Auskunft über Kind geben - KV

Guten Morgen,

bei uns ist es gerade kompliziert - Trennungsschmerz meinerseits seit 5 Tagen…

Ich möchte dem KV nicht seine Tochter wegnehmen oder vorenthalten, aber er stellt sich das so einfach vor, dann wann ER Zeit hst und da ist Will er sie sehen- schließlich habe ich sie ja davor die ganze Zeit gehabt…

Egal ob es dann mal Mo & Di und die Woche drauf Do-Sa ist - wie es eben bei ihm passt.

Klar. Ich bin wütend, enttäuscht etc.

Aber ich wollte einfach mal wissen, ob ich verpflichtet bin, ihm Auskunft zu geben?

Also nicht, wenn sie krank ist oder wichtige Termine oder so.

Aber wenn er eben mal 5-6Tage weg ist - muss ich von mir aus Bilder von ihr schicken? Muss ich mich melden und ihm sagen wie es ihr geht (gut - bei krank ist das wie gesagt wieder eine andere Situation) - muss ich mich melden und sagen sie hat heut schlecht geschlafen?

Oder sind das Dinge - die halt bei jedem im Haushalt dann passieren & „belanglos“ sind, also nicht relevant und man nicht dazu verpflichtet ist & erst auf Nachfrage dann darauf reagieren und ggf. ein Bild zu schicken etc.?

Tochter ist gerade mal 12Monate

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Kann dazu leider nicht viel sagen aber stecke in einer ähnlichen Situation. Ich denke wenn man drüber hinweg ist sieht man das alles ganz anders. Ok wenn du keine zeit hast, dann kann er auch nicht zu euch kommen. Ich würd feste Besuchszeiten ausmachen. Mein Ex ist auch der Meinung er kommt vorbei wie es ihm im Sinne steht, kann er knicken. Wenn wir uns nicht einig werden dann wird’s eben offizielle Besuchszeiten geben

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Verpflichtet bist du dazu nicht.

Ich würde mich selbst als Maßstab nehmen und mir überlegen, was ich gerne hätte. Das Kind ist noch sehr klein und entwickelt sich rasant. Keine Ahnung ob dir das egal wäre, würdest du zwischendurch mal eine Woche lange nichts davon mitbekommen.

LG

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Besinne dich auf deine Elternrolle. Was wäre dir wichtig zu wissen, wenn das Kind später mal eine Woche am Stück oder die halben Ferien beim Vater ist? Das andere Elternteil muss nicht in Dauerschleife informiert werden aber doch schon über Wichtige Entwicklungsschritte. Ein Foto oder eine Kurznachricht mehr schaden nicht. Eine zu w nig über etwas, das dem anderen Lternteil wichtig ist, kann aber unnötig Gräben aufreißen.

Digitale Kommunikation kann es für euch beide einfacher machen. Weniger direkter Kontakt zwischen Euch als Ex-Paar mehr Infos zum Kind. Also Messanger oder Clouddienst nutzen.

Termine: Unbedingt fest planbare Termine gestalten soweit das mit dem Alter des Kindes, euren Jobs etc. vereinbar ist. Das bringe Ruhe ins System.
Noch

Einzelfälle
Schlaf: das zB ist eher unwichtig, sofern es nicht das anderetElternteil betrifft. Ist Besuchstag und es ist absehbar, dass daswegen der Mittagsschlaf viel länher dauert, schadet ein Einzeiler nicht. Dann könnt ihr beide besser planen.

Kurz: Teile mit was a) allgemein wichtig ist oder b) in irgend einer Weise Relevanz für seinen Umgang mit dem Kind hat.


Kopf hoch, je mehr ihr euch beide darauf besinnt, eure Elternrolle ernster zu nehmen als die verletzten Gefühle, desto einfacher wird es mit der Zeit. Leicht ist das zwar nicht entscheidet aber auch darüber, wie gut oder schlecht euer Kind und ihr es in den nächsten 17+ Jahren haben werdet.

Bearbeitet von Boron
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Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich möchte ihm ja auch nicht den Kontakt verwehren - niemals!!

& ich habe ja selbst gesagt - ich habe noch den Trennungsschmerz und fühle oder denke da halt vielleicht auch einfach nicht/noch nicht richtig bzw. ganz richtig.

Aber ich kann auch nicht gutheißen wie er das alles gemacht hat…

Wir wohnen noch zusammen & ich habe heute Nacht auf das Kind aufgepasst.

Jetzt ist sie heute morgen wach geworden. Normalerweise kam sie immer noch mit ins Schlafzimmer spielen & kuscheln

Heute hab ich Sie natürlich direkt mit ins Wohnzimmer genommen.

Er hat nun nichts gesagt - aber ich weiß nicht wie er „innerlich“ darüber denkt, aber es ist doch nicht meine Pflicht das zu machen?

Wenn er nachts auf sie aufpasst und zuständig ist, kann er sie ja auch morgens mit ins Schlafzimmer nehmen…

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> Ich habe nur Angst, dass es dann richtig ausartet und es gerichtlich geklärt wird!

Das schafft aber erst mal Struktur und klare Regeln an denen ihr beide euch orientieren könnt, also die Arbeitszeiten entsprechend legen, eure Termine planen etc. Natürlich wäre es schön, wenn man sich langfristig so gut versteht, dass man nach Bedarf oder Wunsch des Kindes tauschen kann. Aber auch Kinder brauchen Planbarkeit, so dass das auch dann die Ausnahme bleiben sollte, also für den Geburtstag eines Elternteils kann man schon regeln, dass das dazugehörge Wochenende dann beim Geburtstags-Elternteil stattfindet, Familienfeiern, etc.

Da bloß schriftliche Umgangsregelungen nicht wirklich verlässlich sind, kann es durchaus sein, dass der ein Elternteil das Bedürfnis hat, eine klare, vorhersehbare Regelung zu erhalten. Wie sehr das als notwendig erachtet wird, hängt halt auch davon ab, wie verlässlich das Gegenüber jeweils ist. Wenn ihr bisher schon gut miteinander kooperiert hat, kann sich dauraus auch etwas für die Zukunft ergeben, ist das Kind an deinem Sport-Abend halt künftig bei ihm, umgekehrt an seinem Termine-Abend bei dir. Das hängt davon ab, was ihr und das Kind bisher gelebt habt, was die Umstände so erfordern und hergeben.
Das z.B.
> "... aber er stellt sich das so einfach vor, dann wann ER Zeit hst und da ist Will er sie
> sehen- schließlich habe ich sie ja davor die ganze Zeit gehabt…"
klingt nicht nach einer sehr belastbaren Vorstellung. Ihr beide müsst Euer künftiges Leben um euer Kind herum planen. Das braucht aber vorhersehbare, fest geplante Termine - die man einvernehmlich und mit rechtzeitiger Ankündigung abändern kann, aber eben dann geplant.

> Jetzt ist sie heute morgen wach geworden. Normalerweise kam sie immer
> noch mit ins Schlafzimmer spielen & kuscheln
> ... aber es ist doch nicht meine Pflicht das zu machen?

Hier fehlt Kontext: Es ist Werktag. Musste er zur Arbeit und du bist noch im Erziehungsurlaub? "Pflicht" ist schwieriges Wort hier. Aber vielleicht sprecht ihr in einer ruhigen Stunde mal über Eure Vorstellungen /Wünschen / Ideen und "Erwartungen" von der Zukunft für euch und euer Kind. Wenn du z.B. erwartest, dass er mit seinem Einkommen jetzt und künftig fürs Kind und dich mit sorgt während du auch nach der Trennung daheim bleibst, sprächen z.b. nachvollziehbare Überlegungen dafür, dass er eine andere Erwartung an dich hat als wenn ihr beide schon wieder eine 45+x-Stunden-Woche schiebt und auch bisher "draußen" und daheim eure Aufgaben geteilt habt.


> Ich möchte ihm ja auch nicht den Kontakt verwehren - niemals!!
Das ist ehrenhaft und richtig so. Kinder sollen nicht als Hebel oder Verhandlungsgegenstand zwischen den Eltern stehen.

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Nein musst du nicht.. du musst auch nicht Gewehr bei Fuß stehen.

Macht euch feste Besuchstage aus, verabredet mal ein paar Fotos zu schicken und dann kommt an in der neuen Situation.

Zur Nor nehmt euch externe Hilfe, wenn ihr selbst euch nicht einigen könnt.

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Danke für deine Antwort.

Ich habe nur Angst, dass es dann richtig ausartet und es gerichtlich geklärt wird!

Das möchte ich nicht für mich, für ihn und vor allem nicht für die Kleine!

Ich möchte ja doch auch mal Flexibilität zeigen - finde ich auch nicht schlimm. Aber eben nicht auf Dauer nach Lust und Laune.

Also wenn z.b. er Mo-Mi und fragt ob Di-Do geht - würde ich nicht unbedingt nein sagen wenn es mal eine Ausnahme ist.

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Bis ihr euch einen Anwalt nehmen müsst dauert es ja noch.
Aber gerade wenn eben noch Gefühle - welcher Art auch immer - im Spiel sind hilft eine außenstehende Person den Blick auf das Wesentliche zu lenken.: Euer Kind! Verlässligkeit für euer Kind, aber auch Planbarkeit für eure Seiten. Flexibilität ist sicher wichtig, aber von beiden Seiten. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass gleich mit Struktur gestartet werden sollte. Kann dein Ex jetzt machen was er will, dann hört er auch nicht damit auf.

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Hey!

Wie der Schlaf war, würde ich jetzt nicht mitteilen. Wenn das Kind krank ist, schon.

Wende dich ans Jugendamt und lasst euch beraten. Dort könnt ihr euch beraten lassen und auch feste Zeiten vereinbaren. Du musst ja auch planen und kannst nicht spontan springen, wie es ihm gefällt.

Liebe Grüße
Schoko