Familienfest vs. Auswahltraining

Ich bin gerade so sauer. Wir sind morgen auf einer Kommunion in der Verwandtschaft. Und mein Mann hat meinen Sohn für morgen bei einem Auswahltraining (Fußball) angemeldet. Bei der Anmeldung wusste er schon von der Kommunion und hat es trotzdem gemacht. Mit der Begründung: das Training ist nur 1x im Jahr, also für dieses Jahr ne Einmalige Chance. Ich war schon bei Anmeldung sauer, nun kommt’s aber noch dicker: es geht bis 15 Uhr, über das halbe Fest ist da gelaufen. Ich dachte es geht bis Max 12 Uhr (hätte ich auch doof gefunden, aber gut, dachte er verpasst nur die Kirche, zum Essen wäre er wieder da), da es um 9:30 Uhr beginnt. Ich denke, mein Mann hat es mir wissentlich verschwiegen. Nun ist hier echt dicke Luft.

Übertreibe ich mit meiner Ansicht, dass ein solches Fest wichtiger ist? Vor allem, wenn das länger bekannt ist??

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Es fehlt in deinem Text dein Sohn. Ist es sein Wunsch oder möchte der Papa gern, dass der Sohnemann Fußball spielt?
Wenn mein Kind den Wunsch hätte mit Fußball spielen anzufangen, dann wäre das für mich wichtiger, als eine Kommunion in der Verwandtschaft. Von dem Hobby kann dein Kind profitieren, aber von der Kommunion? Ist vermutlich weder für dein Kind, noch für das andere überaus wichtig (also die Anwesenheit von deinem Kind).

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Mein Sohn ist schon 11, spielt seit eh und je Fußball, mein Mann ist auch Trainer. Auswahl bedeutet bei uns eine Mannschaft von sehr guten Spielern der Region. Meist werden spätere Profifußballer in Spielen verschiedener Auswahlmannschaften gegeneinander gesichtet. Unser Sohn ist aber technisch überhaupt nicht so gut. Er rennt viel, hat gute Ausdauer. Es gibt aber viele bessere. Sieht auch mein Mann so.

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Naja aber wenn dein Kind den Willen hat, dann muss man das doch unterstützen, auch wenn er nicht so wirklich gute Chancen hat. Das hilft ihm vll auch sich besser zu reflektieren.
Wie schon geschrieben, für mich wäre das wichtiger. Ist natürlich extrem blöd von deinem Mann nicht eher bescheid zu geben, sodass ihr rechtzeitig bescheid geben konntet, aber jetzt ist es halt so. Ich würde deinem Mann aufs Auge drücken, dass er dann bei den Gastgebern einen Tag später anrufen darf um sich zu entschuldigen.

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Wenn es die Kommunion von eurem Kind wäre und Mann und Bruder fehlen, dann fände ich das unmöglich.

Aber es ist nur eine Kommunion in der Verwandtschaft - für euren Sohn wahrscheinlich total langweilig.

Solange euer Sohn !!! dorthin will, würde ich es ihm erlauben - und das ein Elternteil dabei ist auch klar.

Man kann den Kids ja nicht einerseits sagen, sie müssen zum Training regelmäßig gehen aber sobald irgendeine Verwandtschaftsfeier stattfindet ist das Training ( etc) unwichtig und nicht so ernst zu nehmen....
So nachdem Motto - schwänzen geht gar nicht - es sei denn es feiert jemand in der Verwandtschaft was, dann darf man doch schwänzen..
Dann stellt man ja die Wichtigkeit der Feier höher als die Wichtigkeit des Hobbies/ der Mannschaft etc.
Was ziemlich daneben ist, denn man lässt seine " Kollegen" nicht hängen, wenn man nicht krank ist....
Das Hobby ist fürs Kind wichtiger als eine Verwandtschaftsfeier und so sollte es auch behandelt werden.


Letzten November waren wir am Samstag auf einem Badminton Turnier -- meine SM hatte an dem Tag Geburtstag - und ja, das Datum ist natürlich jedes Jahr bekannt.
Sie hatte aber vorher nicht wirklich gesagt, ob sie feiert oder nicht.
Also haben wir natürlich dem Turnier zugesagt - fand sie nicht gut...war uns aber egal. Wir können nicht die Hobbies der Kids hinten anstellen, die haben auch eine Verpflichtung dem Verein gegenüber.

Dieses Jahr im Januar hatte meine Mutter den 80 Geb. an einem Sa- wir hatten aber schon im Mai23 genau für den Samstag einen Probentermin vom Theater von unserem Sohn bekommen.....
Und ja, unser Sohn wäre dort gewesen- wenn der Termin nicht wegen Krankheit abgesagt worden wäre.


Ich finde es wichtig unseren Kids zu vermitteln, dass wir ihre Hobbies ernst nehmen und sie und ihre Wettkämpfe/ Turniere/ Auftritte natürlich Priorität haben vor anderen Aktivitäten/ Feiern.

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Ich würde das davon abhängig machen, wie wichtig das Training ist, ob dein Sohn überhaupt eine Chance hat, ob er selber hin will... So wie ich dich verstehe, ist das ja jetzt nur ein Vorfall von vielen, wo das Hobby deines Mannes Vorrang hat. Wenn man nicht gerade in der Profi-Liga spielt, dürfte es machbar sein, bei wichtigen Familienfeiern mal bei einem Spiel zu fehlen - wird ja so oft nicht vorkommen. Muss man eben früh genug kommunizieren.

Bei wirklich entscheidenden Sachen finde ich es nicht so schlimm, eine Familienfeier halb zu verpassen. Ich war auch schon auf zahlreichen Feiern ohne Mann, weil es halt beruflich nicht ging. Aber wenn er eine Wahl gehabt hätte und dann konsequent sein Hobby der Familie vorzieht, würde ich das mal grundsätzlich zur Debatte stellen. Man kann es halt auch schwer mit "Er mag keine Menschen" oder "Er ist eben nicht so sozial" erklären, wenn einer die Feiern immer absagt, um einen Mannschaftssport auszuüben :-D

Bearbeitet von roseately
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Hi,
hatten wir heute auch. Er hat gespielt, seine Mannschaft hat die Quali gepackt. Danach hat mein Mann ihn eingesammelt, er ist dann noch auf‘s Fest und ich hatte auch noch eine Veranstaltung, bin also früher gegangen. Manchmal gibt es halt blöde Häufungen.🤷‍♀️

vlg tina

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Da bei Auswahltrainings ja in der Regel nicht jeder mitmachen darf und euer Sohn jetzt diese vorerst einmalige Chance bekommt, würde ich da ein Auge zudrücken und ihn mitmachen lassen. Er kann danach immer noch zur Feier dazustoßen.

Ein normales Spiel kann man mal für eine Kommunion absagen, aber so eine einmal im Jahr stattfindende wichtige Sache, die ja auch evtl dem weiterkommen deines Sohns in seinem Hobby dient, würde ich voll unterstützen. Am Ende hat dein Sohn mehr davon, wenn er tatsächlich genommen wird, anstatt einmalig zur Kommunion von der Verwandtschaft zu gehen. Er scheint ja selbst auch dahin zu wollen und vielleicht wird er ja sogar genommen. Ansonsten wird er sich vielleicht immer fragen, was wäre wenn und wer weiß ob er nächstes Jahr noch mal die Möglichkeit bekommt. Es macht doch auch kein Sinn, wenn er mit schlechter Laune dann den ganzen Tag bei der Feier rumsitzt.

Lass ihn nachkommen und entspann dich und kommunizier es einfach auch so, dass er vorerst einmalig die Gelegenheit hat, dort genommen zu werden. Die meisten werden das verstehen.

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Es macht auch einen Unterschied, wie du das deiner Verwandtschaft sagst. Sagst du es gleich etwas genervt, kommen natürlich die Fragen warum du es nicht verbietest….
Wenn du ganz selbstbewusst und freudig erzählst, dass dein Sohn Auswahltraining hat und du dich voll für ihn freust und es sooo schön wäre, wenn es tatsächlich klappen sollte, dann fragt dich niemand warum du das verbietest und falls doch, dann sagst du, weil es richtig und wichtig ist, das er hingeht. Steh hinter der Entscheidung deiner Familie!

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Es ist aber nicht die Entscheidung meiner Familie, sondern die meines Mannes. Es meldet sich nicht der Verein an, sondern jeder seinen und am Ende des Tages wird ausgewählt, wer in dieser Mannschaft spielen darf. Als mein Mann gefragt hat, hat mein Sohn natürlich ja gesagt. Aber ich finde es nicht gut, wenn man was anderes schon zugesagt hat und dann was besseres kommt und man dann absagt.

Bearbeitet von Sauerkrauts
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Du musst es ja nicht so empfinden, du kannst es deinem Mann ja so mitteilen, aber vor der Verwandtschaft würde ich zumindest so tun, um mir Diskussionen über meine Ehe zu ersparen 🙈

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Das Problem ist die Kommunukation zwischen dir und deinem Mann sowie deinem Sohn.

Das der Termin des Trainings auf den Tag der Kommunion fällt ist zwar ungünstig, aber der Trainingstermin wurde vermutlich auch weit im Voraus den Eltern bekannt gegeben. Wusstest du davon? wusstest du, dass dein Mann euren Sohn anmelden wollte, wusstest du, dass euer Sohn sich dort gerne zeigen möchte?
In welchem Verwandtschaftsgrad steht ihr zu dem Kommunionskind?

So ein Training, auch wenn die Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in die Auswahl genommen werden, ist eine großartige Erfahrung für die Kinder, die dort einfach mal mitmachen möchten.

Unser Kind ist in einem anderen Mannschaftssport unterwegs, aber auch da war gestern Auswahltraining, Heute ist bei einem Mitspieler auch Kommunion in der Herkunftsfamilie, der Wunsch des Kindes ist, bei den Qualispielen heute dabei zu sein. Die Eltern stehen dahinter, also verlässt der Mitspieler die Feier.
Unser Kind hat demnächst auch ein kirchliches Fest, je nachdem wie die Quali läuft, würde an diesem Tag weitere Spiele stattfinden. Bisher habe ich mein Kind davon erstmal abgemeldet, aber wenn es sein größter Wunsch an dem Tag, sein Tag, wäre, dort mitzuspielen, würde ich mich vermutlich erweichen lassen. Natürlich in vorab Absprache mit meinem Mann. Die Gäste würden wir dann zum Anfeuern mitnehmen.

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"In der Verwandtschaft" ist ein sehr dehnbarer Begriff, schließt aber ein sehr enges Verhältnis für mich irgendwie aus. Klingt für mich nach "geht man halt hin, weil es sich so gehört". Ansonsten hättest du ja sicherlich den eng(st)en Verwandschaftsgrad/ das enge Verhältnis erwähnt. Ich lasse mich da gerne in meinen Gedanken korrigieren.

Ganz ehrlich, bei der Entscheidung würde hier keiner lange überlegen und das Kind natürlich zu diesem Training anmelden. Ganz besonders wenn das Kind selber es gerne möchte.

Manchmal muß man eben Prioritäten setzen, das ist eben so. Für mich ist also nicht maßgeblich, welcher Termin zuerst stand, sondern eher das Verwandtschaftsverhältnis selber. Wenn es sich zB um das Patenkind deines Mannes handelt, da würde ich auch von ihm erwarten, das er bei der Kommunion anwesend ist....da müsste das Kind dann von jemand anderem begleitet werden (und wenn ich das dann mache).

Das ein Auswahltraining keine Kurzveranstaltung ist, das ist sicherlich auch jedem klar. Du "dachtest" es geht bis ca 12 Uhr...also unterstellst du deinem Mann hier etwas, obwohl du nur "dachtest"? Puh, finde ich heftig oder kam das jetzt nur falsch rüber?

Wie auch immer, nur schwarz oder weiß würde es hier nicht geben. Ach so, die liebe Verwandtschaft.....joah, die kann ja nur bohren, wenn sie bei dir was zum Bohren wittert. Ansonsten kann man das Thema nämlich ziemlich gut abhaken, nämlich dann wenn man dahinter steht. Und wer mich fragt, warum ich meinem Mann nicht etwas verbieten würde....da würde das Gespräch ganz schnell in eine Richtung gehen, die deutlich macht, das ich garantiert einem erwachsenen Menschen nichts verbiete. Und wenn es nur eine hochgezogene Augenbraue und ein vertsändnisloser Blick wäre.

Bearbeitet von Butterstulle
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Ja, wäre auch sauer. Ihr habt bei dem fest zugesagt und damit ist es schade, aber halt nicht möglich beim Auswahltraining dabei zu sein.

Unabgesprochen ist sowieso unmöglich! Wenn es jetzt seit Monaten der tiefste Herzenswunsch eures Sohnes ist, hätte ich mir als Eltern (!) überlegt, ob ihr es nicht doch irgendwie ermöglicht - aber so, wie es bei euch gelaufen ist? Ich wäre stinksauer!