alleinstehend diesen Weg gegangen zu sein. Das hat eben all das gekostet, worauf du keine Lust hattest.

Mir geht es weder gut noch schlecht, aber ich habe mir oft gewünscht ein normales Leben zu führen. Mehr Ausgehen, Kultur etc. Aber vielleicht klappt das noch auf einer anderen Ebene in einem anderen Job später irgendwann.

Zu spät ist es nie. Man kann immer ein Abendstudium machen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Ich würde es aber nicht machen, um vor Schulkameraden gut zu stehen, sondern für dich. Die Investition von Zeit/Geld muss sich vor allem für dich lohnen.

4

Ich finde nicht, dass man deswegen Komplexe haben muss.

Wenn du aber unglücklich mit deiner Situation bist, was hindert dich daran jetzt noch zu studieren oder eine Weiterbildung zu machen? Ich bin aktuell in einem berufsbegleitenden Studiengang. Es gibt einige Teilnehmer*innen Ü40.

6

Also ich finde, dass eine "Sekretärin" nicht ein "nur" ist. Wir nennen unsere Allrounder mit Superkräfte übrigens Verwaltungskraft, das hört sich, wie ich finde, nicht so abwertend an.
Natürlich, wenn du auf ein höheres Gehalt aus bist, müsstest du dich mal umschauen, wobei ich glaube, dass eine Bürokraft als "Chefsekretärin" schon ganz ordentlich verdienen kann. Ich muss dir ehrlich sagen, dass meine Kolleginnen unverzichtbar sind und keinesfalls anspruchslose Aufgaben haben- ich feier sie immer wieder 🙌

11

Sehe ich genauso. Ich finde auch nicht, dass man sich als "nur Sekretärin" schämen muss. Sind das doch die Kollegen und Kolleginnen, zu denen man geht, wenn man nicht weiter weiß. Die interne Abläufe wie kein anderer im Unternehmen kennen, Vermittler zwischen Chef und Kollegen sind und immer "da" sind, wenn es "brennt".

Auch gehaltsmäßig gibt es hier Unterschiede von x bis x. Wobei man da sicher auch nicht Sekretärin mit Assistentin gleichsetzen darf, wie es die TE macht. Als Sekretärin habe ich das selbe Gehalt gehabt wie unsere Hausmeister. Als Assistentin (einer Führungskraft) verdiene ich inzwischen besser als unsere Studierten bei Jobantritt. Also ein Brutto-Mehr von 1.100 Euro zwischen Sekretärin und Assistentin. Also man muss schon auch unterscheiden zwischen Bürokraft oder Schulsekretärin und Assistenz der Geschäftsleitung.

Aber ja, ich habe es auch schon erlebt, wenn mich jemand nach meinem Beruf fragt, dass da mit den Augen gerollt wird, wenn man sagt man ist Assistentin. "Also eine etwas bessere Sekretärin" habe ich schon zu hören bekommen. Mir ist das egal, ich bin mir selbst genug! Meine Kollegen wissen mich zu schätzen. Und mein Gehalt ist Anerkennung genug.

7

Danke für eure lieben Antworten. ❤️

Bearbeitet von Mandarina999
8

So ganz verstehe ich deinen Beitrag nicht . Studiert haben muss man nicht man kann auch eine Ausbildung machen . Hast du eine Ausbildung gemacht ? Arbeitest du in dem Beruf ? Auch mit einer Ausbildung in einem anderen Bereich bekommt man einen Job besonders jetzt hat man auch als Quereinsteiger gute Chancen . Wenn du bislang ohne Ausbildung immer nur in irgendwelchen Jobs gearbeitet hast ist es schwieriger aber nicht unbedingt unmöglich . Was ist schlecht an Büroassistentin, nichts . Wichtig ist das dir die Arbeit Spaß macht . Egal was es ist eine Arbeit zu machen nur damit es sich nach außen gut anhört ist Blödsinn . Was die Karriere der anderen betrifft also wenn ich so schaue was meine weiblichen Schulkolleginnen nach dem Abi gemacht haben und wo sie heute stehen so richtig Karriere haben trotz Studium wenige verfolgt die Mehrzahl arbeitet nach Studium in ganz normalen guten Berufen durch die Kinder inzwischen überwiegend in Teilzeit . Ich habe nicht studiert , wollte ich nicht und auch nur eine Ausbildung gemacht , war in Elternzeit , habe danach einen Minijob in einem komplett anderen Bereich gemacht und bin mittlerweile als Quereinsteiger in einem Bürojob angelangt ein Teil meiner Kollegen hat studiert aber nicht alle die verdienen sicher durch ihr Studium etwas mehr so viel mehr dann aber auch nicht wenn man bedenkt das sie auch ein paar Jahre studiert haben danach erst Kinder bekommen haben und auf Teilzeit gegangen sind . Ok Kinder hast du nicht in meinem Umfeld und ähnlichem Alter wie du haben die meisten welche bei meinem Sohn haben sie vor kurzem in der Schule darüber gesprochen was die Eltern arbeiten und wie viel . Ich war sehr überrascht das die Mehrzahl der Mütter ( Alter der meisten Mütter in der Klasse meines Sohnes ca. 40-48 Jahre ) nur unter oder um die 20 Stunden arbeiten obwohl es in der Klasse von meinem Sohn ( 7 klasse Gymnasium) so gut wie keine kleineren Geschwister mehr gibt , nur Einzel oder Zweikindfamilien und die kleineren Geschwister die es gibt mindestens auch schon 9-10 Jahre alt sind und wir in einer Großstadt wohnen .

9

Hey,

ich habe etwas studiert, das zwar interessant war, mich aber beruflich kaum vorwärts gebracht hat. Es war also mehr ein Spaßstudium, das mir eine schöne Zeit beschert und gelehrt hat, gründlich zu recherchieren und meine Gedanken besser zu ordnen. - Ungemein wichtig für mein liebstes Hobby. Zwischendurch wollte ich mein Studienfach wechseln, aber in einen Bereich, der zur Folge gehabt hätte, dass ich vermutlich eh wieder was Fachfremdes machen müsste, da dort viel über eine Milliarde unbezahlte Praktika und Vitamin B läuft, die ich nicht hatte.

Nun habe ich einige meiner ehemaligen Mitschüler/-innen gegoogelt und festgestellt, welche verantwortungsvollen Jobs sie haben. Manche haben sogar mit Anfang 30 Agenturen oder Firmen gegründet. Wahnsinnig aufregend ... aber, um ehrlich zu sein, nichts für mich. Mein Job im Büro ist nicht anspruchsvoll, doch einige Aufgaben machen mir Spaß, die Bezahlung ist in Ordnung und ich komme nicht völlig erledigt nach Hause und warte nur noch auf den Abend, um ins Bett zu fallen. Zudem machen sie alle sowieso nicht das, wovon ich insgeheim träume. Deshalb fällt es mir nicht schwer, nicht neidisch zu sein.

"Würdet ihr mit 40 nochmal neu anfangen??"

Wieso nicht? Und wenn du eine der Ältesten bist ... egal! Du wärst sowieso nicht dort (wo auch immer du hin möchtest), um Freundschaften fürs Leben zu schließen, sondern um dich beruflich zu verändern.

Wenn wir die finanziellen Mittel dafür hätten, hätte ich längst ein Zweitstudium mit hohem Praxisanteil begonnen.

10

Hallo Du,

Ich bin auch 39 und weiß, was du meinst.😅 Hier auch kaufmännische Ausbildung, aber mit diversen Weiterbildungen und eigentlich tollem, gut bezahlten, Traumjob.

Ich war aber mit 2 Kindern in Elternzeit und dann erstmal wieder nur Teilzeit- und jetzt, da ich aus meiner "Mama-Blase" wieder auftauche, stelle ich fest, dass alle um mich rum die letzten Jahre für z.b. ein Studium oder andere tolle Weiterentwicklungsmöglichkeiten genutzt haben - und ich komm mir so klein und - ja- auch ein bisschen minderwertig vor.

Ich glaub das ist die klassische "Midlife-Crisis". Ich kenne auch viele Frauen, die genau so um den 40. Geburtstag nochmal beruflich alles umgekrempelt haben. Und auch ich hab mich jetzt entschieden, nochmal zu studieren- nicht, weil ich studiert haben möchte, sondern weil mich die Inhalte fachlich unendlich reizen.

Was spricht bei dir denn dagegen, es nochmal zu probieren und dich quasi "neu" zu erfinden? Du bist noch nicht mal 40, du wirst noch mindestens so lange arbeiten, wie du bis jetzt schon gearbeitet hast- da ist es doch viel besser, das in einem Bereich zu tun, der dir Spaß macht und dich erfüllt? Wenn du sagst, Sekretariat ist genau das und gefällt dir: dann passt ja alles, lass den Neid an dir abperlen. Wenn da allerdings eine latente Unzufriedenheit am Job dahintersteckt, dann hör auf deinen Bauch und versuch rauszufinden was du eigentlich wirklich möchtest. DU für DICH. Nicht für die anderen.

Bearbeitet von edge-of-reason