Ehealltag und Familienalltag zermürbend

Hallo zusammen,

seit geraumer Zeit bin ich unzufrieden in ´meiner Ehe und Familie. Kurze Info vorneweg: Wir sind eine Patchworkfamilie, mein Mann hat einen Sohn aus 1. Ehen, 9, er lebt die halbe Zeit bei uns (kommt abends mit Papa heim, am WE ist er auch oft da), seit 16 Monaten sind wir verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn, 20 Monate alt. Aus Platzmangel schläft der Kleene im Schlafzimmer.Mein Mann ist selbstständig und arbeitet sehr viel, ich arbeite 80% seit der Kleine da ist. Dazu sind wir noch am Umbauen (1 Zimmer anbauen am Haus), was am Wochenende stattfindet und sich sehr lange schon hinzieht (Geld, Anträge, Bürokram, Bewilligungen etc. etc., mein Mann ist für den Bau zuständig, ihm gehört auch das Haus. Dazu kommt, dass er im Geschäft auch einiges umbauen muss. Ich besitze eine kleine Wohnung, die ich vermietet habe.
Nun zu den Problemen: Mir geht das mit dem Anbau alles wesentlich zu langsam, und einmal hat er mir verschwiegen dass ihm Geld für den nächsten Schritt fehlt. Ich sagte ich habe gespart, nimm das GEld von mir, renn bloss nicht zur Bank, und wirf ihnen Geld in den Rachen, er meinte nein, das will er nicht, dafür sind wir zu wenig Familie dass er Geld von mir annehmen kann. Nun ja, ich habe mal gesagt, eigentlich wär das einzig richtige, wenn man zusammen ein Haus kauft zu gleichen Teilen, und ich stecke ungern Geld in Objekte die mir nicht gehören und wo ich irgendwann in die Röhre schaue. Eigentlich logisch oder nicht? Jedenfalls ist der Anbau immer wieder ein Zankapfel. Ich dränge dass es schneller geht, er ist für den Bau und Koordination von Statiker/Architekt/evtl. Fremdfirmen zuständig, das haben wir so vereinbart. ich habe auch schon oft genug gesagt, wenn Du keine Zeit hast, delegier an mich, ich bin einen Tag zuhause, da lassen sich Dinge erledigen. Aber ich habe oft das Gefühl dass er nicht dahinter ist. Ich verstehe nicht warum man nicht feste Termine mit den zuständigen Leuten vereinbart, alles nach einem perfekten Zeitplan getaktet, dass es zakzakzak #schrei am Faden läuft. So schleift alles dahin, er sieht das anders. Ich bin der Meinung man MUSS den Leuten feste Zeiten angeben (Tag X um 10), er sagt , jaja der XY kommt am Tag X am mittag, toll mittags ist ein dehnbarer Begriff, und die Person steht dann um 2 oder 3 da, man weiss nichts genaues. Wobei ich sagen muss dass in letzter Zeit viel gelaufen ist.Trotzdem, da werde ich äusserst gehässig und fange an Druck zu machen. Und immer stehe ich als Böse da. Gestern ist mir mal wieder der Kragen geplatzt, Der Kleine und ich sind momentan stark erkältet, also zuhause. Der Kleine spielt, ich war grad am Tisch decken, der Kleine hat sein Spielzeug überall verstreut, es sah schlimm aus. Nunja, ich müsste ständig hinterherräumen, also hab ich erstmal den Tisch fürs Abendbrot gedeckt und Salat gemacht, gedacht achje die 2 Männer kommen gleich heim, mein Mann ist extrem ordnungsliebend, bekommt Kotzanfälle wenn eine Sauerei herrscht. Naja, er kommt rein mit dem Grossen, total muffig und wütend, wie siehts hier aus???Ich hab nur gemeint, naja, hab den Tisch gedeckt, der Kleene spielt halt, ich räums auf wenn er ins Bett geht, vorher hats eh keinen Sinn. Er meinte er würde mehr erwarten, der Kleine hat ja wohl keinen Ordnungssinn, und ich soll doch am besten die Bude vermüllen lassen. Da bin ich ausgerastet und habe gemeint, er kann von einem Kleinkind nicht erwarten dass es aufräumt, und er soll erstmal ein Zimmer zustandebringen für ihn dann wär es auch anders, dann hätte er sein Spielzeug vorweigend im Zimmer. :-[ ich war so auf 180 dass ich ihn schliesslich gesagt habe dass er einen Dachschaden hat wenn er solcher Meinung ist, und dass sein überarbeitetes Hirn wohl einen Kurzschluss abbekommen hat. Dieser Meinung bin ich wirklich. Da kommt mir das kalte Kotzen. Solche Einstellungen. Sollen wir salutierend in der Tür stehen wenn die Herren nach Hause kommen?????Und habe ihn gefragt, wer denn die leeren Spielzeugkartons (>Müll) vom Grossen den Keller runterträgt? Die Gelben Säcke versorgt?(und auch danebengeworfenes wieder reinsteckt) Das Altpapier?Glasabfall? Leere Getränkeflaschen runterbringt und durch volle ersetzt????? ICH, verdammt nochmal!!! Und ich gehe 80% arbeiten, erfolgreich mit Meister. Zeig mir andere....Und dass ich nie mehr ein Wort von vermüllen hören will. Soviel zum Thema Bude vermüllen. Ehrlich manchmal komme ich mir vor wie der Arsch der Familie, ein Asylant der nicht im eigenen Heim wohnt, und der Kleine hat nichtmal ein eigenes Zimmer. Vorlaute, trampelige dumme Männer um mich herum (ausser dem Kleinen). Er meint dann nur "zieh doch aus wenn es Dir nicht passt" Ich habe noch gemeint(schon mehrfach) ich könne auch ohne das alles leben, und heute nacht rutschte mir raus, das beste was hier rausgesrpungen ist war der Kleine, aber der Rest....weiss nicht was ich mir dabei gedacht habe. Aber diskutieren kann man mit ihm nicht grossartig, man kommt garnicht dran an den Mann.
Also momentan geht mir das alles gegen den Strich, ich hätte es auch gern anders. Einen besseren Draht zu meinem Mann, und kein Theater mehr, und dass der Umbau endlich im Kasten ist. Ehrlich bin ich total falsch gepolt oder was soll ich machen? manchmal würde ich am liebsten meine Sachen und den Kleinen packen und in meine kleine Wohnung gehen. Dann herrscht kein Gehampel mehr, er hat sein Zimmer, es könnte auch mal unaufgeräumt sein, ich muss nur noch für uns 2 sorgen. Aber das kanns doch nicht sein, immer nur das Zeug zu packen und zu gehen. Was würdet ihr tun? #schmoll

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Hallo,

man, bei euch hat sich aber viel angestaut. Ich würde zu einer Paartherapie raten um das ganze in den Griff zu bekommen.

Ich gehe nur 35% arbeiten, mache den Haushalt und kümmere mich um die Kinder. Bei uns wird Ordnung gemacht wenn die beiden Racker im Bett sind. Vorher hat das sowieso keinen Sinn. Anna ist fast 4 und räumt auf bevor es ins Bett geht. Der kleine ist fast 20 Monate und hilft ein wenig mit, aber er kann nicht alleine aufräumen.

Ich denke dass die Sache mit dem aufräumen etc. nicht der Grund für den Streit ist. Ihr seid seit 16 Monaten verheiratet und trennt nach mein und dein? Wieso habt ihr geheiratet?

Macht euch klar wo eure Proleme wirklich liegen und dann geht diese an. Dann wird der Rest auch besser.

Grüße
Julia

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hallo Julia,

danke für Deine Antwort. Bin froh dass ich mal alles niederschreiben konnte. Ja hast recht, das ist alles ziemlich komplex und viel. Ehrlich gesagt frage ich mich mittlerweile auch warum wir geheiratet haben. Ich hab früher nie viel von Heiraten gehalten, war eher der pragmatisch-kumpelhafte Typ "Einsame Wölfin". Diese Einstellung hat sich geändert, aber vermutlich bin ich wieder auf dem nüchternen Boden der Tatsachen gelandet, frei nach dem Motto "mit Ehe und Familie hat man Probleme die man vorher nicht hatte". Vermutlich sollten wir das wirklich angehen. Andererseits bin ich zu stolz um mir solcherlei (Sprüche von wegen vermüllen, und diese herablassende haltung) gefallen zu lassen, und meine Ansprüche sind hoch, allerdings nicht in meinen Augen, da sind es "Mindestanforderungen" die selbstverständlich sein sollten. Wahrscheinlich bin ich wie immer zu ungeduldig und anpruchsvoll.
Danke und liebe Grüsse

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Hallo,

ich habe auch nie viel von der Ehe gehalten. Wollte nie heiraten und nie Kinder.
Habe es dennoch getan und bin fast immer glücklich. Es gibt schwierige Zeiten und es gibt leichtere Zeiten.
Wir haben schwierige hinter uns. Renovierung vom neuen, alten Haus. Geldprobleme. Wir haben uns auch Nächte um die Ohren geschlagen mit reden und streiten, diskutieren und weinen.
Das angezicke von beiden Seiten kam vom Stress und weil wir beide Bedürfnisse unterdrückt haben, die uns wichtig sind.

Wir haben drüber gesprochen, feste Punkte vereinbart und sind hoffentlich auf dem Weg der Besserung. Wobei ich sage, mein Mann ist es wert. Wenn es Deiner auch ist, dass red mit ihm und lasst alles feindliche und gezicke beiseite. Redet Klartext.

Grüße
Julia

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>>>er meinte nein, das will er nicht, dafür sind wir zu wenig Familie dass er Geld von mir annehmen kann.<<<

Dein Mann hat recht, ihr seid keine Familie.
Er sollte sich fragen, woran das liegt.

Kann es sein, dass ihr zuwenig Zeit füreinander habt? Was du geschrieben hast, erinnert mich an eine schlecht funktionierende WG.

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Hallo gh,

danke für deine Antwort. Autsch, der mit der WG hat gesessen. Stimmt, wenn ich so überlege. Ja wir haben sehr wenig Zeit füreinander, was daran liegt, dass wir keine Möglichkeit haben die Kids mal zu Oma und Opa zu bringen und uns einen schönen Abend zu machen, und dass er viel Arbeit hat, und dann kommt die Baustelle daheim noch dazu. Alles viel, was so zusammenkommt. #schwitz

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ÄHM ich hab nu nicht alles gelesen
ich kam nicht dazu weil die aussage
wir zu wenig Familie
mich imemr raus riss und ich imemr und imemr wieder das las
sorry aber da ist doch das kern problem schlecht hin egal was da noch ist
das ist es warum nix klappt

wenn dieses prob beseitigt ist werden die anderen auch keins mehr sein
aber wenn er sagt ihr seid keine richtige familie ja dann

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Hallo Anira,

Wie meinst Du ja dann.... Soll ich schonmal meine Koffer packen?

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Nee, die bleiben schön im Keller! Augen zu und durch. Du bist eine starke Frau #cool!

Liebe Grüße
Luka

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Ich kenne solche Situationen auch. Mein Mann geht morgens 4 Uhr aus dem Haus und ist gegen 16.30 Uhr zurück. Meist wird dann bis in den späten Abend noch am Grundstück gewerkelt (wir bauen ein altes Bauerngut in Eigenregie aus). Zusätzlich hat er am Woe noch 2 sehr zeitintensive Hobbys. Bei uns auch oft ein Streitpunkt, da ich meist mit den 2 Kindern allein dasitze.
Allerdings gibt es bei uns nicht "meine" und "deine", sondern nur "unser". Und mir persönlich würde es schwer zu denken geben, wenn mein Mann von mir kein Geld nehmen würde, weil "wir nicht genug Familie" sind. Ihr seid verheiratet, also doch eine Familie. Wenn dein Mann anders denkt, würde ich schleunigst nach den Ursachen forschen und notfalls Konsequenzen ziehen. Mich persönlich würde so eine Ausage sehr tief verletzen.

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Neubauten, Umbauten, Renovierungen und dergleichen sind eine deutliche Belastungsprobe für eine Ehe. Wir haben 12 Moante kernsaniert..., da hat man schon mal die gelben Seiten unter "A", wie "Anwalt" in der Hand. Mit Klein- und Patchworkkind setzt man gerne noch einen drauf. Zeit ist immer der begrenzende Faktor.

Das grundsätzliche Problem: man funktioniert nur noch. Der eine mehr, der andere weniger. Für den einen Partner, scheint der andere immer im negativen Bereich und damit am Zuge zu sein. Jeder hat das Gefühl er macht und tut und der andere geht mit der Sonne ums Haus. Das liegt am Tunnelblick.

Reißen wir uns mal die Scheuklappen (nebst eventuellen Brettern) vom Schädel und überlegen, was der Partner den ganzen Tag über so anstellt.....! Sollten wir feststellen, daß die Löcher im Ozon von unserem Herzallerliebsten hineingeguckt wurden, bestünde durchaus Anlaß zur Sorge (und Koffer packen ;-)). In der Regel ist es nicht so.

Nach Deiner Schilderung gewinnt man absolut den Eindruck, daß Du der "Macher" bei Euch bist. Das ist in den meisten Beziehungen so - einer ist der Motor. Natürlich wird man dafür nicht gerne auch noch angemotzt (z.B. in Sachen "Aufräumen"). Durchaus verständlich, daß einem der Draht aus der Mütze springt, wenn man leicht überfordert (auch aufgrund von Krankheit) noch einen Einlauf kassiert.

Ich rate trotz dessen zur Ruhe. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn man tatsächlich mal dazu kommt ruhig zusammen zu sitzen, bietet sich vielleicht eine Gelegenheit die Lage frei von Aggressionen zu besprechen.

GzG
Irmi

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Hallo!
Natürlich kenne ich nicht deinen Fall/ deinen Mann genau, aber ich kenne Vieles, was du schreibst.
Wir haben vor 6 Jahren ein altes Haus bezogen und sind seither am Umbauen bzw. renovieren. Nebenher noch 2 Kinder gehabt. Ich kann dir nicht sagen, wie oft bei uns die Fetzen geflogen sind. Keiner hat Verständnis für den anderen, die Nerven liegen blank. Den unglaublichen Unterschied zum "normalen" Leben merkte ich immer dann, wenn wir mal eine Baupause einlegten. Mein Mann war wie ausgewechselt. Gut drauf und ausgelassen. Ging das Bauen wieder los, war er unerträglich. Was mich bis heute belastet ist, dass er die ganze Umbauerei nur als seinen Verdienst betrachtet. Das ich nebenher 2 Kinder hatte (zeitweise ohne Bad, ohne Heizung, wenig Geld) zählt für ihn nicht als "Leistung". Das macht mich tieftraurig, dass er das nicht als Gemeinschaftsprojekt sieht, nur weil ich nicht auch die Schaufel geschwungen habe. Ich habe es so gehandhabt: Wenn ich gesehen habe, dass er im absoluten Stress ist, dann habe ich mich so gut es ging zurückgezogen (war echt hart). Aber es gab auch Grenzen. Er kam mal auch eine Zeit lang nach Hause und musster erstmal nörgeln. Das ging dann gar nicht. Ich habe auch eine Würde und bin kein Schuhabtreter bei schlechter Laune. ICH muss mich auch zusammenreißen! Versuch einfach durchzuhalten und setz deinen Mann nicht so unter Druck. Das hat meiner gehasst wie die Pest! Er hatte dann das Gefühl: Ich racker mich ab und bin immer noch nicht gut genug!

Ich hoffe, dass ihr das gemeinsam durchsteht! Und ja, du hast recht: man kann nicht immer nur die Koffer packen und gehn.

Liebe Grüße
Luka

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Hallo Luka,

danke! ja dieses Gefühl hat mein Mann auch, so nach dem Motto "Ihr kann man es nie recht machen". Jedenfalls bin ich froh dass Du mir geschrieben hast, So komme ich mal wieder auf den Boden der Tatsachen und dass es noch andere gibt, denen es ähnlich geht oder ging...

Liebe Grüsse

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Ohhhhh ja! Und da jede 2. Ehe geschieden wird, gibt es wahrscheinlich auch viele Frauen und Männer, die die Koffer packen. Ich bin aus vielen Gründen ein absoluter Scheidungsgegner und das nicht, weil ich einen Traumprinzen neben mir sitzen habe! Wie oft habe ich meinen Mann nach Timbuktu gewünscht?!? Wie oft war ich verzweifelt und absolut ratlos? Aber weißt du was??? Ihm geht es mit mir wahrscheinlich genauso. Ich verschwende auch keine Energien mehr damit mir vorzustellen, wie toll es mit Partner xy gewesen wäre...
Was ich mache? Ich konzentriere mich auf die positiven Dinge und halte sie mir wie ein Mantra vor den Augen: Er ist der beste Papa der Welt, unternimmt oft was alleine mit den Dreien, überlegt sich schöne Unternehmnungen. Die Kinder lieben ihren Papa. Er sorgt für uns. In schwierigen Situationen war/ ist er immer ein verlässlicher Partner. So, und was stört mich nun? Er ist jährzornig und oft ungeduldig. Wenn man eine völlig belanglose Frage stellt bekommt man z.B. eine patzige Anwort in der Art: Das ist doch klar!?!? Ich hasse sowas und bin in diesen Dingen völlig anders gepolt. Ich habe immer Verständnis für andere. Geduld und Höflichkeit sind für mich sehr wichtige Tugenden. Da prallen Welten aufeinander! Manchmal denke ich mir, dass sich der liebe Gott bei der Partnerwahl schon etwas denkt, denn irgendwie sind wir jeweils das korregtiv des anderen. Ich werde nicht müde ihm beibringen zu wollen gelassen zu sein und Verständnis für die Schwächen von anderen zu haben. Und er zeigt mir, dass es sich lohnen kann auch mal sein Recht einzufordern und nicht immer gleich nachzugeben, nur damit Friede herrscht.
Der einzige Grund für eine Scheidung wäre für mich körperliche Gewalt und STÄNDIGER psychischer/ seelischer Terror. Aber, wenn man nicht bereit ist, auch mal etwas auszuhalten und runterzuschlucken, braucht man gar nicht erst zu heiraten. (Obwohl ich wirklich davon überzeugt bin, dass es auch harmonischere als unsere Ehe gibt!)

Liebe Grüße, Mara