Kann man so leben?

Hallo ihr Lieben,

hoffe ich bin hier richtig bei euch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll. Aber bitte seid ehrlich und sagt mir eure Meinung, Erfahrungen und sehr gerne auch Ratschläge. Bin für alles offen. Danke euch schon mal im Voraus.
Nun zu meinem Problem. Ich bin 35 Jahre alt und möchte den Weg der "Single Mom by Choice" gehen und wollte in zwei Monaten anfangen. Nun wurde mir aber meine Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt! Und nun weiß ich nicht mehr weiter. Der Wohnungsmarkt hier in meiner Gegend ist verrückt. Ich müsste mind. 60% meines Gehaltes nur für die monatlichen Kosten ausgeben. Meine alte Wohnung war sehr günstig. Bis ich was neues finde komme ich bei meinen Eltern unter. Sie haben ein großes Haus, wo ich den ganzen oberen Stock für mich nutzen dürfte, Bad+Küche müsste ich mir teilen.
Würdet ich euren Kinderwunsch deshalb aufschieben und zuerst eine neue Wohnung finden (was bei diesen Preisen sehr lange dauern kann) oder trotzdem die Behandlung starten? Kann so ein Zusammenleben klappen?
Wir verstehen uns sehr gut und wir wären willkommen sollte es mir einer Schwangerschaft schnell klappen. Weiß nur nicht wie schnell ich wieder ausziehen kann, sobald das Kind erstmal da ist. Ich möchte dann nicht mehr Vollzeit arbeiten, mit Teilzeit und der alten Wohnung wäre es sich finanziell gut ausgegangen, aber jetzt wo alles so teuer geworden ist...

Was würdet ihr in meiner Situation tun?

Bin so traurig

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich musste bei deinem Beitrag richtig staunen, denn er könnte fast von mir sein! Ich bin ebenfalls SMBC und wohne im Haus meiner Eltern (DG, aber Küche muss ich bei ihnen mitnutzen). Während der SS bin ich in das Haus meiner Eltern eingezogen, da sie mich zu Beginn unterstützen wollten und ich sehr dankbar für dieses Angebot war. Meine vorherige Wohnung war leider auch "offen" gestaltet, d.h. zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer gab es keine Tür, sondern nur eine Wendeltreppe. Nicht gerade praktisch mit Baby...

Der Plan war eigentlich nach 1 Jahr wieder auszuziehen und mir mit der Kleinen eine eigene Wohnung zu mieten, aber da meine Eltern (insbesondere mein Vater) gesundheitlich stark abgebaut haben, der Vater in diesem Jahr mehrfach am Herzen operiert werden musste usw. sind meine Eltern im Alltag immer wieder auf meine Hilfe angewiesen (keiner von beiden fährt mehr Auto). Deshalb wohne ich noch immer mit meiner Tochter hier und da das Haus recht groß ist haben wir auch genügend Platz. Klar, es knallt auch mal mit meinen Eltern, aber ich glaube das passiert immer mal wieder wenn man mit anderen Personen zusammenwohnt - jedenfalls kenne ich sowas auch aus meiner Studentenzeit in einer WG *g*. Wichtig ist mir allerdings, dass ich mich auch vor meinen Eltern zurückziehen kann, also wirklich wir (meine Tochter und ich) einen eigenen Bereich nur für uns haben. Den Plan vom Ausziehen habe ich mittlerweile so ziemlich aufgegeben , da ich das Haus sowieso irgendwann übernehmen werden, wir hier zwar nicht mietfrei aber günstig wohnen können und genügend Platz haben. Auch ein großer Garten ist vorhanden und sowas in der Stadt zu finden ist bei uns selten bzw. unbezahlbar! Außerdem ist bei mir Baby Nr. 2 gerade auf dem Weg (gleicher Spender) ;-) Für meine Eltern, meine Tochte rund mich passt die Wohnsituation so und ich muss sagen, dass ich das Konzept eines "Mehrgenerationenhauses" wirklich sehr schön finde. Ich bin leider komplett ohne Großaltern aufgewachsen und finde es schön, dass meine Kinder so intensiven Kontakt mit ihrer Oma/ihrem Opa haben können

An deiner Stelle würde ich vor dem Einzug erst einmal gar keine großartigen weiteren Pläne machen. Lass die SS und die Geburt erst einmal auf dich zukommen und Stress dich da nicht, vorallem wenn es für deine Eltern in Ordnung ist dass du bei ihnen wohnst und du dich auch entsprechend einbringst! Ich habe mir da damals viel zu viel Druck gemacht und letztendlich kam es dann doch wieder anders. Gerade in den ersten Monaten nach der Geburt bist du sicherlich dankbar für Hilfe/Unterstützung aus der Familie, deshalb würde ich wie gesagt einen Umzug um den 1. Geburt des Kindes anstreben. Wenn es doch früher der Fall sein sollte (du findest was günstiges, dein Kind ist mega pflegeleicht und schläft schon durch weshalb du genug Energie für den Umzug aufbringen kannst), dann ist es super aber damit planen würde ich nicht.

Bearbeitet von Alyssa_Manoa
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Ich weiß ja nicht was du verdienst, wenn aber jetzt 60% für eine Miete draufgehen würden, wie stellst du dir das mit einem Teilzeit Gehalt vor (selbst ohne Kind sehr knapp, mit Kind erstrecht!)
Dann kommen die Betreuungskostwn noch dazu.

Ich bin alleinerziehend, lebe nicht in Saus und braus, habe mein Vollzeitgehalt, Kindergeld und Unterhalt, doch Riesen Sprünge sind trotzdem nicht drin.
Der Unterhalt würde dir ja dann auch gänzlich fehlen.

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Bei einem Vollzeitgehalt 60% des Gehaltes für die Miete auszugeben finde ich schon heftig! Da ist eine TZ-Tätigkeit doch gar nicht mehr drin? In dem Fall würde ich das Angebot der Eltern wirklich annehmen und bei ihnen einziehen. Dann hast du eine Unterkunft, selbst mit Kind hättest du genug Platz (und einen Babysitter gleich mit dabei ;-) ) und kannst dir erst einmal Zeit lassen eine geeignete und günstige Wohnung zu suchen. Wegen der Kündigung stehst du nun sehr unter Druck, da würde ich wirklich diesen Weg über das Elternhaus gehen - vorallem wenn ihr euch gut versteht und wirklich genug Platz da ist. Da die Eltern auch den Plan mit dem Single-Mama-Sein akzeptieren und unterstützten, ist das wirklich der beste Weg

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Kommt natürlich drauf an, wie stark dein Kinderwunsch ist. Ich würde wohl am liebsten bei meinen Eltern im Haus Bad und Küche einbauen und das somit zu einer langfristigen Lösung machen. I

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Würde ich auch so machen! Die TE versteht sich doch gut mir ihren Eltern und diese unterstützen ihre Kinderplanung - da sind doch die besten Voraussetzungen für ein gemeinsames Wohnen. Meine ganze Kindheit über haben meine Großeltern (und dann irgendwann nur noch meine Oma) bei uns gewohnt - 3 Generationen unter einem Dach, 7 Personen insgesamt! Obwohl wir ein großes Haus hatten, war es dann immer mal wieder etwas beengt, aber ich kann wirklich nicht sagen dass es nicht schön war oder es meinen Geschwistern und/oder mir an etwas fehlte. Im Gegenteil - ich vermisse die Zeit sogar ein bisschen und würde das für meinen Sohn auch wünschen. Und auch meine Geschwister haben sich nie negativ geäußert. Wir haben alle eine enge Bindung zu unserer Familie.

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Die Miete sollte nicht mehr als 30% des Einkommens betragen. Da musst du auch Teilzeit einberechnen.

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Wäre in der Theorie optimal, aber heutzutage nach meiner Erfahrung immer schwerer umzusetzen. Dafür sind die Mietpreise einfach zu sehr gestiegen. Und so große Abstriche an Größe/Ausstattung hätte ich nicht machen können, dass diese Rechnung aufgegangen wäre. Ich halte es für möglich, auch mit 50% Mietanteil zu leben, zumindest, wenn eine gewisse Gehaltssteigerung absehbar ist. Natürlich kann man dann nicht in Teilzeit gehen.
Habe gerade mal gerechnet, wir sind letztes Jahr in eine größere Wohnung gezogen und haben das Budget bewusst etwas knapp gesetzt, weil wir eben nicht in 5-10 Jahren wieder umziehen wollen. Sind jetzt bei 44% und es funktioniert. Natürlich nicht mit 2-3 tollen Urlauben im Jahr 😅 Da muss man eben schauen, wie man seine Prioritäten setzt.

Bearbeitet von Holyy
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Ja du hast recht, das ist nicht überall und für alle erreichbar. Sollte man aber dennoch im Hinterkopf behalten, gerade wenn die TE noch ihr Pensum reduzieren will.

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Du bist dafür nicht wohlhabend genug. Das geht nur mit Unterstützung/Abhängigkeit deiner Eltern. Frag sie ob sie für die nächsten Jahre(!) dazu bereit wären. Mach es nur , wenn sie aus voller Überzeugung Ja sagen. Alles andere wäre meiner Ansicht nach nicht fair ihnen gegenüber.
Denn du planst mit ihrem Eigentum und ihrer Zeit/Kraft.

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Ich würde in dieser Situation definitiv kein Kind bekommen.
Ich liebe meine Eltern zwar, aber mehr als ein paar Wochen würde ich da nicht wohnen wollen. Wenn man sich mit einem Vollzeitgehalt schon kaum eine Wohnung leisten kann, dann würde ich das Kinderthema aufschieben, denn mit einem Teilzeitgehalt wird es ja unmöglich werden und somit müsstest du mehrere Jahre bei den Eltern wohnen..du bist als gezwungen dort zu wohnen und hast gar keine andere Wahl für den Fall, dass das Zusammenleben nicht gut funktioniert.

Kinderwunsch hin oder her, aber ein bisschen realistisch sollte man das ganze schon angehen 🙂

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Bad und Küche ausbauen/ einbauen und separate Wohnung (mit abschließbarer Tür!) draus machen.

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Was sagen denn deine Eltern dazu? Finden sie es okay, wenn du mit Kind einziehst? Denn dann wird ein Auszug ja schwer. Du findest ja jetzt mit Vollzeitgehalt und ohne Kind nichts. Wie soll es mit Teilzeitgehalt und Kind dann klappen? Da hast du weniger Einkommen und deutlich mehr Kosten 😅

Wenn deine Eltern da nicht voll hinter dir stehen, wäre es mir zu riskant. Was, wenn deine Eltern das plötzlich nicht mehr leben möchten? Wenn ihr euch zerstreitet? Wie willst du dann dich und das Kind „durchbringen“? Und alles zahlen?

Ich hab ja nun ein Kind (bzw inzwischen 2) mit Partner. Aber mir war immer wichtig, dass ich das auch ohne ihn schaffen würde. Klar, nicht so luxuriös wie jetzt, aber von meinem Gehalt könnte ich alles wichtige bezahlen und wir könnten hier wohnen bleiben. Ich wäre da nicht zwingend abhängig. Ansonsten hätte ich keine Kinder bekommen wollen…

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ja, kann man :-)
Ich bin ebenfalls eine Single Mom by Choice, meine Tochter ist 3.

Ich hatte einentollen Job, eine Wohnung bei Frankfurt, schnell schwanger geworden - zack, Lockdown. Also - warum als Single und schwanger alleine in der Wohnung sitzen? War ich also bei den Eltern.Lief okay. Wir reden offen, wenn uns was nervt, motzen uns auch mal an, aber alles im Rahmen und wie in jeder anderen Beziehung und Freundschaft auch.

Kind bekommen und Wochenbett wollte ich sowieso bei den Eltern machen. Dann zurück nach Frankfurt, Rückbildung, Freude treffen, der Herbst kam - und wieder zu den Eltern, da neuer Lockdown. Und währenddessen: Ablehnung Kita-Platz. Tagesmutter gab es auch keine. Und ich hab echt Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt!
Bei den Eltern der Tipp: Frag doch mal hier in der Kita nach? Kitaplatz auf dem Dorf kein Problem, ich könnte also weiter arbeiten - und hab mich dann entschlossen, das Dachgeschoss auszubauen, mit Kredit, Küche und allem drum und dran (war zuvor Speicher!).

Es funktioniert. Wir nerven uns auch mal, aber: Es ist wundervoll zu sehen, wie sie an meine Tochter gewöhnt sind. Sie wandert von einer Etage zur anderen, kennt meine Mutter genauso lange wie ich (aber keine Sorge - ich bin die Mama, wenn es hart auf hart kommt ;-)) und ich habe deutlich mehr Freiheiten und kann auch mal abends weg, da meine Mama Babysitter spielt und sie auch gerne unten schläft.

Man kann sogar sehr gut so leben, sehr sehr gut! Nur muss man vorher mal Tacheles reden, Erwartungshaltungen Care-Arbeit, Erziehung, Finanzen (ich zahle hier für WLAN, wir teilen sämtliche Nebenkosten, Grundsteuer etc), Gartenarbeit - und sie kommen selten hoch, manchmal lade ich Mama hier oben auf ein Glas Wein ein :-)

Häufig kommts im Leben anders, als man denkt. Rede mit ihnen und hör in Dich rein!
Viel Glück für Deinen Weg!

PS: Ich bin davor häufig umgezogen, Berlin, Stuttgart, Frankfurt... zurück zu den Eltern und aufs absolute Kaff hätte ich mir als Single NIEMALS vorstellen können. Jetzt bin ich aber Mama, udn es gibt nicht mehr nur mich in meinem Leben. Mein Kind als SMBC und damit auch der Umzug war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin sehr, sehr dankbar dafür!