Plötzlich Kümmervater/Kümmermutter

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal was fragen.

Wie lief es nach eurer Trennung? Ich bin es noch nicht, muss es noch aussprechen.

Mein Mann hat sich für die Kinder nie wirklich verantwortlich gefühlt,Termine, Kindergarten, Schule, beschäftigung usw. eigentlich alles was mit den Kindern zu tun hat, blieb bei mir. Er geht nicht mit den Kindern raus und hängt nur am Handy und wenn er angesprochen wird, reagiert er nicht. Das ist so selbstverständlich geworden, dass die Kinder halt nur noch zu mir kommen wenn sie was wollen. Gibt noch viele Beispiele....

Und nun zur Frage, hattet ihr vor der Trennung einen ähnlichen Partner, der sich danach plötzlich total gewandelt hat und seine Zeit mit den Kindern endlich mal nutzt? Oder ist es danach so geblieben und ihr müsst dem Kontakt auch noch hinterher betteln?

Geht es euch als Alleinerziehende besser oder habt ihr es euch anders vorgestellt? Also bei den Partnern, die vorher schon keine Bereicherung sondern ehr eine Belastung waren, nicht nur in hinsicht auf die mangelnde bereitschaft, sich um die eigenen Kinder zu kümmern. Vielen Dank für eure ehrlichen Antworten🥰

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Hallo,

Für uns war es eine Bereicherung. Unsere Tochter ist seit der Trennung jedes 2. Wochenende und die Hälfte der Ferien bei ihrem Papa. Somit hat sie wesentlich mehr exklusiv Zeit mit ihm als früher. Ich habe Freizeit die ich früher nicht hatte, und er hat hoffentlich mittlerweile erkannt was für eine tolle Tochter er hat.

Liebe Grüße
Sunny

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Hallo
Mir ging es nach der Trennung tausend mal besser in ganz vielen Bereichen
Ich musste wahnsinnig viel zurücklassen schließlich sind 2 Kinder und ich von 5 Zimmern 160qm auf 3 Zimmer 68qm gezogen ja und was das für eine glückliche Fügung war merkte ich sehr schnell ich habe immer eine ordentliche, saubere Wohnung ohne dafür Stunden zu brauchen
1,5 Stunden zack fertig mit putzen und da ist Kühlschrank auswaschen und Flurwoche mit drin
Die Launen vom ex nicht mehr ertragen, keine Fleischberge mehr zubereiten,seine trinkfreudigen Freunde nicht mehr ertragen, kein hinterher räumen mehr keine Fußball ⚽️ Tor schreie mehr usw
Die Kinder sind anfangs alle 2 Wochen und ein Teil der Ferien bei ihm gewesen jetzt fahren sie mit dem Bus nach Absprache zu unterschiedlichen Zeiten hin auch mal direkt nach der Schule
Ich habe wirklich viel Zeit für mich
Finanziell ist es enger aber gut machbar
Ich sehe obwohl ich 6 Jahre älter bin frischer,besser,glücklicher aus als kurz vor der Trennung
Das einzige was ich bereue ist es den Schritt nicht früher gewagt zu haben

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Hallo,

ein Kümmervater wurde er nicht.
Er sieht seinen Sohn im Schnitt alle 5-6 Wochen...

Ich habe mich sehr schnell vom Kindsvater getrennt, da war unser Sohn 11.5 Monate alt.
Er machte nichts, Gespräche führten nicht zur Besserung und ich spielte ein halbes Jahr mit dem Gedanken "Trennung".
Diese zog ich an meinem 20. Geburtstag durch.

Bis heute bereue ich nichts. Ich war 4 Jahre alleinerziehend.
Manchmal war das Geld knapp (ich musste mir mein Leben erst aufbauen), aber wir waren glücklich und haben gemeinsam sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit! 🥰

LG

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Ich bin sicherlich kein Maßstab, aber beide Kinder haben tollen Kontakt zu ihrem Vater.
Sie sind nicht schlechter gestellt als wären wir eine "intakte" Familie. Der Vater der großen kümmert sicher sehr viel, ist engagiert ... so ca 4 Jahre nach der Trennung fing es an. Vorher war es schwierig. Allerdings war er sehr verletzt, da ich mich getrennt hatte und mich alleine sehr wohl fühlte.

Vater von NR.2 möchte sich gern kümmern, es fällt ihm aber schwer. Es wird auch nicht mehr besser werden. Dafür ist er zu bequem. Es ist ihm wichtig, dass er alles machen kann, Sport, Kino, Arbeit wie er will, Geld ausgeben etc pp ... all dies führte zur Trennung. Da er sich eben nicht ans Familienleben anpassen wollte. Ich bin also nicht belasteter als vorher. Nur freier und finanziell etwas enger.

Ich denke, wenn er sich wirklich alle 14 Tage Zeit fürs Kind nimmt, Dann wird er sich schon intensiver kümmern. Wenn er daran kein Interesse hat, wird er das nicht tun. .... da können wir als Mütter ( oder andersrum auch Väter ) nichts dran ändern. Es kostet nur viel Energie sich darüber zu ärgern.

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Mein Ex ist wie deiner gewesen, nur gespielt und Zeit für sich beansprucht, um gemeinsame Familienzeit hat man betteln müssen - und dann durfte es für die anderen nix kosten.
Auf Kosten von anderen hat er nur das Teuerste genommen.
Gekümmert hat er sich nie.
Das Kind war Mittel zum Zweck, um die Frau zu binden und dann ging der Streit ums Geld los. In Elternzeit muß ich von meinem Ersparten ständig drauf legen und er hat sich arm gerechnet. Konto überzogen, Miete mangels Deckung einmalig zurück gekommen. Etc.
Nie gewickelt, gefüttert, zum Arzt gegangen oder Ähnliches.

Nun plötzlich hat er von seiner Mutter etwas geerbt und macht auf einmal aif den Übervater.
Tatsächlich hat er sogar erstmals ein paar Kleider für das Kind gekauft und sogar einen Kindersitz (musste zuvor immer mitgegeben werden).
War einmal beim Arzt mit dem Kind, als es krank bei ihm wurde.
Und ist sogar einmal in Urlaub gefahren.
Leider sieht das Kind die Lieblosigkeit und die Berechnung (macht genau so viel wie er muss um im Gedächtnis zu bleiben) ja nicht, oder vielleicht ist es auch gut so.
Selbst fühlt man sich aber schlecht dabei.
Jedenfalls gab es immer Kontakt nach der Trennung.
Anfangs musste ich mitgehen, weil das Kind sich an mich klammerte und den Vater gar nicht richtig kannte.
Jetzt wird mir vorgehalten, wie toll er sei.