Frühere Affäre ist jetzt mein Chef

Hallo, ich möchte gerne Meinungen zu meinem Problem. Ich hatte vor 22 Jahren eine kurze Affäre mit einem Mann. Ich war damals Single, er verheiratet mit einem Baby. Das Ganze ging nur ein paar Wochen, ich war ziemlich verliebt aber er sah es als Affäre.

Wie gesagt nach ein paar Wochen war es vorbei. Ca. 2 Jahre später lernte ich meinen heutigen Mann kennen und es stellte sich heraus, dass er mit diesem Mann über eine Ecke verwandt ist (seine Schwägerin und er sind Geschwister). Da das Verhältnis mit seinem Bruder eher kühl ist, ist da wenig bis gar kein Kontakt und das war kein Problem.

Vor 2 Jahren hatten wir im Unternehmen eine größere Umstrukturierung und im Urlaub erreichte mich die Nachricht, dass meine frühere Affäre nun mein Chef wird. Schock! Ich konnte es nicht glauben. Jetzt nach fast 2 Jahren, ist es für mich immer noch befremdlich, dass dieser Mann nun mein Chef ist. Aufgrund des Verwandschaftsverhältnisses mit meinem Mann weiss er natürlich Dinge über mich, die ich normalerweise privat halten würde. Das ist blöd und ich fühle mich zunehmend unwohler. Übertreibe ich? Bin ich zu altmodisch? Dazu kommt für mich belastend, dass mein Mann von der Geschichte damals nichts weiß und ich das Gefühl habe ihn zu belügen auch wenn das damals mit ihm nichts zu tun hat.

Mittlerweile trage ich mich mit dem Gedanken mich versetzen zu lassen. Was natürlich blöd ist, weil das Team in dem ich arbeite, ein Traum ist.

Danke euch für die Meinungen!

LG

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Du könntest das im geschäftlichen Sinne ganz professionell sehen und handhaben:

Hinterfrage dich selbst ganz ehrlich, ob du derart befangen bist, dass du deinen Job unter deinem neuen Chef und Ex-Affäre nicht zu 100% ausführen kannst?
Wenn du diese Frage mit „ja“ beantworten kannst, solltest du über eine Versetzung nachdenken und diese auch aktiv anstreben.
Denn befangen schadest du dir selbst im geschäftlichen Sinne auf Dauer, da du befangen nicht mehr 100% deiner Leistung erbringen kannst.
Das Team / die Kollegen sind wichtig, aber im Endeffekt fällt es auf dich persönlich und deine persönliche Leistung zurück. Das sollte am Ende des Tages für dich wichtiger sein.
Vielleicht gibt es im Unternehmen einen anderen interessanten Bereich, der dich geschäftlich weiterbringt?
Das wäre der beste Fall, dann könntest du persönlich durch Weiterentwicklung profitieren.
Offiziell in der Firma könntest du entweder den neuen Bereich als Entwicklungsmöglichkeit angeben oder den Verwandschaftsgrad als Befangenheit.
Deinem Mann könntest du den wahren Grund aber durchaus nennen. Auch nach all den Jahren.
Es ist ja ein Unterschied, ob man täglich und als unterstehende Mitarbeiterin unter einer verflossenen Affäre arbeiten muss, oder zufällig privat über Ecken verwandt ist und sich normalerweise nicht über den Weg läuft.
Privat ist es unbedeutend, aber geschäftlich eben nicht. Da sich die Situation änderte, berichtest du deinem Mann jetzt, zum relevanten Zeitpunkt.
Niemand muss Rechenschaft über seine Vergangenheit beim Partner ablegen, es sei denn eine aktuelle Relevanz trifft ein.

Es wurde eben doch eine Grenze überschritten, ganz platt gesagt: er ist jetzt dein Chef und hat dich schon mal nackt gesehen…unangenehm.
Ich würde unter diesen Umständen auch nicht unter ihm arbeiten wollen.

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Danke für deine sachliche Antwort, das hilft mir sehr. Ja, ich fühle mich befangen und nicht wohl bei der Zusammenarbeit. Ich kann zwar meine Arbeit zuverlässig erledigen aber ich merke immer wieder, wenn es zu intensiveren Gesprächen kommt, werde ich unsicher.

Deine Antwort hilft mir sehr wie ich das angehen kann. Danke!

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Sags ihn einfach wenns mal passt … is ja nun kein Heel

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Nein, er würde nicht verstehen dass ich es nicht schon viel früher gesagt habe.

Bearbeitet von Frau D.
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Jo dann warte halt bis er es wonders mitbekommt

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Hallo,

bei uns in der Firma müssten wir sowas melden. Sowohl die entfernte Verwandschaft, als auch "Liebesbeziehungen" (auch in der Vergangenheit), damit solche Konstellationen dann vermieden werden,

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Das Verwandschaftsverhältnis hat er gemeldet. Damit wurde ich sofort von einem Kollegen konfrontiert als sich die Details nach der Bekanntgabe durchgeschwiegen hatten.

So nach dem Motto, läuft ja gut bei dir wenn man mit dem Chef verwandt ist!

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Ihr müsst eine Affäre melden, die Jahrzehnte lang her ist? Die zu einem Zeitpunkt war, wo beide nichts mit der Firma zu tun hattet?

Mir wäre es unangenehm auf der Arbeit einfach so zu erzählen, dass ich mal eine Affäre hatte 🙈 nein, das wäre mir zu privat

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Wenn du jetzt schon 2 Jahre unter ihm arbeitest und das ganze bisher kein Problem war, warum sollte es dann jetzt plötzlich eines werden?

Die Affäre war offenbar vor 22 Jahren schon unbedeutend und daran hat sich auch nichts geändert. Und auch die verwandtschaftliche Verflechtung ist doch offenbar völlig irrelevant, weil ihr privat kaum miteinander zu tun habt. Und selbst wenn er irgendwelche privaten Dinge über dich weiß, was macht das? Ich leite eine Abteilung mit 20 Mitarbeitern, ich weiß auch einiges Private über meine Kollegen, unsere Stadt ist ein Dorf, also gibt es immer mal jemanden in meinem privaten Kreis, der jemanden von meinen Kollegen kennt und mir etwas zuträgt. So wird es auch anders herum sein. Ich verstehe gar nicht, warum du dir darüber Gedanken machst?

Ich würde darüber weiterhin schweigen und gut ist, es ist und bleibt einfach insgesamt bedeutungslos

Alles Gute

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Ich fühlte mich damit von Anfang an unwohl und das Gefühl wird immer stärker. Ich fühle mich zunehmend unsicher und bin nicht souverän. Das stört mich

Die Affäre war für mich nicht unbedeutend, hab ich auch geschrieben. Ich war für ihn nur Zeitvertreib weil seine Frau (die ich übrigens auch kenne) damals frisch entbunden hatte und wahrscheinlich kein Interesse an körperlicher Nähe hatte.

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Aber ist das nicht was, woran du arbeiten kannst, ohne so drastische Änderungen vornehmen zu müssen? Es ist ja deine Einstellung, die da stört und die kann man ja ändern.
„Vor 22 Jahren“ ist ja schon fast wie in einem anderen Leben gewesen. Für ihn war es unbedeutend, du warst halt verliebt. Passiert. Aber letztendlich ist er in deinem Revier gelandet, in dem du dich aber pudelwohl fühlst. Du müsstest einen Neuanfang irgendwo starten, deinen Mann einweihen (tatsächlich kann ich verstehen, dass er pieksig reagiert, wenn du erst jetzt damit rumkommst) und den Teil deiner Familie ja auch. Ganz schön viel Wallung in deinem Leben, für einen Kerl, der seine Frau betrügt, weil sie wegen des gemeinsamen Babys sexuell nicht verfügbar war -sprich einem Arschloch.🤷‍♀️

vlg tina

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Wie ist denn so der tägliche Umgang zwischen dir und deinem "Chef"?
Was fühlst du ihm ggü?

Bearbeitet von Mari
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Ich arbeite seit über 30 Jahren im Assistenzbereich, auch hier bin ich die Assistentin. Das Verhältnis Chef-Assistenz ist sehr eng, oft auch sehr vertraut. Mit ihm kann ich so nicht arbeiten, er erwartet es aber in gewissen Dingen.

Sachlich betrachtet sollte es keine große Sache sein, trotzdem fühle ich mich unwohl. Dazu kommt dass eine weitere Führungskraft mit der ich auch viel zu tun habe, absolut fehl am Platz ist. Also ein weiterer Faktor bei dem ich mich mit der Zusammenarbeit zunehmend unwohl fühle.

Daher der Gedanke an eine Versetzung

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Ohje, du bist seine (persönliche?) Assistenz? Ja das kann ich mir vorstellen, dass das extrem schwierig ist.
Wie fühlt er sich denn dabei? Habt ihr da mal drüber gesprochen?
Immerhin läuft das so schon seit 2 Jahren?

Ich denke die Entscheidung hängt stark von euren Persönlichkeiten, Werten und täglichem Miteinander ab. Das ist schwer zu pauschalisieren.
Ich habe Exfreunde/Gspusis, bei denen könnte ich mir das Vorstellen. (Allerdings sind diese mit mir nicht fremd gegangen oder hätten mich verletzt, das würde meinen persönlichen Werten widersprechen.)
Ich habe gleichzeitig Chefs hier in der Firma, deren Assistenz ich nie sein wollen würde.

Ich denke du hast deinen Wunsch nach Veränderung schon formuliert, jetzt musst du nur noch wissen wie.

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Ist er noch mit besagter Frau bis heute verheiratet und zusammen? Dann würde ich es definitiv nicht sagen, weil so kannst du eine Lawine losbrechen

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Ja, ist er. Ich bin auch nicht auf Rache aus oder so. Sondern will einfach nur in Ruhe arbeiten und mich wohl fühlen

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Sorry Vlt bin ich altmodisch, aber wie kann man nur mit einem Mann was anfangen der verheiratet und ein Baby hat ? Schämst du dich nicht ? Dann kennst du die Frau auch noch. Wie kommst du überhaupt mit deinem Gewissen klar ? Die arme Frau deines Chefs.
Und dann denkst du über so ein lächerliches Problem nach ob du es deinem Mann sagen sollst, statt mal über dein Gewissen nachzudenken. Die Frau weiß es bis heute nicht nehme ich mal an dass sie damals hintergangen wurde. Mein Gott wo leben wir eigentlich.
Mein Chef wollte mich auch anmachen und wollte mehr. Er hat zwei Kinder . Das zweite wurde gerade geboren und er hat ne Frau zuhause. Hätte niemals mit dem Mistkerl was angefangen. Ich kannte seine Frau und habe den blödmann in seine Schranken gewiesen. Habe mich nie auf seine anmachen eingelassen oder sonst was. warum macht man sowas ? Jetzt hast du das Problem am Hals dass du mit ihm was hattest . Da bist du selbst dran schuld. Sorry aber das ist meine Meinung.

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Zu dem Zeitpunkt wusste ich weder, dass er verheiratet ist, noch wer seine Frau ist. Er hat mich nach Strich und Faden belogen und mich ausgenutzt! Er hat gewusst dass ich verliebt war und hatte seinen Spaß mit mir. Ich war zu dem Zeitpunkt Single.
Mein Problem ist nicht lächerlich, das ist eine Anmaßung!

Ich lasse mich nicht von dir beleidigen, das verbitte ich mir!

Bearbeitet von Frau D.
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"aber wie kann man nur mit einem Mann was anfangen der verheiratet und ein Baby hat ? Schämst du dich nicht ?"

Was soll das denn sein? Victim Blaming?

Hatte bisher gedacht, zu einer Affäre gehören zwei. Aber hier hat wohl TE einen völlig wehrlosen Familienvater verführt und seinen Schwanz verhext ... Ernsthaft?

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Moin,

ich traue mich mal: Der hat Dich längst vergessen. Ein Kerl, der als frischgebackener Vater seine Frau betrügt, die mit den Folgen der Geburt kämpft und körperlich und emotional absolut verletzlich und schutzbedürftig ist, hatte wahrscheinlich in den Jahren danach immer wieder Betthäschen, wenn zu Hause Bratkartoffeln statt Filet Mignon angesagt waren.

Meine Meinung über die Betthäschen, die frischgebackenen Müttern mit dem Betrug voll in die Fre**e schlagen, ist nicht gefragt. Nur so viel: Ein bisschen mehr Frauensolidarität würde uns allen das Leben leichter machen. Gut, dass das Schicksal nichts vergisst und zurückschlägt, wenn auch spät. Sei jetzt so souverän wie mit 22: Dich hat es nicht gestört, in der Ehe die Dritte zu sein und die Schwächste zu verletzen. Heul jetzt nicht rum.

Mollie

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Hast du ihre Antwort weiter oben nicht gelesen?

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Ich muss mich hier nicht rechtfertigen, trotzdem: zu dem Zeitpunkt wusste ich weder, dass er verheiratet ist, noch wer seine Frau ist. Er hat mich nach Strich und Faden belogen und mich ausgenutzt! Er hat gewusst dass ich verliebt war und hatte seinen Spaß mit mir. Ich war zu dem Zeitpunkt Single. Ich fühle mich wegen damals nicht schuldig und ich verurteile sein Verhalten. Er wollte und hatte Spaß. Und ich vermute dass ich nicht die Einzige war.

Er hat erst herausgerückt dass er verheiratet ist, als ein Kollege damals die Flirterei mitbekommen hat und es mir gesteckt hat. Wer seine Frau ist, habe ich erst später herausbekommen.

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Wenn das ganze 22 Jahre her ist, würde ich mich normal verhalten.

Es ist halt damals passiert, aber ich würde das jetzt ausblenden.

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Ja, habe ich versucht, aber es gelingt mir nicht so gut. Ich bin in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm, das macht mich befangen und unprofessionell.

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Dich scheint es immer noch mitzunehmen. Bei fast einem viertel Jahrhundert was das her ist, wäre mir das damals total egal. Würde mich da gar nicht mehr drum scheren. Das ist ja wirklich ewig her.

Wenn es dich trotzdem so mitnimmt, dann lass dir eine andere Stelle geben. Nicht mehr direkte Assistenz

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