Eine Million Minuten

Hi🙂

Mein Mann und ich waren gestern Abend im Kino und haben den Film "Eine Million Minuten" geschaut. Es geht im Groben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und um die Sache welches Elternteil kümmert sich um die Kinder und wer verwirklicht sich beruflich und kann das ganze dann mit dem eigenen Gewissen vereinbaren.
Dieser Film hat mich emotional abgeholt und da frag ich mich gerade wie ist es denn bei anderen? Wie lebt ihr das Konzept Familie?

Bei uns ist die letzten Jahre ein toller Wechsel/Wandel passiert und mittlerweile kann ich sagen,dass wir glücklich sind.

Unser erstes Kind ist in Pflege bei uns und kam mit 3 Jahren. Da ich Erzieherin bin, ist er einfach mit mir zur "Arbeit" gegangen und nach Feierabend dann nach Hause. Einen Tag in der Woche musste ich lang arbeiten, da haben meine Mutter und meine Schwester sich abgewechselt mit den abholen und betreuen. Mein Mann war auswärts arbeiten und wir haben uns ab Freitags Mittag bis montags morgen gesehen.
2 Jahre später kam unsere erste leibliche Tochter zur Welt und Mein Mann entschloss sich vor Ort einen Job anzunehmen; 8 Uhr bis 17 Uhr direkt um die Ecke. Eigentlich Perfekt, aber so veraltete Statuten, dass es ein riesen Spektakel gab, weil er 2 Monate in Elternzeit ging. Das hat sich leider nicht mehr gebessert und so hat er wieder einen neuen Job angenommen, in dem er von 7 Uhr bis 18 Uhr unterwegs war. 2 1/2 Jahre nach unserer Tochter kam dann unser erster leiblichen Sohn zu Welt (also Kind #3) und mein Mann nahm wieder die typischen 2 Monate Elternzeit und das auch ohne zusätzlichen Ärger bei der Arbeit. Er selbst merkte nun in der Zeit, dass er mehr Zeit mit uns als Familie will und braucht und einfach mehr an uns beteiligt sein will. Also ging ich nach 1 Jahr wieder arbeiten und er nahm Elternzeit. Es musste sich definitiv einspielen und ich musste lerne meine Anforderungen erstmal zu umdenken. Als wir dann darüber sprachen wie es nach dem Jahr Elternzeit weiter gehen soll, entstand dann der Plan,dass er sich selbstständig von zu Hause macht und wir sogar noch ein weiteres Kind wollen. Nun ist seit 3 Monaten Kind #4 auf der Welt, ich bin wieder in Elternzeit und mein Mann arbeitet seit Januar von zu Hause aus. Auch das muss sich wieder einspielen,aber wir haben alle unsere Aufgaben und unseren Weg gefunden und merken, dass es uns als Familie wirklich gut tut.
Wenn der kleine dann 2 Jahre ist, werde ich auch wieder ein paar Stunden arbeiten gehen ( so um die 20 h) einfach für meinen seelenfrieden, aber ich denke wir machen alles richtig zur Zeit🥰

Ihr seid dran: wie macht ihr das?

Liebe Grüße

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Uns war immer klar, dass wir Kinder nur zusammen bekommen und alles gleich aufteilen. Das war unsere Bedingung.

Im Mutterschutz hatte mein Mann zwei Wochen eigenen Urlaub erst. Dann müsste er theoretisch 2 Wochen arbeiten, Dank Überstunden abbauen war das aber Recht wenig - und im HO (mit Chef so vereinbart). Dann hatte er vier Wochen Sonderurlaub von der Firma. Und schon war der Mutterschutz vorbei.
Anschließend haben wir beide 20h gearbeitet bis unser Sohn 14 Monate war und die Eingewöhnung gestartet hat. Dann haben wir auf 25h erhöht um Partnerschaftsbonus zu bekommen. Als er 18 Monate war lief das Elterngeld dann aus und wir sind beide Vollzeit arbeiten gegangen.
Leider wurde uns nach einem halben Jahr gesagt dass die Kita die Öffnungszeiten reduzieren muss. Deswegen haben wir beide auf 32h reduziert.
Ich arbeitete übrigens als Managerin und verdiene mehr als mein Mann (weil ich schon oft hörte dass das in wichtigen Positionen für Männer nicht ginge und dass die ja meist mehr verdienen)

Haushalt teilen wir auf. Theoretisch macht jeder alles aber klar man sucht sich schon auf was man besser kann (ich kann besser bügeln er ist in der Küche schneller).
Wir haben eine Haushaltshilfe für 2 Stunden die Woche und zusätzlich zum Fenster putzen (viele bodentiefe Fenster mit rausfallschutz aus Glas). Das ist und gemeinsame Zeit wert. Kann aber jeder machen wir er mag.

Wir sind glücklich so, wenn jemand es anders machen will verstehen wir das. Das einzige was wir nicht verstehen ist "ich hab einen wichtigen Job ich kann nicht Elternzeit nehmen" oder "wenn ich den ganzen Tag arbeite bin ich abends KO und kann mich nicht um Kinder kümmern". Das sind faule Ausreden in sehr vielen Fällen. Sagt einfach ehrlich wenn ein anderes Modell zu euch besser passt. Das ist okay und doch schön wenn man gefunden hat war einen gefällt als Familie.

Achso unser Sohn ist 2.5 und hat ein tolles Verhältnis zu uns beiden :-)

Bearbeitet von Inaktiv
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Ja den fensterputzer gönnen wir uns auch 1x im Quartal🙂 was die in 1 Stunde schaffen,würde für uns einen Tag dauern😅

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Hier auch so! Nach 2 Stunden sind alle Fenster geputzt!!! Das dauert bei uns einen Tag ...

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Wir haben einen Sohn, knapp 16.
Als er geboren wurde war ich Studentin, ich hab mit ihm auf 15qm gelebt.
Mein Partner und ich haben uns die Betreuung aufgeteilt, so dass wir beide unser Studium ohne Unterbrechung fortsetzen konnten.
Ausserdem hatten wir Unterstützung durch die Großeltern die den Enkel oft übers Wochenende da hatten, so dass wir lernen, feiern und ausschlafen konnten.
Als unser Sohn 3 war, beendete ich mein Studium und arbeite seit ich 25 bin .
Mein Mann ebenso.
Wir haben beide immer Vollzeit gearbeitet, mir war wichtig nicht kurz nach dem Berufseinstieg sofort in Mutterschutz oder Elternzeit zu gehen oder nur noch in Teilzeit arbeiten zu können.
Daher haben wir unser Kind noch während des Studiums bekommen.
Ich war regelmäßig im Ausland unterwegs, auch mal ein halbes Jahr am Stück , schon im Studium hatte ich ein Auslandssemester als mein Sohn 1 Jahr alt war.
In der Zeit hat mein Mann sich zusammen mit den Großeltern um die Betreuung gekümmert.
Vor 12 Jahren war es noch kein Problem eine zuverlässige Betreuung durch eine Kita zu bekommen.
Heute würde das nicht mehr gehen wo man dauernd ohne Betreuung da steht.
Mein Mann hat sich beruflich auch verändert, er arbeitet zur Zeit im Ausland, ihm war das genauso wichtig wie mir das machen zu können.
Es war immer ein ausgeglichenes Miteinander.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hört sich gut an. Darf ich fragen wie euer Kind das erlebt? 🙂

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Ich müsste ihn fragen.
Er hat sich bisher nicht geäußert.

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Unsere Zwillinge sind 2,5 Jahre.

Mein Mann arbeitet Vollzeit von 6-15 Uhr, ich arbeite seit etwas mehr als einem Jahr in Teilzeit mit 16 Stunden (4x4 Stunden, Freitag ist immer frei). Da ich Beamtin bin, kann ich jederzeit die Stunden erhöhen. Aber ich kann und möchte nicht, da die Zeit sonst Zuhause und bei den Kindern fehlt.

Ich mache an 3 von 4 Tagen Home-Office. Mein Mann ist als Handwerker immer aus dem Haus.

Für mich sind Arbeitszeit und Besoldung so in Ordnung. Ich erhöhe irgendwann mal, aber nicht vor der Einschulung.

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Wir haben 2 Kinder. Mein Mann arbeitet VZ (hatte jeweils 2 Monate EZ und bei Kind 1 war das für seinen AG auch Drama - auch jedes Kindkrank später), ich bin je 2 Jahre in EZ und arbeite dann wieder 30 Stunden.

Die Firma meines Mannes wurde vor 2 Jahren verkauft und der neue Chef ist super familienfreundlich und das merkt man so brutal! Das tat uns tatsächlich richtig gut. Die Arbeitszeiten wurden umgestellt, mein Mann arbeitet freitags nur noch einen halben Tag (die ganze Firma) und das war tatsächlich eine norme Steigerung der gemeinsamen Zeit! Wir lieben es.

Ich würde mich gerne beruflich verändern, mal schauen. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Abwarten.

Weniger als 25 Stunden will ich aber ungerne arbeiten. Ich arbeite nicht nur für meinen Seelenfrieden 😅 sondern auch für meine Zukunft usw.

Mein Traum ist, dass mein Mann und ich reduzieren, aber in unseren derzeitigen Jobs ist das so nicht möglich (ich kann quasi nur Stunden am Tag reduzieren und er nur ganze Tage und das bringt halt Nix 😅).

Aber wir sind ja erst Mitte 30, mal schauen, was noch so kommt 😂

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Wir leben das ziemlich klassische, hier oft als rückschrittlich verrufene, Modell. Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich bin in Elternzeit mit Kind 2, 12 Monate alt. Nach der Geburt der Kinder hatte mein Mann jeweils drei Wochen Urlaub, keine Elternzeit. Ich werde nach drei Jahren Elternzeit mit wenigen Stunden starten, aktuell gehen wir mal von 12 Wochenstunden aus. Kitaplatz wird unser Kind voraussichtlich erst mit 3,5 haben (Planung daher: ich arbeite 8 std am Wochenende und 4 an einem Werktag, den mein Mann mit Kinderbetreuung im Homeoffice abdecken muss, da keine Großeltern zur Verfügung stehen). Wir wünschen uns jedoch auch noch ein 3. Kind, ggf. bin ich nach der Elternzeit dann sowieso wieder im Beschäftigungsverbot.
Mein Mann bringt derzeit unseren Sohn morgens gegen 8:15-8:30 Uhr in den Kindergarten, ich hole ihn dort um 11:45 Uhr ab. Mein Mann kommt zwischen 18:30 und 19:30 Uhr nach Hause. Was mich bisschen nervt ist die Unplanbarkeit des Feierabends weil ich unser Abendessen schwer planen kann. Oft sagt er, er kommt in 20 Minuten und hängt dann doch noch über eine Stunde in einem Meeting fest. Durch seine Führungsposition ist dies jedoch auch notwendig, wenn er den „Hammer fallen lassen würde“, kann es sein dass eine komplette Produktion still stünde. Das war uns beiden aber auch klar, bevor er die Position annahm und ich trage das zu 100% mit. Ansonsten ist die Aufteilung für uns perfekt. Mein Mann liebt seinen Job in der Pharma, braucht diesen Druck, will Karriere machen ( bzw. hat es auch schon, er verdient sehr gut), geht in seinem Beruf auf. Mein Lebenstraum war es immer, eine große Familie zu haben und ich bin durch und durch Mama. Ich gehe in der Rolle auf, habe kein Bedürfnis nach Me-Time oder einer Umverteilung der Rollen. Wenn ich doch mal ankündige, eine Auszeit zu brauchen, was sehr sehr selten vorkommt, steht sie mir aber natürlich zu. Mental load empfinde ich nicht als Belastung, das hab ich einfach so nebenbei im Kopf und kriege es gut organisiert. Macht mir sogar Spaß, ehrlich gesagt. Auch die Termine für meinen Mann. Ich bin dafür jahrelang mit Unlust zur Arbeit gefahren, habe das nur gemacht um Geld zu verdienen. Es gibt mir sonst nichts und war für mich wesentlich anstrengender als ein Tag mit Kind und Baby zuhause!
Vielleicht werde ich mich nach der Kinderplanung beruflich umorientieren, aber derzeit passt es für uns beide so sehr gut und wir sind beide sehr zufrieden mit der Aufteilung. Funktioniert aber nur mit gemeinsamen Finanzen und dem Wissen, dass unsere beide Rollen gleich wichtig und wertvoll sind.

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Für mich ist es nicht rückschrittlich solange alle zufrieden sind 🙂

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Ich finde euch nicht rückschrittich. Im Gegenteil, ihr seid einfach ehrlich zu euch selbst, lebt so dass alle zufrieden sind und lasst euch vom gegenwärtigen Trend nicht beeinflussen.

Ich empfinde die Entwicklung ohnehin gegenläufig. Während die jungen Mütter West in Berufe streben und anders als ihre Mütter nicht zu Hause bleiben wollen, sind manche Mütter Ost dankbar, nicht unbedingt so im Hamsterrad laufen zu müssen wie ihre eigenen damals Vollzeit arbeitenden Mütter.

Bearbeitet von kkjj
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Ich habe drei Kinder (16/14/4).

Ich habe jeweils wieder mit dem Arbeiten (Teilzeit 60 bis 90%) angefangen als die Kinder 13/20/18 Monate alt waren, die Kinder waren in Fremdbetreuung.

Wir wohnen im Osten, da wurde und wird man eher schief angeschaut, wenn man länger als 12 Monate in Elternzeit geht.

Beim ersten Kind war ich also überzeugt das sei normal nach einem Jahr wieder in die Arbeit einzusteigen, habe aber schnell gemerkt, dass ich eigentlich lieber mehr Zeit mit dem Kind gehabt hätte. Beim zweiten Kind war ich eigentlich schon einen Tag pro Woche arbeiten ab dem 15. Monat, da hat dann der Papa aufgepasst. Das war eine gute Lösung. Beim zweiten Kind war ich dann ab dem 20. Monat aus finanziellen Gründen mehr arbeiten. Dazu kam eine Weiterbildung, die genau dann zum letzten Mal angeboten wurde. Das war kräftezehrend für alle, vor allem auch für die Kinder.

Später kam die Trennung und das Wechselmodell. Damit musste ich zwingend so viel arbeiten, dass es zum Leben reicht. Es blieb nicht viel Familienzeit übrig. Die Kinder mussten viel funktionieren.

Jetzt, wo die Kinder schon sehr viel ihre eigenen Wege gehen, sehe ich, wie viel Stress wir hatten, aber dass mir kaum jemand mein Engagement auf Arbeit dankt.

Mit dem Vater von Kleinsten war ich in einer Beziehung, wir haben aber nicht zusammen gewohnt. Der Vater hat sich der Verantwortung und Beziehung letztlich komplett entzogen und ich war und bin mit dem Kleinsten allein. Ich bin beruflich und finanziell safe, wir kommen gut aus ohne üppig zu leben . Aber ich merke, dass ich auch hier lieber mehr Kraft ins Kind bzw. in alle drei Kinder investieren möchte, aber stattdessen im Beruf meine Kraft in die Kinder anderer Leute stecke.

Ich habe zwischendurch noch einmal die Reißleine gezogen und war ein halbes Jahr um den dritten Geburtstag des Jüngsten zu Hause. Auch wenn ich das finanziell jetzt noch abzuarbeiten habe, war das emotional und familiär die beste Entscheidung, die ich getroffen habe.

Es ist einfach etwas Wahres dran: Die Kinder werden so schnell groß und die Zeit lässt sich einfach nicht nachholen.

Bearbeitet von kkjj
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Wir sind nacheinander jeweils 7 Monate in Elternzeit gegangen und arbeiten seitdem beide in Teilzeit. Durch Personalmangel in der Kita und keinen familiären Rückhalt, können wir leider nicht so viel arbeiten, wie geplant. Wir machen das beste daraus und genießen die Zeit mit den Kindern ohne große finanzielle Sprünge machen zu können. Urlaub ist halt die nächste Zeit nicht drin.
Mein Mann wurde auf Arbeit übrigens auch heftig angegangen, weil er Elternzeit genommen hat. Da kamen auch vom direkten Vorgesetzten Sprüche unter der Gürtellinie. Wir haben das trotzdem durchgezogen und seitdem er das gemacht hat, haben ein paar Kollegen schon nachgezogen. Trotzdem wird er nach der Elternzeit vom Kleinen den Job wechseln, um sich nicht jedes mal, wenn das Kind krank ist, beleidigen lassen zu müssen.

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Schrecklich was es noch für Hinterwäldler gibt in der Arbeitswelt,oder?
Das macht mich richtig wütend! Ein Kollege meines Mannes meinte damals" meine ex-frau hat es damals auch alleine geschafft die Kinder zu betreuen" mein mann hat zum glück schlagfertig geantwortet" genau deine EX-Frau! Frag dich mal ob es etwas mit deiner Einstellung zur Familie zu tun hat."

Ich hoffe dein Mann findet den richtigen Arbeitgeber, denn die gibt es🍀

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Der Mann einer Freundin hatte auch so einen wahnsinnig fortschrittlichen Chef. Als ihr Mann dann mal kindkrank machen musste, hat der Chef doch glatt behauptet, nur Mütter hätten Kindkrank-Tage 🤦🏼‍♀️

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Wir bekommen gerade erst unser erstes Kind und es wird wahrscheinlich auch das letzte bleiben, damit Familie-Beruf-Freizeit zusammenpassen können.
Mein Mann ist selbstständig und macht von Mo-Do spätestens um 17Uhr Feierabend und Freitags um 14Uhr.
Er wird keine Elternzeit nehmen, was aber kein Drama ist, da er auch jederzeit im Homeoffice arbeiten könnte.

Ich arbeite im ÖD und werde zwei Jahre Elternzeit nehmen. Ich möchte aber relativ früh wieder mit 10h anfangen im Homeoffice zu arbeiten.
Das Kind wird ab 2 Jahren dann betreut und dank unseren flexiblen Arbeitszeiten können wir dann beide wieder Vollzeit arbeiten ohne, dass jemand zurück stecken muss.

So ist zumindest mal der Plan. Wir hoffen, dass es so umsetzbar ist. Wenn nicht, wird an dem Plan gearbeitet, weil im Grunde alles möglich ist 🙂

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Hört sich doch sehr gut an...ich wünsche euch alles gute🍀

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Vielen Dank 🫶🏼

Ich habe halt Glück, dass mein Arbeitgeber mir fast alles anbietet, was ich mir nur wünsche, nur damit ich nach der Elternzeit nicht woanders hin gehe, sondern da bleibe. Haben einen relativ jungen Personalchef der weiß wie schwierig es ist Fachkräfte zu finden 😃

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Es ist interessant zu lesen, wie es bei anderen funktioniert. Manchmal auch ganz schön schwer (für mich) auszuhalten, gerade wenn die Arbeiten sehr klassisch verteilt sind. Aber ich maße mir selten an, andere Lebenskonzepte zu bewerten...

Bei uns arbeite ich voll, mein Mann 35h, also so, dass er jeden Tag 1h eher zu Hause ist als normal. Er ist kein Karriere-Typ und eher gemütlich, daher gefällt ihm das so ganz gut. Seine Arbeitszeit 8-16 Uhr, mit 4 von 5 Tagen Home Office, gibt uns den Luxus, das wir beide die Kids (4, 7) aus / zur Schule / Kiga bringen können. In der Regel übernehme ich das aber.
Ich bin Lehrerin und arbeite von 7.30-14.30 Uhr in der Schule, dann hole ich die Kinder, fahre sie zum Verein oder wir gehen einkaufen, zu Spieldates, basteln usw... Wenn die Kinder im Bett sind, arbeite ich noch 1-3h. Das ist manchmal sehr hart aber es gibt uns halt auch sehr viele Freiräume, dass ich mir die Arbeit einteilen kann. Der Januar (und Juni/Juli) ist immer arbeitsreich, da habe ich ca. 50 "Überstunden" gemacht, fast alle nach 20 Uhr: Zeugnisse, Förderpläne und Elterngespräche vorbereiten (und durchführen).. Dafür ist es in anderen Wochen ruhiger und in den Ferien habe ich auch einige Tage, wo ich nicht Urlaub aber frei habe. Für meinen Mann ist das nicht immer verständlich, da er sehr geregelte Zeiten hat, aber für mich passt es gut. Das Geld, welches ich als Beamtin verdiene, ermöglicht mir bzw. uns viele Ausflüge und Urlaube mit den Kindern, was wiederum sehr wertvolle Zeit ist.
Ich übernehme einen Großteil der Care-Arbeit, da herrscht noch ziemliches Ungleichgewicht. Im Haushalt sieht es ähnlich aus. Oft nervt es, manchmal ist es ok. Es wird besser, ich lerne, Aufgaben abzugeben und einzufordern. Mein Mann ist extrem verwöhnt erzogen und wird noch heute bemuttert (bevatert trifft es tatsächlich eher). Da muss man erstmal rauskommen. Wir sind jetzt 16 Jahre zusammen, 19 hat er vorher bei seinen Eltern gelebt - die 3 Jahre brauchen wir wohl noch, bis wir in unserem Familienleben angekommen sind, dass für uns alle gut passt... Ich hoffe es, denn tatsächlich war auch schon Trennung im Gespräch aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen von Arbeitszeiten, Care-Arbeit und Co. Momentan läuft es aber gut und zunehmend besser, seitdem die Kinder selbstständiger werden...

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Du hast recht über andere zu urteilen, passt einfach nicht. Man kann niemanden das eigene Familienkonzept aufstülpen🙂Ich drücke die Daumen, dass es für euch gut funktioniert 🍀