Schwer, Wohnung / Wohnort / Nachnamen aufzugeben

Hallo,

mein Freund und ich ziehen jetzt zusammen und wollen heiraten.

Ich werde zu ihm ziehen und auch seinen Nachnamen annehmen, das steht auf jeden Fall fest und das möchte ich auch.

Mir fällt es nur trotzdem schwer, so vieles aufzugeben.

Meinen Nachnamen mag ich eigentlich sehr (möchte aber trotzdem, dass wir beide seinen haben).

Besonders schwer fällt es mir, meine schöne Wohnung aufzugeben. Ich habe eine schöne kleine Wohnung in toller Lage, um die mich viele beneiden. Balkontür direkt neben meinem Bett. Ruhige Lage, aber nur 15 Min. zu Fuß bis in die Stadt.

Aber es gibt keine andere Möglichkeit. Mein Freund hat eine größere Eigentumswohnung. Alle anderen Möglichkeiten, außer dass ich zu ihm ziehe, kommen nicht infrage, sind zu teuer oder zu kompliziert. Irgendwann vielleicht noch was Neues/Größeres zu suchen, lassen wir uns offen.

Fiel es euch trotz aller Freude auch schwer, vieles aufzugeben (Wohnung, Wohnort, Nachname) und habt ihr euch schnell daran gewöhnt?

Bearbeitet von Kyrella
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Hm, geht es hier wirklich um die Balkontür neben dem Bett? Oder meldet sich da ein Bauchgefühl, welches du vielleicht doch nicht so ganz ignorieren solltest?

Da jetzt hier schon der zukünftige Name Thema ist, wird die Hochzeit sicherlich bald anstehen, oder? Aber ihr habt noch nie zusammengelebt.
Und du ziehst jetzt in sein Eigentum, welches immer sein Eigentum bleiben wird. Im Fall einer Trennung ist dein Auszug klar vorherbestimmt. Auch etwas gemeinsames suchen oder sich aufbauen, das steht irgendwo in den Sternen.
Anderer Wohnort, hm....Freunde, Bindungen, Sicherheit aufgeben, das muß man aus ganzem Herzen wollen.
Wenn du deinen Nachnamen so sehr magst, warum möchtest du ihn dann abgeben? Weil man das so macht?

"Aber es gibt keine andere Möglichkeit.".....doch, es gibt ganz viele andere Möglichkeiten, zu jedem Punkt, wenn man denn möchte.

Wenn es dir also aktuell wirklich schwer fällt, dann ignoriere das nicht. Sondern geh noch einmal ganz in Ruhe in dich und prüfe, ob du hinter wirklich hinter deinen anstehenden Entscheidungen stehst. Für mich klingt es nicht so.

Zu deiner Frage, nein ich kenne diese Gedanken nicht. Ich könnte keine Hochzeit planen, wenn ich vorher nicht das Zusammneleben unter einem Dach ausgiebig getestet hätte. Ich hätte Schwierigkeiten, in das Eigentum eines Partners zu ziehen, anstatt sich gemeinsam etwas aufzubauen. Ich könnte mich nicht mit der einfachsten Lösung zufrieden geben, wenn ich nicht komplett dahinter stehen würde. Ich habe kein Problem damit, irgendwo neu anzufangen, insofern wirklich alles einen Sinn ergibt und es sich für mich gut anfühlt.

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Ich glaube, da muss man schon ein lockerer Typ Mensch sein, der überall wohnen kann. Wenn man es aber nur für den Partner macht, sehe ich schwierige Aussichten. Wenn die Beziehung nicht gut läuft, wird man es ihm wahrscheinlich vorwerfen, außerdem kann es durchaus schwierig werden Freunde und Anschluss zu finden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich für eine Beziehung nicht mehr als 30 km Umzug in Kauf nehmen würde.
Wie weit ziehst du denn weg ?

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Ich denke andere Möglichkeiten kommen natürlich in Frage, aber er hat halt für sich die einfachste gewählt. Eigentum kann man vermieten etc. pp

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Meinen Namen abzugeben fiel mir überhaupt nicht schwer. Auch wenn ich mir im nachhinein denke das der alte besser wäre da es einfach kein alllerweltsname gewesen wäre ;)

ich bin damals auch zu meinem (jetzt) Mann gezogen, einfach weil meine Wohnung zwar für mich alleine wirklich toll war aber so dumm geschnitten das es für zwei Personen unmöglich gewesen wäre.

Allerdings habe ich direkt klar formuliert das ich nicht für immer dort in seiner Wohnung bzw. überhaupt in dem Ort leben möchte. War ok und schneller als gedacht kam dann von ihm auch das man sich doch jetzt um was neues kümmern könnte. Ja, er hat scheinbar bemerkt das ich mich tatsächlich nicht wohl gefühlt habe dort. Leben nun wieder in meinem Wunschort und einer Wohnung die uns beiden gefällt.

Bei einer eigentumswohnung vielleicht nicht ganz so einfach. Aber ich würde sie dann vielleicht einfach vermieten und so zwar behalten aber eben dennoch woanders wohnen können. Dient sie eben als Anlage fürs Alter :D

Bearbeitet von SireaParva
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Wir sind zusammen umgezogen in eine gemeinsame gesuchte Wohnung.
Später dann nochmal gemeinsam was Neues gesucht - 40 km weiter- und weil der Makler nicht in die Hufe kam mit dem Mietvertrag...haben wir dann zufällig ein Haus entdeckt, was gerade auf den Markt kam - und haben das gekauft.

Beides waren halt gemeinsame Umzüge und gemeinsame Entscheidungen.

Bezüglich Heirat

Mein Mann hat meinen Nachnamen angenommen-- weil der besser zu unserem Traumnamen für ein Mädchen passte...
Schwanger war ich übrigens erst nach der Hochzeit....


Ich finde unsere Vorgehensweise nach wie vor am Besten.


Meine SIS hat es auch so gemacht -- sie ist mit ihrem Freund gemeinsam auf Wohnungssuche gegangen - sie haben zusammen entschieden- sind zusammen gezogen als beiden die Wohnung gefiel...

Heirat : Beide haben ihren Nachnamen behalten.

Von daher -- es gibt immer andere Möglichkeiten als die Eine, die Du oben beschreibst -- wenn Beide das wollen.

Deine Lösung klingt so nach " alter" Generation -- die Frau gibt alles auf für den Mann - ist aber nicht glücklich damit, aber es wird ja so erwartet. Meine SE haben das so gemacht...

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Ach, das mit dem Umziehen fand ich jetzt relativ neutral. Da kann ich mich nicht mehr an meine Gefühle erinnern. Aber ich war unfassbar froh über den neuen Namen. Mein Vater kommt aus dem Ausland. Meinen alten Nachnamen kann in Deutschland keiner korrekt aussprechen. Da haben wir uns als Familie, also meine Eltern, Geschwister und ich, schon mit einer eingedeutschten Variante arrangiert. Dazu kommt aber noch, dass die Schreibweise so außergewöhnlich ist, dass der Name trotz Buchstabierens immer wieder falsch geschrieben wird. Ich musste an der Uni fast jeden Schein, dazu Zeugnisse, Führerschein, amtliche Bescheide usw. zurückgehen lassen.

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Wie weit ziehst du denn weg?

Ich kann dich verstehen. Klar ist man etwas wehmütig, wenn man was gewohntes aufgibt. Ich habe mich auf auf die Hochzeit gefreut, aber die Vorstellung einen anderen Namen zu haben, war echt komisch. Ich habe mich auch riesig auf unser Haus gefreut, dennoch habe ich der kleinen Wohnung mit Blick über die Stadt hinterher getrauert. Das ist doch ganz normal und heißt nicht, dass dein Freund dich da zu irgendwas drängt. Ihr habt zusammen entschieden. Und eine Entscheidung ist nicht für immer in Stein gemeißelt😊

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Hmm ich finde schon, dass es andere Möglichkeiten gibt.
Der Partner meiner Freundin hat auch im Eigentum gewohnt, die Wohnung hat er dann vermietet, als er mit ihr zusammen gezogen ist.
Ihr war wichtig, gemeinsam was Neues aufzubauen. Alternativ hätte sie sich wohl auch drauf eingelassen, zu ihm zu ziehen, aber seine Wohnung dann zusammen neu einzurichten.
Wäre das vielleicht eine Idee? Dann wäre die Wohnung auch ein bisschen "deins".

Ich hänge an meinem Nachnamen, deswegen hab ich ihn behalten. Mein Mann hat meinen angenommen. Ist ja heutzutage nichts besonderes mehr.
Hätte er seinen behalten wollen, hätte er das natürlich tun können. Ihm war das aber nicht so wichtig wie mir.

Unseren Wohnort haben wir zusammen ausgesucht. Trotzdem fiel es mir schwer, meine Wohnung aufzugeben (ähnlich wie bei dir, klein aber fein, perfekte Lage, wunderschöner Balkon).
Jetzt wohnen wir ländlich, dafür in einem Haus und ja, manchmal hadere ich immernoch ein bisschen damit. Für Kinder ist es natürlich toll, damit tröste ich mich dann. Aber die ganzen Möglichkeiten einer Großstadt fehlen natürlich. Dafür ist es hier sehr sicher und sauber :-)

Also ich denke, es ist ganz normal, was du gerade fühlst.
Es ist ja auch ein großer Umbruch, das macht man nicht mal eben so.
Grade eine Wohnung, in der man sich wohl fühlt und wo alles stimmt, ist Gold wert. Klar, dass es dir schwer fällt, diese aufzugeben.

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Ich schließe mich Butterstulle an: höre unbedingt auf dein Bauchgefühl. Müssen tust du nämlich gar nichts. Wenn du dich mit einer getroffenen Entscheidung nicht wohl fühlst, dann ziehe sie nicht weiter durch. Es gibt immer die Möglichkeit, etwas zu korrigieren oder anders zu entscheiden. Das ist das Leben.
Daher höre auf deinen Bauch, handle nicht überstürzt und versuche, dass es dir wieder gut geht.

Ich würde heutzutage nur noch eine tolle Wohnung aufgeben für was noch besseres. Wenn es das wäre, würdest du dich zu 100% wohl damit fühlen. Wenn man Heimatverbunden ist, sollte man ebenfalls eine andere Lösung finden und ggf in der Mitte von beiden neu durchstarten.

Bearbeitet von Diddl97